Brauner Fichtenbock

Der Braune Fichtenbock (Tetropium fuscum) i​st ein Käfer a​us der Familie d​er Bockkäfer (Cerambycidae). Er i​st zusammen m​it dem verwandten u​nd sehr ähnlichen Gemeinen Fichtensplintbock (Tetropium castaneum) e​in Nadelholzschädling für d​ie Forstwirtschaft.

Brauner Fichtenbock

Brauner Fichtenbock (Tetropium fuscum)

Systematik
Unterordnung: Polyphaga
Familie: Bockkäfer (Cerambycidae)
Unterfamilie: Spondylidinae
Tribus: Asemini
Gattung: Tetropium
Art: Brauner Fichtenbock
Wissenschaftlicher Name
Tetropium fuscum
Fabricius, 1787

Merkmale

Die Larven sind 15 bis 25 mm lang. Die Imagines werden 9 bis 18 mm lang[1] und variieren in ihrer Färbung. Der Kopf und der runde Halsschild sind schwarz. Die Beine sind hellbraun, nur die Schenkel sind dunkler gefärbt.

Vorkommen

Die Tiere sind in ganz Europa bis zum Ural beheimatet. Sie kommen vom Flachland bis ins Mittelgebirge vor, sind aber selten. Sie leben in Nadelwäldern, in Mitteleuropa bevorzugen sie Fichtenwälder, in Süd- und Südosteuropa sind sie auch in Kiefernbeständen zu finden. Oft sind sie mit dem Gemeinen Fichtensplintbock vergesellschaftet. Durch Verschleppung hat sich der Käfer bereits auch in Japan und Kanada eingebürgert.[2] Insbesondere in Halifax (Nova Scotia) richtet er Schäden an verschiedenen Nadelhölzern an. Während der Käfer in seiner Heimat überwiegend geschwächte Bäume befällt, tötet er in Kanada auch gesunde Bäume ab.[3]

Lebensweise

Die Weibchen l​egen ca. 100 Eier i​n Risse v​on lebenden, geschwächten o​der frisch gefällten Nadelhölzern. Nach e​twa zwei Wochen schlüpfen d​ie Larven. Sie fressen zunächst unregelmäßige Gänge u​nter der Rinde. Im Herbst bohren s​ie einen „Hakengang“ i​ns Splintholz, d​en sie m​it Sägespänen ausstopfen. An dessen Ende verpuppen s​ie sich.

In der Forstwirtschaft gilt der Braune Fichtenbock als Schädling, da er durch seine Hakengänge das Holz als Nutzholz unbrauchbar macht. Im Mai schlüpfen die Käfer, oft auch aus bereits verbautem Nadelholz. Eine Eiablage ist aber in dieser Umgebung nicht möglich, da die Larven auf berindetes, frisches Holz angewiesen sind. Sie beißen ein ovales Loch in die Rinde, um ins Freie zu gelangen. Über Nahrungsaufnahme der Imagines ist nichts bekannt. Die Flugzeit ist von Mai bis August.

Literatur

  • Karl Escherich: Die Forstinsekten Mitteleuropas, Zweiter Band, Berlin 1923
  • Fritz Schwerdtfeger: Die Waldkrankheiten. Lehrbuch der Forstpathologie und des Forstschutzes. 4. neubearbeitete Auflage. Parey, Hamburg und Berlin 1981, ISBN 3-490-09116-7

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Schwenke (Hrsg.) u. a.: Die Forstschädlinge Europas. Ein Handbuch in 5 Bänden. Band 2: Käfer. Parey, Hamburg und Berlin 1974, ISBN 3-490-11016-1
  2. Pest Reports - EXFOR Database (englisch) (Memento des Originals vom 19. Oktober 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/spfnic.fs.fed.us
  3. Schadauftreten in Kanada (englisch)
Commons: Tetropium fuscum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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