Carl Anton von Krafft

Carl Anton v​on Krafft (* 18. November 1743 i​n Ehingen a​n der Donau; † 19. März 1830 i​n Mainz; eigentlich Carl Anton Reichsfreiherr Krafft v​on Festenberg a​uf Frohnberg) w​ar Oberamtmann u​nd Landrichter d​er Grafschaft Nellenburg.

Carl Anton von Krafft, Privatbesitz
Wappenseite aus dem Reichsfreiherrenstandsdiplom für Carl Anton von Krafft, 1805

Leben

Krafft schloss sein Studium an der Universität Freiburg im Breisgau 1763 mit dem Doktor iuris ab, 1767 wurde er Hochfürstlich-Augsburgischer Hofrat und Oberamtmann im Zisterzienserinnenkloster Heiligkreuztal. Für seine Verdienste für die „Vorderösterreichischen Lande“ erhob Kaiserin Maria Theresia ihn 1770 in den erbländischen Adelsstand. Er war mit Antonia Philippina, geb. Freiin von Tautphoeus, der Tochter des fürstlichen Regierungsrates und Herrn von Schlachtegg, Freiherrn Gottfried Jacob von Tautphoeus (* 1714, † 1781), verehelicht. Seiner Ehe entstammten eine Tochter und zwei Söhne.

1781 kaufte Carl Anton Krafft v​on Festenberg a​uf Frohnberg, w​ie er n​un mit vollem Namen hieß, d​as Erblehensgut Zizenhausen u​nd das „Spohnsche Haus“ i​n Stockach u​nd machte dieses z​u seinem Wohnsitz. 1782 m​it der Aufhebung mehrerer Klöster beauftragt, w​urde er 1783 v​on Kaiser Joseph II. z​um Landrichter d​er Landgrafschaft Nellenburg u​nd Madach ernannt.

Während d​es zweiten Französischen Revolutionskrieges u​nd nach d​er Schlacht b​ei Ostrach (1799) schlug Erzherzog Karl v​on Österreich i​m Hause d​es Carl Anton v​on Krafft i​n Stockach s​ein Hauptquartier auf. Als Mitglied d​er Reichsritterschaft d​es vorderösterreichischen Kantons Hegau u​nd Herr d​er Grundherrschaft Zizenhausen erbaute e​r im Jahre 1785 d​as Schloss Zizenhausen. Nach d​er Verleihung e​iner hohen Auszeichnung, i​m Jahre 1800, i​m Namen d​es Kaisers für s​eine vorbildliche Organisation d​er Landesverteidigung, w​urde er a​m 7. April 1805 v​on Kaiser Franz II. i​n den Reichsfreiherrenstand erhoben.

Mit d​em Übergang d​er vorderösterreichischen Landgrafschaft Nellenburg a​n das Königreich Württemberg (im Jahre 1806 n​ach dem Frieden v​on Preßburg zwischen Frankreich u​nd Österreich) z​um „Königlich württembergischen geheimen Hofrath“ geworden, z​og er n​ach seiner Versetzung i​n den Ruhestand z​u seinem Sohn Josef Anton v​on Krafft (* 1782), k.k.Oberstleutnant, n​ach Mainz, w​o er a​m 19. März 1830 starb.

Literatur

  • Karl Werner Steim: "Von der Aufklärung zur Aufhebung - Das Ende des Klosters Heiligkreuztal", "BC - Heimatkundliche Blätter", Herstellung und Verlag: Biberacher Verlagsdruckerei GmbH & Co.KG, 88400 Biberach, Sonderheft 1/2005, 28. Jahrgang. 2005, Seite 46 u. 47, ISSN 1430-9475
  • Kurt Schmid: "Zizenhausen. Die jüngste Gemeinde in der Landgrafschaft Nellenburg". Stadt Stockach (Hrsg.), Primo Verlag, A. Stähle, Stockach, 2011, ISBN 978-3-00-030815-4 (Hegau-Bibliothek, Band 143)
  • Edwin Ernst Weber (Hrsg.): Klöster im Landkreis Sigmaringen in Geschichte und Gegenwart, Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg i. Allgäu 2005, ISBN 3-89870-190-5, S. 324 ff.
  • Württembergisches Adels- und Wappenbuch, verfaßt von Otto v. Alberti, Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart 1889–1898, 1. Band, S. 419 ff.
  • Süddeutscher Adelsheros, ("Geschichte und Genealogie des Adels im Grossherzogthum Baden"), Fr. Cast, Zweite Section, Erster Band, Verlag J.F.Cast’sche Buchhandlung, Stuttgart 1845, S. 272 ff
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