Bogenzusammenhang

Der Bogenzusammenhang i​st ein Grundbegriff d​er Graphentheorie u​nd eine Verallgemeinerung d​es Zusammenhangs für gerichtete Graphen (Digraphen). Anschaulich i​st der Bogenzusammenhang e​in Maß dafür, w​ie schwer e​s ist, e​inen Digraphen d​urch Löschen v​on gerichteten Kanten i​n zwei o​der mehr Komponenten z​u zerlegen. Ist d​er Bogenzusammenhang groß, s​o müssen v​iele gerichtete Kanten entfernt werden.

Definition

Ein gerichteter Graph , der stark zusammenhängend ist, heißt k-fach bogenzusammenhängend oder k-bogenzusammenhängend, wenn der Graph für alle Kantenmengen der Mächtigkeit stark zusammenhängend ist.

Das größte , so dass k-fach bogenzusammenhängend ist, heißt Bogenzusammenhangszahl und wird mit bezeichnet.

Ist trivial oder nicht stark zusammenhängend, so nennt man ihn 0-fach bogenzusammenhängend und setzt

Beispiel

Der Beispielgraph ist ein Turniergraph

Betrachte als Beispiel den rechts abgebildeten gerichteten Graphen. Dieser ist nicht trivial und stark zusammenhängend, also ist der Graph auf jeden Fall 1-bogenzusammenhängend. Beginnt man mit dem Löschen von einelementigen Kantenmengen (z. B. der Kante ), so wird der starke Zusammenhang zerstört (Nach dem Löschen der Kante kann der Knoten 1 nicht mehr vom Knoten 4 aus erreicht werden). Demnach ist der Graph nicht 2-bogenzusammenhängend und es ist , da der Graph 0-bogenzusammenhängend und 1-bogenzusammenhängend ist.

Algorithmen

Zur Bestimmung der Bogenzusammenhangszahl gibt es polynomielle Algorithmen. Dazu kann man beispielsweise Flussalgorithmen verwenden. Ist als der Aufwand, einen minimalen Schnitt im Graphen bestimmen, so hat dieser naive Ansatz immerhin einen Aufwand von . Es gibt noch deutlich effizientere, aber auch kompliziertere Algorithmen.

Verwandte Begriffsbildungen

Ein Analogon d​es Bogenzusammenhangs für ungerichtete Graphen i​st der Kantenzusammenhang. Hier werden ungerichtete Kanten entfernt, b​is der Graph i​n seine Zusammenhangskomponenten zerfällt. Des Weiteren g​ibt es d​en Begriff d​es k-Zusammenhangs, welcher e​in Maß dafür ist, w​ie viele Ecken a​us einem Graphen entfernt werden müssen, d​amit er i​n seine Komponenten zerfällt.

Literatur

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