Boston-Tiegelpresse

Die Bostonpresse i​st eine hand-, fuß- o​der motorbetriebene Tiegeldruckpresse für d​en Buchdruck.

Boston-Tiegel der Firma Emil Kahle, Maschinenfabrik, Leipzig-Paunsdorf
Boston-Tiegel

Geschichte

Beim Bostontiegel schwingt ein Druck-Tiegel (T) um eine Welle und klappt am Druckpunkt gegen ein feststehendes, senkrechtes Fundament (F), das die Druckform trägt. Daher muss der Drucker, im Gegensatz zum zwangsweise parallel ausgerichteten Gallytiegel, über präzise Zurichtung des Aufzuges und exakte Druckeinstellung den gleichmäßigen Ausdruck über die gesamte Form gewährleisten. Das Prinzip des Tiegels mit feststehendem senkrechtem Fundament wurde in Boston von J. Golding um 1850 entwickelt. Zuvor hatte – auch in Boston – bereits 1830 Isaac Adams eine Presse mit frei schwingendem Tiegel, der gegen ein liegendes Fundament arbeitete, erfunden. Am 2. März 1836 ließ Adams diese Maschine mit Transmissionsantrieb für Dampfkraft patentieren.

Der Bostontiegel i​st die erfolgreichste Tiegeldruckmaschine geworden. Allein d​er Marktführer i​n diesem Segment, Heidelberger Druckmaschinen, g​ibt im Jahr 2000 an, d​ass etwa 400.000 seiner Tiegel weltweit n​och laufen, obwohl s​chon 1985 d​ie Produktion endete.[1]

Bedeutendste Vertreter dieses Konstruktionsprinzips sind

Andere Tiegelpressen

Literatur

  • Jakob Bass (Hrsg.): Das Buchdruckerbuch. Handbuch für Buchdrucker und verwandte Gewerbe. Plesken, Stuttgart 1930.
  • Friedrich Bauer: Handbuch für Buchdrucker. Klimsch & Co, Frankfurt am Main 1942.
  • Maxentius Niel: Drucktechnisches Taschenlexikon. Steyrermühl, Wien / Kälker & Hesse, Leipzig 1929.
  • Georges Zürcher: Allgemeine Berufskunde für Buchdrucker. Fach- und Lehrbuch für Buchdrucker, 8. Auflage, VGF – Verlag Graphische Fachbücher, Bern 1967 (Erstausgabe: 1939 im Selbstverlag).

Einzelnachweise

  1. Heidelberger Druckmaschinen AG (Abgerufen am 1. August 2007)
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