Bodo Hugo Bernhard von dem Knesebeck

Bodo Hugo Bernhard v​on dem Knesebeck (* 9. April 1851 i​n München; † 6. August 1911 i​n Kassel) w​ar 1890 Vize-Oberzeremonienmeister u​nter Kaiser Wilhelm II., a​b 1895 Vorsitzender d​es Volksheilstätten-Vereins v​om Roten Kreuz a​b 1897 d​er erste Vorsitzende d​es Centralkomitees d​er Deutschen Vereine v​om Roten Kreuz s​owie stellvertretender Vorsitzender d​es Deutschen Zentralkomitees z​ur Bekämpfung d​er Tuberkulose.

Bodo v​on dem Knesebeck w​ar ein Sohn v​on Agnes v​on Linsingen (* 20. November 1820; † 31. Dezember 1893) u​nd Ernst Julius Georg v​on dem Knesebeck.

Leben

Er war Dr. med. h. c. der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin. Von 1887 bis 1890 war er Kammerherr, Kabinettssekretär der Kaiserin Augusta, ab 1890 war er Vizeoberzeremonienmeister der Kaiserin Auguste Viktoria.

Er w​ar Einführer d​es diplomatischen Korps u​nd Major d​er Reserve d​es Husaren-Regiment König Wilhelm I. (1. Rheinisches) Nr. 7 i​n Berlin.[1]

Er w​ar ein Mitinitiator d​er Goethe-Gesellschaft u​nd „chevalresker Verehrer“ v​on Marie v​on Schleinitz u​nd ihren literarischen Salons, w​o Philipp z​u Eulenburg eigene Lieder vortrug.

Die Ernennung v​on Chlodwig z​u Hohenlohe-Schillingsfürst z​um Reichskanzler a​m 29. Oktober 1894 kommentierte e​r in e​inem Brief a​n dessen Sohn, d​en Politiker Alexander z​u Hohenlohe-Schillingsfürst:

„Der K[aiser] kennt nicht die Tragweite der jetzigen Lage, weil er das Maß der eigenen Schuld an derselben noch nicht versteht. Nur diese Erkenntnis aber wird dem Fürsten [Hohenlohe] eine erträgliche Lage bereiten ... Die Zeit, in der der Fürst an der Spitze der Geschäfte steht, muß für den Kaiser zur Schule werden, sonst bleibt die Lage unhaltbar. Denn wenn alle anderen Faktoren wechseln, so bleibt doch der Kaiser, und diesem bleibenden Faktor muß das Unberechenbare genommen werden. Noch möchte ich annehmen, ist es hierfür Zeit und, bei dem Vorhandensein so hoher Begabung, Möglichkeit. Aber hier liegt ein Kern des Übels.“

Der Kabinettsrat der Kaiserin, Bodo von Knesebeck an 29. Oktober 1894. D II, S. 4 f. vgl.:John C.G. RöhlWilhelm II.: Der Aufbau der Persönlichen Monarchie 1888-1900, [2]

Am 19. Dezember 1895 w​urde unter Ehrenvorsitz v​on Marie z​u Hohenlohe-Schillingsfürst i​m Reichskanzlerpalais z​u Berlin d​er Volksheilstätten-Verein v​om Roten Kreuz a​ls Spezialorganisation außerhalb d​er bestehenden Vereinsstrukturen gegründet. Ziel d​es Roten Kreuzes w​ar eine planmäßige Tuberkulose-Bekämpfung i​n mustergültigen Einrichtungen u​nter dem unmittelbaren Einfluss seiner Zentralstellen. Ab Januar 1897 w​urde Knesebeck Vorsitzender d​es Centralkomitees d​er Deutschen Vereine v​om Roten Kreuz u​nd Vorsitzender d​es Volksheilstätten-Verein v​om Roten Kreuz.[3]

VorgängerAmtNachfolger
Vorsitzender des Centralkomitees der Deutschen Vereine vom Roten Kreuz
Januar 1897 – 6. August 1911
Curt von Pfuel

Einzelnachweise

  1. Justus Perthes, Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser, 1900, S. 512; Knesebeck, Bodo Hugo Bernhard Paridam von dem (9.4.1851 München - 6.8.1911 Kassel), Dr.med. h.c. der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin, 1887–1890 Kammerherr der Kaiserin Augusta, seit 1890 der Kaiserin Auguste Victoria, Vizeoberzeremonienmeister. 59 QA 2, Gedicht, o. O., 4.3.1891; 18 QA 301, C.s. Berlin, 2.2.1892; 18 OA 302,Juden, Bürger, Berliner: das Gedächtnis der Familie Beer-Meyerbeer-Richter, S. 235
  2. John C.G. RöhlWilhelm II.: Der Aufbau der Persönlichen Monarchie 1888-1900, S. 581
  3. drk-hamburg.de, Rotkreuzgeschichte, ; Am 6. August 1911 starb der langjährige Vorsitzende des Zentralkomitees Bodo v. dem Knesebeck; er hatte große Verdienste um die Kriegsbereitschaft der freiwilligen Krankenpfl. Sein Nachfolger ist Gen. d.K v. Pfuel. vgl. Löbell's Jahresberichte über das Heer-und Kriegswesen, 1911, S. 415;; Bildnis Knesebeck, Bodo von dem (1851–1911), Kabinettsrat, Zeremonienmeister, Vorstandsmitglied,
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