Carl Adams (Sänger)
Carl Adams, eigentlich Charles R. Adams, bisweilen auch Karl Adams bzw. Carl Adami[1] (* 9. Februar 1834 in Charlestown; † 8. September 1900 in West Harwich auf Cape Cod)[Anm. 1] war ein US-amerikanischer Opernsänger (Tenor).
Leben
Ursprünglich sollte er Kaufmann werden und arbeitete bereits als solcher, als Professor Mulder seine Stimme entdeckte und ihn nach kurzer Ausbildung mit auf eine Konzertreise von 1860 bis 1862 durch die USA nahm. Danach ging er zur deutschen Oper über und debütierte in Wien bei der italienischen Operngesellschaft der Désirée Artôt auf der Bühne des Quaitheaters als Elvin in Nachtwandler. Danach ging er nach Pest, wo er am 28. März 1863 zum ersten Mal in deutscher Sprache den Gennaro in Lucrezia Borgia darbot. Von 1864 bis 1867 sang er am Hofoperntheater in Berlin.
Ab 1867 gastierte Adams an der Wiener Hofoper, deren Erster Tenor er dann von 1871 bis 30. Juni 1876 war. In Wien wurde er 1876 (unter Anklage des Verbrechens des Betrugs) von der am Berliner Nationaltheater engagierten Hermine Wittmann (* 1853) in einen Vaterschaftsprozess verwickelt, der jedoch zu seinen Gunsten endete.[2]
1876 verließ er zugunsten des Hamburger Stadttheaters das Engagement in Wien und gab ab 1. Oktober 1877 an der Academy of Music (New York City) mit einer von ihm zusammengestellten Wagner-Mayerbeer-Operntruppe Vorstellungen, in denen er die Partien des Heldentenors an der Seite von Eugenie Pappenheim (1842/49–1924) gab[3] und woraus sich eine tournierende Adams-Pappenheim Opera Company entwickelt haben dürfte.
Adams unternahm unter anderem Gastspielreisen nach London, Madrid, Mailand, Rotterdam und Leipzig. Seine Partien sang er in deutsch, italienisch, englisch und spanisch, je nachdem in welchem Land er sich befand. Ab 1880 arbeitete er in seiner Heimat als Gesangspädagoge.
Seine Schüler waren unter anderem Arthur Middleton (1880–1928), Grace Hiltz (1859–1887) und Emma Eames (1865–1952).
Er starb 1900 in West Harwich auf Cape Cod.
Anmerkungen
- Sterbedatum und -ort nach Eisenberg; Kutsch-Riemens schreibt 4. Juli 1900 in Charlestown
Galerie
Literatur
- Ludwig Eisenberg: Carl Adams. In: Großes biographisches Lexikon der deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Paul List, Leipzig 1903, S. 16–17 (daten.digitale-sammlungen.de).
- K. J. Kutsch, Leo Riemens: Großes Sängerlexikon. Unveränderte Auflage. K. G. Saur, Bern 1993, ISBN 3-907820-70-3, Erster Band A–L, Sp. 9 f.
- Who Was Who in America, Historical Volume 1607–1896. Marquis Who’s Who, Chicago 1963.
Weblinks
Einzelnachweise
- Carl Adams bei Operissimo auf der Basis des Großen Sängerlexikons
- Gerichtssaal. Prozeß Adams. In: Neues Wiener Tagblatt. Demokratisches Organ, Nr. 179/1876, 1. Juli 1876, S. 4 f. (online bei ANNO). .
- Engagements und Gäste in Oper und Concert. (…) New York. Der ehemalige Wiener Hofopernsänger H(err) Charles Adams (…). In: Musikalisches Wochenblatt. Organ für Musiker und Musikfreunde, Nr. 43/1877 (VIII. Jahrgang), 19. Oktober 1877, S. 584, Spalte 1 Mitte. (online bei ANNO). .