Buchsblättrige Berberitze
Die Buchsblättrige Berberitze (Berberis microphylla, Syn.: Berberis buxifolia Lam. ex Poir.) ist ein Strauch mit buchsartigen Blättern. Sie gehört der Familie der Berberitzengewächse (Berberidaceae) an. Diese Pflanzenart wurde 1787 von Johann Georg Adam Forster beschrieben.
Buchsblättrige Berberitze | ||||||||||||
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Buchsblättrige Berberitze, Tierra del Fuego National Park, Argentinien | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Berberis microphylla | ||||||||||||
G.Forst. |
Beschreibung
Der immergrüne Strauch erreicht Wuchshöhen von bis zu 3 m. Junge Zweige sind mit feinen Haaren bedeckt, ältere Zweige sind kahl. Die Rinde der Zweige ist hellbraun, gelblich oder grau und weist Längsrisse und zahlreiche schwarze Punkte auf; im Alter kann die Rinde faserig bis flockig sein. Die zahlreichen Dornen sind dreiteilig, die Dornäste sind 3 bis 45 mm lang.
Die ledrigen buchsartigen Laubblätter sind eiförmig bis eiförmig-lanzettlich, selten elliptisch oder einfach länglich; sie werden 6 bis 40 mm lang und 2 bis 14 mm breit. Das Blatt ist 1,5 bis 5 mm lang gestielt, stachelspitzig, ganzrandig oder mit 1 bis 2 abstehenden dornspitzen Zähnen an jeder Seite versehen. Die Ansatzstelle des Blattes bleibt nach dem Blattfall bisweilen als kleiner Stumpf erhalten.
Der Blütenstand ist eine einzelne Blüte (selten eine aus 1 bis 3 Blüten bestehende Dolde). Die Blütenstiele sind 5 bis 24 mm lang, die einzelnen Blüten sind gelb bis orangegelb, 4 bis 5 mm lang und enthalten 12 bis 15 Tepalen. Die kugelförmigen schwarz-blauen Beeren haben einen Durchmesser von 7 bis 11 mm, die 1 bis 10 Samen sind 4 bis 6 mm lang und schwarz bis braun.
Die Buchsblättrige Berberitze blüht im Süden Südamerikas von August bis März (mit einem Schwerpunkt von Oktober bis Januar) und fruchtet hauptsächlich von Dezember bis März.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 56, seltener 28.[1]
Verbreitung
Die Buchsblättrige Berberitze, die in ihrer Heimat michai, mulun oder calafate genannt wird, ist von der Región del Libertador General Bernardo O’Higgins in Zentral-Chile in 2500 m NN bis nach Feuerland im Süden Argentiniens und Chiles verbreitet, wo sie auf Seehöhe vorkommt. Sie soll ein Symbol für Patagonien sein; eine Legende soll besagen, dass jeder, der Beeren von diesem Strauch isst, bestimmt wieder nach Patagonien zurückkehren wird. Berberis microphylla profitiert von Eingriffen in die Natur und wächst besonders gut an gestörten Standorten und auch entlang von Straßen.
Nutzung
Die Buchsblättrige Berberitze wird wegen ihrer Früchte kommerziell angebaut, sie können zur Konfitürenbereitung verwendet werden. Ihr wird auch Heilwirkung zugeschrieben. Daneben wird sie auch als Gartenpflanze oder Bonsai gepflanzt, auch als Alternative oder Ersatz für vom Buchsbaumzünsler gefährdeten Buchs. Das Holz wird zur Herstellung von rotem Farbstoff verwendet.
Zuchtformen
- Berberis buxifolia 'Nana' (Syn.: Berberis dulcis Sweet var. nana Carr.): Diese Sorte ist seit 1867 in Kultur. Sie findet im Garten- und Landschaftsbau als Bodendecker Verwendung. Die Pflanzen sind langsamwüchsig, werden nur bis 0,5 m hoch und bis 0,8 m breit; sie besitzen (fast) keine Dornen und blühen selten oder gar nicht.
- Die Hybride Berberis × antoniana Ahrendt (B. buxifolia × B. darwinii) wurde in Nordirland gezüchtet; sie wächst als kleiner, kompakter Strauch.
- Natürliche Hybriden mit Berberis valdiviana und Berberis trigona sind bekannt.
Synonyme
Berberis microphylla ist eine sehr variable Art, weshalb es auch viele Synonyme gibt. Am gebräuchlichsten ist sicher Berberis buxifolia. Dieser Name wurde 1792 von Lamarck beschrieben, fünf Jahre nachdem die Beschreibung von Forsters Berberis microphylla veröffentlicht wurde, weshalb dem Namen Berberis microphylla der Vorzug zu geben ist.
- Berberis inermis Pers.
- Berberis heterophylla Juss. ex Poir.
- Berberis cuneata DC.
- Berberis dulcis Sweet.
- Berberis marginata Gay
- Berberis buxifolia var. spinosissima Reiche
- Berberis spinosissima (Reiche) Ahrendt
- Berberis heterophylla var. pluriflora Reiche
- Berberis buxifolia var. gracilior Albov
- Berberis buxifolia var. papillosa C.K.Schneid.
- Berberis buxifolia var. nuda C.K.Schneid.
- Berberis buxifolia var. antarctica C.K.Schneid.
- Berberis antucoana C.K.Schneid.
- Berberis buxifolia var. antucoana (C.K.Schneid.) Orsi
- Berberis parodii Job
- Berberis michay Job
- Berberis barilochensis Job
Weblinks
Einzelnachweise
- Berberis buxifolia bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
Quellen
- Leslie R. Landrum: Revision of Berberis (Berberidaceae) in Chile and Adjacent Southern Argentina. In: Annals of the Missouri Botanical Garden. 86, Nr. 4, 1999
- Jost Fitschen: Gehölzflora, Bearb. von Franz H. Meyer, 11. erw. und korrigierte Auflage, Wiebelsheim, Quelle und Meyer, 2002, ISBN 3-494-01268-7
- Robert Zander: Zander. Handwörterbuch der Pflanzennamen. Hrsg. von Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold. 16. Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-5080-8.
- The Hillier Bäume & Sträucher, hrsg. von John Kelly und John Hillier, 1. Aufl., Braunschweig, Thalacker-Medien, 1997, ISBN 3-87815-086-5