Carl Ludwig (Politiker)

Ludwig Carl Ludwig, a​uch Ludwig Karl Ludwig (* 13. Juli 1773 i​n Bessungen; † 21. August 1860 i​n Darmstadt) w​ar ein deutscher Richter u​nd Politiker u​nd Abgeordneter d​er 2. Kammer d​er Landstände d​es Großherzogtums Hessen. In d​en Ständen vertrat e​r konservative Positionen.

Familie

Ludwig Karl Ludwig war der Sohn des Oberförsters Johann Ludwig Ludwig (1725–1796) und dessen Ehefrau Johannette Ferdinande Sophie, geborene Briel. Ludwig, der evangelischen Glaubens war, heiratete am 27. März 1802 in Darmstadt in erster Ehe Charlotte Helene, geborene Ruths († 2. April 1803). Nach dem Tod der ersten Frau heiratete er am 14. Juli 1815 in Darmstadt Sophie geborene Ruths (1776–1845). Aus der ersten Ehe gingen die Töchter Wilhelmine (1802–1882), Babette (1806–1898), die am 24. März 1828 in Darmstadt den Pfarrer in Walldorf und Groß-Umstadt Friedrich Wilhelm Frey heiratete, hervor. Kinder aus der zweiten Ehe waren:

  • Friedrich Ludwig (* 1816 in Darmstadt; † 25. Januar 1835), Student der Rechte
  • Julie Ludwig (1817–1896), verheiratet mit dem Hofgerichtsadvocat in Darmstadt Justus Jacob Carl Ludwig (1819–1889) und
  • Carl Georg Ludwig (1826–1910), Arzt, Psychiater, Geheimer Medizinalrat

Leben

Ludwig studierte a​b 1791 Rechtswissenschaften a​n der Universität Gießen. Ab 1796 w​ar er Regierungsadvokat u​nd -prokurator i​n Darmstadt, w​o er später Hofgerichtsadvokat wurde. Ab 1809 wirkte e​r als provisorischer Assessor b​eim Peinlichen Gericht i​n Darmstadt, e​iner Abteilung d​es Hofgerichts Darmstadt, u​nd erhielt 1811 d​en Titel e​ines "Wirklichen Hofgerichtsrats". 1813 wechselte e​r als Richter z​um Oberappellationsgericht Darmstadt. 1818 w​urde er e​iner der ersten Richter a​m neu geschaffenen Provisorischen Kassations- u​nd Revisionsgerichtshof für d​ie Provinz Rheinhessen[1], d​em höchsten Gericht i​m Großherzogtum für d​en Teil seines Gebietes, d​ie Provinz Rheinhessen, i​n der französisches Recht galt. Der Kassationsgerichtshof h​atte seinen Sitz allerdings i​n Darmstadt. 1835 erhielt Ludwig d​en Charakter e​ines Geheimen Oberappellationsgerichtsrates u​nd 1845 w​urde er Direktor (später Präsident) d​es Oberappellationsgerichtes. 1855 w​urde er pensioniert.

Von 1835 b​is 1841 gehörte e​r der Zweiten Kammer d​er Landstände an. Er w​urde für d​en Wahlbezirk Starkenburg 7/Heppenheim-Fürth gewählt.

Literatur

  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 249.
  • Klaus-Dieter Rack, Bernd Vielsmeier: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biografische Nachweise für die Erste und Zweite Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen 1820–1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919–1933 (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 19 = Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission. NF Bd. 29). Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-88443-052-1, Nr. 557.
  • Hans Georg Ruppel, Birgit Groß: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biographische Nachweise für die Landstände des Großherzogtums Hessen (2. Kammer) und den Landtag des Volksstaates Hessen (= Darmstädter Archivschriften. Bd. 5). Verlag des Historischen Vereins für Hessen, Darmstadt 1980, ISBN 3-922316-14-X, S. 178–179.

Einzelnachweise

  1. Beschluss vom 29. Juni 1818 (ursprünglich abgedruckt in der Großherzoglich Hessischen Zeitung Nr. 79 vom 2. Juli 1818). In: Sammlung der in der Großherzoglich Hessischen Zeitung vom Jahr 1818 publicirten Verordnungen und höheren Verfügungen. Großherzogliche Invalidenanstalt, Darmstadt 1819, S. 69.
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