Bruno Seitler
Carl Bruno Seitler (* 25. Oktober 1851 in Dresden; † 11. Dezember 1925 ebenda) war ein deutscher Architekt und Hochschullehrer.[1][2][3]
Leben
Bruno Seitler wurde als Sohn des Töpfermeisters Karl Gottlob Seitler und dessen Ehefrau Christine Erna Caroline in Dresden geboren, erlernte das Maurerhandwerk und besuchte die Baugewerkenschule Dresden. Von 1871 bis 1874 studierte er an der Dresdner Kunstakademie bei Georg Hermann Nicolai, dem Mitbegründer der Semper-Nicolai-Schule. Seitler schloss das Studium mit Auszeichnung ab und erhielt den „Rompreis“, ein Stipendium, das er 1877 für eine Studienreise nach Paris, Griechenland und Italien nutzte.
Nach seiner Rückkehr arbeitete er zunächst als Hilfslehrer an der Baugewerkenschule Chemnitz und heiratete Elisabeth Blüher. Aus dieser Ehe gingen zwei Söhne hervor: Carl Gustav Seitler, der ebenfalls einen Bauberuf ergriff, und Erich Friedrich Seitler, der eine militärische Laufbahn einschlug. Im Jahr 1897 wurde er zum Professor an der Dresdner Baugewerkenschule ernannt, deren Leitung er 1905 übernahm. 1910 wurde die Schule in „Königliche Bauschule“ umbenannt, nach 1918 Staatsbauschule.[4] Sie lag an der St.-Privat-Straße (heute Paul-Schwarze-Straße) in Dresden-Neustadt. Seitler erhielt den Titel eines (königlichen) Baurats. Im Jahr 1920 ging er in Pension.
Bauten und Entwürfe
- 1882: Villa Victoriahöhe 19 (jetzt Veilchenweg 19) in Dresden[5]
- 1890: Erweiterungsbau (Querschiff und Turm) der evangelischen Kirche auf dem Weißen Hirsch in Dresden[6][7]
- 1896: Hamburger Hof in Meißen, Stadtteil Cölln, Dresdner Straße 9 (Restaurant und Hotel mit Saalbau)
- 1896: Entwürfe für die Ausstellung „Die alte Stadt“ in Dresden
- 1902: Rathaus in Waldheim (Fassade mit Jugendstil-Elementen aus Rochlitzer Porphyr)[8]
- 1907: Entwürfe für einen Synagogen-Neubau anstelle der Alten Synagoge in Dresden[9]
- 1907: „Haus zum Besenstiel“ in Kulmbach, Klostergasse 12 (unter Denkmalschutz)
sowie undatiert:
- Villa Eliasstraße 6 in Dresden (1945 zerstört)
- Villa in Radebeul-Oberlößnitz, Wilhelmstraße
- Villa in Neudörfchen bei Meißen
- Kaufhaus Metzler in Dresden, am Altmarkt (1945 zerstört)
- Kaufhaus Ritter in Dresden, Marschallstraße 3 (1945 zerstört)
- Villa in Dresden-Strehlen, Franz-Liszt-Straße 1 (1945 zerstört)
- Villa Conrad in Dresden, Comeniusstraße 10 (1945 zerstört)[10]
Einzelnachweise
- Toralf Grau: Erinnerung an den Architekten des „Hamburger Hofs“. In: Meißner Tageblatt vom 20. November 2015 (abgerufen am 2. August 2016)
- SZ vom 12.04.2016: Recherchen zum Hamburger Hof (nach Informationen von Roswitha Schäfer) (abgerufen am 2. August 2016)
- Christian Ruf: Rompreis-Träger, Königlicher Baurat, Architekt. In: DNN, Nr. 178 vom 1. August 2016, S. 12.
- Stadtwiki Dresden: Staatsbauschule (abgerufen am 2. August 2016)
- Dresdner Stadtteile Veilchenweg (abgerufen am 2. August 2016)
- Dresdner Stadtteile Kirche Weißer Hirsch (abgerufen am 2. August 2016)
- Kirche Bad Weißer Hirsch (abgerufen am 2. August 2016)
- Abbildung als PDF auf www.porphyr-rochlitz.de, zuletzt abgerufen am 15. März 2020
- Daniel Ristau: Pläne zum Bau einer neuen Synagoge in Dresden, in Medaon, 2007 (Heft 1) (abgerufen am 2. August 2016)
- Bernhard Sterra u. a.: Dresden und seine Architekten. Strömungen und Tendenzen 1900–1970. Verlag der Kunst Dresden, Husum 2011, ISBN 978-3-86530-131-4, S. 229