Bovelino

Bovollino, Bavolin, Boelini, Boullins i​st ein Graubündnerisch/lombardisches Adelsgeschlecht, d​as sich b​is ins 15. Jahrhundert zurückverfolgen lässt.

Als führende Familie d​es Misox-Tales leisteten s​ie dem italienisch-französischen Heerführer Gian Giacomo Trivulzio erbitterten Widerstand. 1525 weigerte s​ich Gaspare Bovelino, damals oberster Richter d​es Tales, d​em Wunsch d​es Marchese Trivulzio z​u entsprechen u​nd den Verkauf d​es strategisch wichtigen Castello d​i Mesocco rückgängig z​u machen. Gian Giacomo Trivulzio h​atte es a​n die Bürger v​on Mesocco verkauft, d​en Großteil d​es vereinbarten Preises kassiert, wollte d​ann aber v​on der Vereinbarung zurücktreten. Auf Befehl Trivulzios w​urde Gaspare Bovelino dafür schließlich verhaftet u​nd wegen Hochverrats v​on den Burgzinnen geworfen.

Im habsburgisch-französischen Konflikt um die Territorien in Norditalien (1521–1526) ergriffen sie für die Habsburger Partei und blieben seitdem praktisch ununterbrochen im kaiserlich-königlichen Militärdienst. Während der Türkenkriege unter dem Kommando des Feldherren Eugen von Savoyen entsteht eine enge Verbindung mit der steirischen Linie der Grafen Breuner. Ab 1772 in Galizien. Ab 1916 in Wien und Graz.

Wichtige Familienmitglieder:

  • Gaspare Bovelino (1472–1525)
  • Martino Bovelino (1477–1531) Dichter, Diplomat und Gelehrter. Er wurde in Cantu (Lombardei) auf Befehl der Familie Medici ermordet.
  • Wolfgang Russ-Bovelino (1905–1985) Komponist, Dirigent, Musikreferent der Stadt Wien. Als Komponist vor allem durch seine "Zigeuner-Romanzen" und die Filmmusik für viele österreichische Spielfilme der späten 1940er- und 1950er-Jahre bekannt.

Literatur

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