Bozner Tagblatt
Das nationalsozialistische Bozner Tagblatt war während der deutschen Besatzung Südtirols (siehe Operationszone Alpenvorland) die dort einzige zugelassene Zeitung. Es erschien ausschließlich in deutscher Sprache. Das Blatt erschien vom 13. September 1943 bis zum 14. Mai 1945.
Ursprünglicher Herausgeber war die Arbeitsgemeinschaft der Optanten unter der Schriftleitung von Gunther Langes, Bozen.[1] Die Ausgaben der ersten Woche erschienen unter dem Namen Landeszeitung. Politisches Tagblatt. Langes wurde als Hauptschriftleiter im September 1944 durch Alfred Strobel (bzw. Strobl), dem bisherigen Leiter der Innsbrucker Wagner’schen Universitätsbuchhandlung bzw. des NS-Gauverlags, ersetzt.[2]
Laut seinem Impressum wurde das Bozner Tagblatt herausgegeben und gedruckt von der Bozner Verlag und Druckerei G.m.b.H. Als Verlagsleiter fungierte SA-Standartenführer Kurt Schönwitz (Direktor), als Chefredakteur Alfred Strobel („Hauptschriftleiter“), als „Chef vom Dienst“ Herrmann Fink, als Leiter der Anzeigenabteilung Hans Mohnes.[3]
Kulturelle Beiträge, häufig mit völkischem Einschlag, lieferten in unregelmäßiger Folge u. a. die Historiker Rudolf Granichstaedten-Czerva und Franz Huter, die Heimatkundler Bruno Pokorny, Karl Theodor Hoeniger, Richard Staffler und Georg Innerebner, der Ahnenforscher Franz Sylvester Weber, die Schriftsteller Hans Matscher, Hubert Mumelter, Oswald Sailer, Heinrich von Schullern zu Schrattenhofen, Karl Springenschmid und Josef Wenter sowie die Volkskundler Hans Fink und Karl Felix Wolff. Auch der Kriegsberichterstatter Erich Kernmayr schrieb für das Blatt.
Wenige Tage nach Erscheinen der letzten Ausgabe des Tagblatts (14. Mai 1945) wurde die am 19. Mai 1945 wieder zugelassene Dolomiten die einzige deutschsprachige Zeitung in Südtirol.
Einzelnachweise
- Landeszeitung, Ausgabe vom 13. September 1943, S. 2.
- Bozner Tagblatt, Ausgabe vom 1. September 1944, S. 2.
- Bozner Tagblatt, Ausgabe vom 16. September 1944, S. 2 (PDF).