Bwaba
Die Bwaba (auch Bwawa, Singular: Bwa oder Bwani, je nach Dialekt) sind eine Ethnie, deren Siedlungsgebiet, genannt Bwamu, in den westafrikanischen Staaten Burkina Faso und Mali liegt.
Die Bezeichnung Bobo wurde und wird benutzt, sowohl um die Bwaba und die Ethnie der Bobo als auch beide zusammenfassend zu benennen. Guy Le Moal untersuchte die Eigenbezeichnungen der beiden Gruppen und empfahl deren Verwendung, um weitere Verwirrung zu vermeiden.[1] Bobo-Fing (‚schwarze Bobo‘) und Bobo-Wule (‚rote Bobo‘) – in verschiedenen Schreibweisen – für die Bobo, beziehungsweise die Bwaba, sind Fremdbezeichnungen aus der Sprache Dioula.
Ihre Sprache, ebenfalls Bwamu genannt, gehört zu den Gur-Sprachen und teilt sich in wenigstens 17 Dialekte.[2] Das Siedlungsgebiet der Bwaba befindet sich im Westen Burkina Fasos und im Südosten Malis, ihre Zahl beträgt zwischen 450.000 und 500.000.[3]
Bekannt sind die Bwaba vor allem aufgrund ihrer kunstvollen Masken, die sehr abstrakte Formen haben. Zu ihrer Kunst gehören auch Figuren, Bronzeguss- und Töpfereiprodukte.[4]
Der Autor und Politiker Nazi Boni gab dem seiner Heimat gewidmeten Roman Crépuscule des temps anciens (1962), der als Beginn der burkinischen Literatur gilt[5], den Untertitel Chronique du Bwamu (franz. ‚Chronik des Bwamu‘).
Literatur
- Élisée Coulibaly: Savoirs et savoir-faire des anciens métallurgistes d'Afrique occidentale. Procédés et techniques de la sidérurgie directe dans le Bwamu (Burkina Faso et Mali). Karthala, Paris 2006, ISBN 2-84586-743-3
- Cécile Leguy: Le Proverbe chez les Bwa du Mali. Parole africaine en situation d'énonciation. Karthala, Paris 2001, ISBN 2-84586-128-1
Einzelnachweise
- Coulibaly, S. 134
- Leguy, S. 30
- Leguy, S. 19
- Stichwort Bobo. In: Goldmann Lexikon in 24 Bänden. BLI Bertelsmann Lexikographisches Institut 1998; Band 4, S. 1296. ISBN 3-442-90000-X.
- Salaka Sanou: Quelques repères pour l'histoire littéraire du Burkina Faso. In: Yénouyaba Georges Madiéga, Oumarou Nao: Burkina Faso. Cent ans de l'histoire. 1895–1995, Band 2, Karthala, Paris 2003, ISBN 2-84586-431-0