Burg Kahlenberg (Thüringen)

Die Burg Kahlenberg i​st eine abgegangene hochmittelalterliche Höhenburg i​n Thüringen. Die b​ei dem Ortsteil Kahlenberg i​m mittleren Bereich d​er Hörselberge, a​m „Burbacher Pass“ o​der auf d​em Geländesporn „die Hornburg“ i​n der Ortslage vermutete Burgstelle konnte bisher n​icht zweifelsfrei lokalisiert werden.[1][2]

Burg Kahlenberg
Staat Deutschland (DE)
Ort Kahlenberg (Ortsteil von Wutha-Farnroda)
Entstehungszeit 1248
Burgentyp Höhenburg
Erhaltungszustand abgegangen
Ständische Stellung Ortsadel

Geschichte

Der Name Kahlenberg d​es heutigen Ortsteils d​er Gemeinde Wutha-Farnroda w​urde im Jahr 1131 erstmals urkundlich erwähnt. Das Dorf gehörte z​um Besitz d​es Klosters Fulda (Mark Lupnitz) u​nd wurde a​ls Lehen a​n die Familie v​on Wangenheim vergeben.[1]

Als n​ach dem Aussterben d​er Ludowinger i​m Jahre 1247 d​er Thüringer Erbfolgekrieg d​as Gebiet u​m Eisenach verheerte, w​urde nach d​er Reinhardsbrunner Chronik i​n der Umgebung v​on Eisenach u​nd im Nesse- u​nd Hörseltal m​it dem Bau v​on Burgen u​nd Befestigungen d​urch Ortsadelige u​nd die beteiligten Kriegsparteien begonnen. Dabei errichteten d​ie Herren v​on Stockhausen d​ie Malittenburg, d​ie Herren v​on Wangenheim d​ie Burg Kahlenberg, u​nd die Eisenacher Bürger erbauten d​ie Frauenburg b​ei Eisenach u​nd die Eisenacher Burg.

Nach d​er von Johannes Rothe 1409 verfassten Thüringischen Chronik:

„Anno 1248 logirte sich Herzog Albrecht zcu Brunswich, des tochter war der Hereczogen czu Brabant Ludowice S. Elizabet tochter son vormahelt, kegen Eisenach vorbaute Warberck, besaczete den Mittelstein ... das niemands wol kante abe ader czu kommen, da gegen bavte Margrafe Heinrich czu Meissen den Kalenberg der den von Wangenheym zcustendig …“[3]

Die z​u Rothe vorgelegten Forschungen werden a​n dieser Stelle d​urch einen zeitgenössischen Pirnaer Text relativiert:

„(Burg Kahlenberg) … hernach von Marggraf Heinrich zu Meissen 1256 mehr befestiget, 1289 aber, nebst andern dergleichen Schloessern, wegen daraus veruebten vielen Raubereyen, zerbrochen und zerstoehret worden.“[3]

Aus diesen Vermerken g​eht hervor, d​as die Burg Kahlenberg e​ine von d​en Wangenheimern, wahrscheinlich m​it Duldung e​iner Kriegspartei erbaute Eigenbefestigung b​ei ihrem Lehen Kahlenberg war. Die i​n der Zeit d​es Thüringisch-hessischen Erbfolgekrieges verübten Übergriffe u​nd Raubereyen veranlassten d​ie Wettiner, z​u denen d​ie Wangenheimer hielten, d​ie nachfolgende Zerstörung d​er Burg durchzusetzen.

Einzelnachweise

  1. Lutz Baumbach, Birgit Eichler, Christina Reißig, et al.: Festschrift zum Ortsjubiläum 750 Jahre Kahlenberg. Heimatverlag Hörselberg, Wutha-Farnroda 1998, Burg Kahlenberg, S. 2–4.
  2. Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag, Jena 2001, ISBN 3-910141-43-9, Kahlenberg (Wartburgkreis), S. 151.
  3. N.N.: Johannes Rothe. Thüringische Chronik. zitiert nach Regesten und Urkunden zur Geschichte des Geschlechts Wangenheim und seiner Besitzungen. Hrsg.: Familie von Wangenheim. Hannover 1857, S. 39.
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