Bremecker Hammer
Der Bremecker Hammer ist ein denkmalgeschütztes Hammerwerk in Lüdenscheid, Nordrhein-Westfalen, das heute ein Museum zur Geschichte des Schmiedehandwerks beherbergt.
Beschreibung
Der am Oberlauf der Verse bei Lüdenscheid-Brüninghausen liegende Hammer ist ein anschaulicher Zeuge der eisengewerblichen Tätigkeit aus vor- und frühindustrieller Zeit. Er ist ab dem Jahr 1753 nachweisbar und erhielt seine heutige bauliche Form um 1880. 1972 wurde der Hammer zunächst stillgelegt, sechs Jahre später jedoch reaktiviert. Um die Anlage betriebsfähig zu erhalten, wurden alle vorhandenen Geräte und Maschinen instand gesetzt. 1980 wurde dann das jetzt so genannte Schmiedemuseum Bremecker Hammer der Stadt Lüdenscheid eröffnet.
Die Palette der ausgestellten Maschinen und Einrichtungen ist sehr vielfältig. Zur Originalausstattung des Bremecker Hammers gehören etwa die komplette Transmission und eine Turbine mit Elektromotor von 1910. Weiterhin sind eine Drahtzieherei, eine Stellmacherei, eine Hufschmiede und eine Feilenhauerei eingerichtet. Schmiedefeuer, Glühöfen, Schmiedestücke und vielerlei Werkzeuge wie Flaschenzüge und Schmiedezangen sind ausgestellt und lassen um einige größere Schmiedehämmer kaum noch freien Platz. Von den großen Ausstellungsstücken ist insbesondere ein aus dem Nahmertal stammender Doppel-Schwanzhammer erwähnenswert. Einst wurde auf ihm das besonders zähe Schmiedeeisen Osemund hergestellt. Zu besonderen Anlässen wird er immer mal wieder in Betrieb genommen.
Trotz unmittelbarer Nähe zur Verse bleibt deren Wasserkraft scheinbar ungenutzt. Der Bremecker Hammer ist jedoch über die Mündung des Baches Bremecke in die Verse gebaut. Dieser treibt, hinter dem Gebäude aufgestaut, ein Wasserrad und somit den Schwanzhammer an. Da ein unterhalb der Versetalsperre abzweigender Graben der Verse seitlich in den Stauteich der Bremecke mündet, wird so anteilig aber auch Versewasser genutzt.
Durch seinen Status als Station sowohl der Märkischen Straße Technischer Kulturdenkmäler als auch der Europäischen Route der Industriekultur wird die lokale und internationale Bedeutung des technikgeschichtlichen Museums Bremecker Hammer bezeugt. Mit ihm möchte die Stadt Lüdenscheid nachkommenden Generationen die Entwicklung des Schmiedehandwerks von der Handschmiede bis zum industriellen Fallhammer an einem historischen Standort veranschaulichen. Eine besondere Attraktion sind die regelmäßigen Schmiedevorführungen, bei denen viele der Schmiedehämmer, Öfen und Essen betrieben werden. Sie lassen Schmiedehandwerk und frühindustrielle Fertigungstechniken in vielen Facetten wieder lebendig werden.
Besucherzahlen
In dem Museum am Bremecker Hammer wurden im Jahr 2012 insgesamt 6.500 Besucher gezählt.[1]
Einzelnachweise
Literatur
- Heimatbund Märkischer Kreis/Hrsg. (1983): „Kunst- und Geschichtsdenkmäler im Märkischen Kreis“, S. 443/444, ISBN 3-89053-000-1