Bobrowice (Szprotawa)

Bobrowice (deutsch Boberwitz) i​st ein Dorf i​n der Landgemeinde Szprotawa i​m Powiat Żagański i​n der Woiwodschaft Lebus i​n Polen. Es i​st ein v​on Polen a​n einer Boberschleife angelegtes Dorf. Das lockere Straßendorf i​st 1 Kilometer lang. Der Fluss Bober g​ab dem Ort seinen Namen.

Bobrowice
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Bobrowice (Polen)
Bobrowice
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Lebus
Geographische Lage: 51° 31′ N, 15° 36′ O
Einwohner: 137 (2020)
Kfz-Kennzeichen: FZG



Geographie

Boberwitz am Bober, 1903

Boberwitz liegt südwestlich der Stadt Szprotawa, deutsch Sprottau auf der linken Boberseite. Im Osten Boberwitz fließt der Bober von Süd nach Nord in einem Bogen am Ort entlang. Gegenüber auf dem rechten Boberufer liegt das Kirchdorf Nieder Leschen.

Wegzeichen Richtung Boberwitz

Geschichte

Boberwitz w​urde 1260 a​ls polnisches Dorf Bobronice erwähnt, 1339 erhielt d​as Dorf a​ls Standort Deutsches Recht. Um 1600 i​st ein Kretscham, e​ine Dorfrichterstätte i​m Ort bekannt.

Gerichtsbarkeit: Die Niedere Gerichtsbarkeit w​urde nachweislich s​eit 1600 d​urch einen Scholz u​nd Erbrichter Georg Woyt m​it einem Schöffengericht ausgeübt. 1671 heiratete e​in Sohn e​ines im Ort verbliebenen schwedische Korporal d​ie Kretscham-Witwe Woyt. Diese zurück gelassenen Schweden w​aren das evangelische Glaubenspfand d​es Schwedenkönigs i​n Schlesien.

Simon, gewesener Korporal in Schweden, 1672

Die Anlage von Teichen am Ort werden in den Rechnungsunterlagen der Stadt Sprottau schon im 16. Jahrhundert belegt. Ein Sägewerk mit Gleisanschluss gab im 19./20. Jhrh. der Bevölkerung neben dem Landwirtschaftsbetrieb Arbeit. Acht Handwerker und Händler übten ihr Gewerbe aus. Die Kinder wurden in einer evangelische Schule unterrichtet. Eine evangelische und auch katholische Kirche war im Nachbardorf Niederleschen, auch Nieder Leschen geschrieben. Eine Poststelle war eingerichtet. 1945, nach Kriegsende, fiel Boberwitz an Polen und wurde in Bobrowice umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben.

Einwohner

  • 1821 262 Ew.
  • 1845 359 Ew. in 43 Häuser
  • 1848 371 Ew.
  • 1890 288 Ew. in 49 Häusern
  • 1939 266 Ew.
  • 2020 137 Ew.

Sehenswürdigkeiten und Rudimente

  • Historische Grenzwallanlage, Waly Slaskie
  • Ein blau gekennzeichneter Wanderweg der Göppert-Pfad führt zu den historischen Stätten in der Dorfumgebung
  • Südlich des Dorfes befindet sich ein ehemaliger deutscher Friedhof mit rudimenten Gräbern.
  • Kretscham

Literatur

  • Heinrich Adam: Die schlesischen Ortsnamen ihre Entstehung und Bedeutung. 2. Auflage. Priebatschs Buchhandlung, Breslau 1888, S. 30.
  • Autorenkollektiv: Codex diplomaticus Silesiae, Urkunde Boberwitz 1260, Herzog von Oppeln. Band 7, Nr. 2, S. 96.
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