Britt – Der Talk um eins

Britt – Der Talk um eins war eine Talkshow, die in der Regel montags bis freitags um 13:00 Uhr in Sat.1 ausgestrahlt wurde. Die Sendung dauerte rund 60 Minuten (einschließlich Werbung) und wurde von Britt Hagedorn moderiert. Die erste Folge wurde am 8. Januar 2001, als Nachfolger der Talkshow Sonja, die bis zu diesem Zeitpunkt täglich um 13:00 Uhr gesendet wurde, gezeigt. Die letzte reguläre Folge lief am 28. März 2013. Nach der Einstellung der Die Oliver Geissen Show im Spätsommer 2009 handelte es sich bei Britt um die letzte verbliebene Sendung des einstmals sehr verbreiteten Genres Daily Talk im deutschen Fernsehen.

Fernsehsendung
Originaltitel Britt – Der Talk um eins
Produktionsland Deutschland
Erscheinungsjahr 2001–2013
Produktions-
unternehmen
Schwartzkopff TV Production
Länge 42 Minuten
Episoden 2112
Ausstrahlungs-
turnus
montags – freitags 13:00
Genre Talkshow
Musik Whitney Houston – I’m Every Woman (2001–2011)
Bruno MarsGrenade (2011–2013)
Moderation Britt Hagedorn
Erstausstrahlung 8. Januar 2001 auf Sat.1
Altes Logo

Vom 26. Juni 2004 bis 23. Februar 2008 wurde die Talk-Show auch samstags um 13:00 Uhr gesendet, ist danach allerdings der Wiederholungssammlung Best of Talk gewichen.

Die Sendung wurde von der Firma Schwartzkopff TV-Productions (eine hundertprozentige Tochter der Axel Springer AG über die AS Venture GmbH, den Wagniskapital-Ableger von Springer) in Hamburg, in den Räumen von Studio Hamburg in Tonndorf produziert.

Seit 17. Januar 2013 werden Höhepunkte der Sendung auf Sat.1 Gold ausgestrahlt.[1] Am 20. März 2013 wurde bekannt, dass Sat.1 die Show im Juli 2013 einstellen würde.[2]

Am 28. März 2013 entschied sich Sat.1 kurzfristig, die Sendung mit sofortiger Wirkung aus dem Programm zu nehmen.[3] Bis Anfang Juni wurden aber neue Folgen produziert und im Spätabendprogramm von Sat.1 Gold gezeigt. Mit der Absetzung verschwand der „Daily Talk“ (außer Wiederholungen) zwischenzeitlich ganz aus dem deutschen Fernsehen.

Am 12. Juli 2013 strahlte Sat.1 die eigentliche Abschiedssendung auf dem ursprünglichen Sendeplatz aus. Moderiert wurde diese von Vera Int-Veen.[4]

Ablauf und Themenauswahl

Die Sendung war konzeptionell ähnlich aufgebaut wie andere Daily Talk-Formate der späten 1990er- und frühen 2000er-Jahre.

Sie behandelte bevorzugt Alltagsprobleme und Streitigkeiten innerhalb von Familien, Beziehungen oder Freundschaften wie beispielsweise ungeklärte Vaterschaften, Lügen, Seitensprünge oder Geldschulden. Dazu wurden die am Konflikt beteiligten Personen für wenige Minuten zur gemeinsamen Diskussion ins Studio gebeten und nach Abschluss des Gespräches von der Moderatorin wieder verabschiedet, bevor die nächsten Talkgäste das Studio betraten. Pro Episode wurden in der Regel drei bis vier verschiedene „Fälle“ abgehandelt. Bei der Auflösung von etwaigen Lügendetektor- oder Vaterschaftstests wurde zum Spannungsaufbau stets das Studio verdunkelt und dramatisierende Musik eingespielt. Nach einigen Jahren wurde zusätzlich ein spezieller „Bote“ innerhalb der Sendung etabliert, welcher mit dem Ausspruch „Mark mit dem Silberkoffer“ vom Publikum begrüßt wurde und die Testergebnisse in einem silbernen Koffer der Moderatorin übergab.

Darüber hinaus fanden größere Talkrunden zu sonstigen kontroversen Themen wie Arbeitslosigkeit oder Sexualität statt. Anders als bei oben genannten „Fällen“ füllten diese Talkrunden stets eine gesamte Episode aus und die teilnehmenden Talkgäste, die sich hierbei untereinander nicht kannten, betraten in regelmäßigen Abständen und einer festgelegten Reihenfolge einzeln das Studio, um ihre Meinung zu schildern.

Die Talkgäste waren in den allermeisten Fällen nicht prominent, sondern wurden durch die Aufrufe in der Sendung und bei Straßencastings entdeckt und für eine Teilnahme mit 50 € plus Anfahrts- und Hotelkosten vergütet (Stand: 2009).[5]

Neben den Talkgästen und der Moderatorin war im Studio Publikum anwesend, welches das Geschehen und einzelne Aussagen mit Applaus oder Buh-Rufen begleitete, wobei das Publikum durch einen „Anheizer“ zur jeweiligen Reaktion animiert wurde.[5] Vereinzelt durften Personen aus dem Publikum auch selbst kurze Kommentare äußern.

Die Themen der einzelnen Episoden waren in der Regel reißerisch formuliert und hatten sich dem Niveau vieler US-amerikanischen Talkshows angepasst. Beschimpfungen und Bedrohungen waren nicht selten, Tränen ebenfalls. Körperliche Angriffe waren jedoch untersagt und wurden von anwesenden Sicherheitskräften schnell beendet, woraufhin der Angreifer meist des Studios verwiesen wurde. Gelegentlich war als beratender Experte in Krisensituationen der Psychologe Michael Thiel anwesend.[5]

Einzelnachweise

  1. Britt: der Talkshow-Klassiker mit Britt Hagedorn - Sat.1. (Nicht mehr online verfügbar.) Sat. 1, 20. März 2013, archiviert vom Original am 19. Januar 2013; abgerufen am 20. März 2013.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sat1.de
  2. Alexander Krei: Nach 12 Jahren: Sat.1 macht Schluss mit "Britt". dwdl.de, 20. März 2013, abgerufen am 20. März 2013.
  3. Vorgezogenes Aus: Ab sofort ist Schluss mit "Britt". t-online.de, 28. März 2013, abgerufen am 28. März 2013.
  4. quotenmeter.de: Sat.1 zeigt kurzfristig die letzte «Britt»-Ausgabe
  5. Einmal ins Fernsehen für 50 Euro. Abgerufen am 20. Januar 2021.
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