Blauort

Blauort i​st ein d​er deutschen Nordseeküste v​on Dithmarschen (nahe Büsum) vorgelagerter, unbewohnter Hochsand (Außensand), d​er etwa 1200 m i​n Nord-Süd-Richtung u​nd 500 Meter i​n Ost-West-Richtung misst. Er i​st umgeben v​on der Sandbank Blauortsand, d​ie im Norden v​om Priel Wesselburener Loch u​nd im Süden v​on der Piep begrenzt ist.

Blauort
Meldorfer Bucht mit Blauort im Norden
Meldorfer Bucht mit Blauort im Norden
Gewässer Nordsee
Geographische Lage 54° 9′ 58″ N,  44′ 0″ O
Blauort (Schleswig-Holstein)
Länge 1,2 km
Breite 500 m
Fläche 60 ha
Höchste Erhebung 1,83 m
Einwohner unbewohnt
Blauort (rechts vorn); im Hintergrund Dithmarschen
Aufnahme des Hochsands Blauort, Blickrichtung etwa Südwest. Am linken Bildrand ist eine Pricke zu erkennen, die zum Fahrwasser Norderpiep gehört.

Der Blauort wandert wie alle unbefestigten Inseln und Hochsände an der Westküste Schleswig-Holsteins stetig ostwärts. Von 1938 bis 1962 bewegte sich der Sand pro Jahr etwa 32 Meter landwärts,[1] zurzeit beträgt die Entfernung zur Küste rund sechs Kilometer. Blauort ragt über das mittlere Tidehochwasser (hier bei 1,83 m ü. NN)[2] hinaus und wird nur bei Spring- oder Sturmfluten vollständig überspült. Es gibt keine Vegetation auf Blauort. Seit 1985 ist Blauort, das zu den wenigen weitgehend naturbelassenen Lebensräumen an der Küste zählt und von großer Bedeutung für Seevögel und Seehunde ist,[3] Teil der Schutzzone 1 des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer.

Blauort ist durch eine Bake, die Blauortbake, markiert. In den Sommermonaten werden geführte Wattwanderungen zum Blauortsand von Büsum und Wesselburen aus angeboten.

Im Januar 2016 strandete e​in Pottwal a​uf Blauort. Er w​ar einer v​on neun Tieren, d​ie beim größten j​e vor Schleswig-Holstein registrierten Pottwal-Sterben a​n der Küste verendeten.[4]

Die Büsumer Schriftstellerin Stefanie Bachstein nannte e​inen ihrer Gedichtbände Blauort.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. (pdf), (S. 77) Petra Witez: GIS-gestützte Analysen und dynamische 3D-Visualisierungen der morphologischen Entwicklung schleswig-holsteinischer Tidebecken, Diss. Kiel 2002
  2. Stephan Mai: Klimafolgenanalyse und Risiko für eine Küstenzone am Beispiel der Jade-Weser-Region, Diss., Hannover 2004
  3. (html) Ökologischer Reiseführer Schleswig-Holstein
  4. Schaulustige und Minister verfolgen Wal-Bergung. In: ndr.de. 3. Februar 2016, abgerufen am 3. Februar 2016.
Commons: Blauort – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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