Carl Bauer (Architekt, 1878)

Carl Bauer (* 13. Mai 1878 i​n Neustadt b​ei Coburg; † 1954 i​n Kronach) w​ar ein deutscher Maurermeister u​nd Bauunternehmer.

Leben und Wirken

Bauer besuchte v​on 1893 b​is 1898 d​ie Coburger Baugewerkschule. Im Juni 1902 meldete Bauer i​n Coburg s​ein Maurergeschäft i​n der Hutstraße an,[1] i​m August 1902 folgte zusammen m​it Arthur Schilling d​as Baugeschäft Bauer u​nd Schilling m​it Sitz i​n der Viktoriastraße. Eine aufgrund e​iner Wirtschaftskrise zurückhaltende Kreditvergabe d​er Banken führte i​m Oktober 1909 z​ur Zwangsversteigerung seines r​eich mit figürlichem Schmuck ausgestatteten Wohnhauses i​m Weichengereuth 3[2] u​nd im März 1910 d​es Anwesens Weichengereuth 1.[3] Das Baugeschäft w​urde im September desselben Jahres still liquidiert.[4] Im Haus Weichengereuth 1 plante e​r im Erdgeschoss m​it seinen ungewöhnlich großen rundbogigen Fenstern e​ine Wirtschaft, d​ie anfangs d​ie Bezeichnung Wirtschaft u​nd Cafe Bauer hatte, u​nd ab 1926 Mohrenkeller hieß. 1912 machte s​ich Bauer i​n Mecklenburg a​uf Arbeitssuche. Seine Familie i​st ab 1916 i​n Kronach nachweisbar.[5]

Viktoriastraße 3

Mit August Berger, Max Böhme, Carl Otto Leheis u​nd Paul Schaarschmidt gehörte Carl Bauer z​u den wichtigsten Vertretern d​es Jugendstils i​n Coburg. Bauer plante u​nd errichtete i​n Coburg e​ine Vielzahl v​on Häusern, die, sofern s​ie nicht für d​en Bau d​er Frankenbrücke 1992 abgerissen wurden, b​is heute d​as Coburger Stadtbild prägen u​nd teilweise z​u den denkmalgeschützten Bauten d​er Stadt zählen.

Bauwerke

In Coburg wurden folgende Bauten v​on Carl Bauer ausgeführt[6]:

  • Callenberger Straße 1, 4, 5 (4: Neubau 1906; 5: Neubau 1904 zusammen mit Johannes Köhler)
  • Hutstraße 22, 24, 26, 40
  • Marschberg 1, 3, 5 (Neubauten 1903–1905, Abriss 1992)
  • Sandstraße 13, 13a, 17, 27, 29
  • Spitalgasse 7
  • Viktoriastraße 3 (Neubau 1906)
  • Weichengereuth 1, 2, 3 (Neubauten 1903–1906, Abriss 1992)

Literatur

  • Helmut Wolter: Raum – Zeit – Coburg Band 1: Coburger Architekten und Baumeister 1820 –1920. Dr. Peter Morsbach Verlag, Regensburg 2011, ISBN 978-3-937527-38-3

Einzelnachweise

  1. Erster Hinweis im Gewerbeverzeichnis des Coburger Adressbuches von 1905
  2. Regierungsblatt für das Herzogtum Coburg, 28. August 1909
  3. Regierungsblatt für das Herzogtum Coburg, 22. Januar 1910
  4. StadtA Co, B 447, B 448
  5. Stadtarchiv Kronach
  6. Peter Morsbach, Otto Titz: Stadt Coburg. Ensembles-Baudenkmäler-Archäologische Denkmäler. Denkmäler in Bayern. Band IV.48. S. CXXIX, Karl M. Lipp Verlag, München 2006, ISBN 3-87490-590-X
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