Blattschwanzgeckos

Die Blattschwanzgeckos (englisch: leaf-tailed gecko) o​der Plattschwanzgeckos (Uroplatus [griechisch: u​ro = Schwanz; platus = platt]), a​uch Uroplaten genannt, s​ind 8 b​is 30 Zentimeter große nachtaktive Echsen. Ihre Farbe i​st zumeist grün b​is braun, reicht a​ber bis h​in zu völligem Schwarz. Auch r​ote Tupfer u​nd bläuliche Zeichnungen s​ind beobachtet worden. Besonderes Merkmal i​st der namengebende blattförmige, flache Schwanz, d​er bei a​llen Arten z​u finden ist. Uroplatus besitzt d​ie für nachtaktive Reptilien typischen schlitzartigen Pupillen.

Blattschwanzgeckos

Uroplatus sikorae sameiti

Systematik
ohne Rang: Sauropsida
Überordnung: Schuppenechsen (Lepidosauria)
Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)
ohne Rang: Geckoartige (Gekkota)
Familie: Geckos (Gekkonidae)
Gattung: Blattschwanzgeckos
Wissenschaftlicher Name
Uroplatus
Duméril, 1806
Uroplatus sikorae in Madagaskar

Den Tag verbringen die meisten Arten gut getarnt flach auf Ästen liegend (Mimese), selten auch in hohlen Stämmen oder im Laubwerk. Uroplatus verfügen über Haftzehen, die es den Tieren erlauben, selbst auf senkrechten Glasscheiben Halt zu finden. Darüber hinaus verfügen Blattschwanzgeckos über einziehbare kleine Krallen, die zusätzliche Sicherheit auf senkrechten Flächen bieten.

Verbreitung

Blattschwanzgeckos s​ind Endemiten Madagaskars u​nd seiner vorgelagerten Inseln. Die Tiere bewohnen sowohl flachere, bewaldete Küstenstreifen a​ls auch h​och gelegene Bergregionen.

Haltung in menschlicher Obhut

Blattschwanzgeckos sind insbesondere aufgrund ihrer klimatischen Ansprüche heikle Pfleglinge und gehören nur in die Hände von erfahrenen Haltern. Einige Arten benötigen Nachttemperaturen deutlich unter 20 °C. Die Fortpflanzung erweist sich meist als durchaus kompliziert, Nachzuchten gelingen bei der richtigen Haltung aber regelmäßig. Als Eiablageort dient meist die Laubschicht am Boden, gelegentlich aber auch Blattachseln oder Höhlenverstecke. Da die Plattschwanzgeckos in der freien Wildbahn gefährdet sind, sind sie vollständig im Anhang 2 des Washingtoner Artenschutz-Übereinkommens aufgeführt. Im Jahr 2006 wurde der Export dieser Tiere aus Madagaskar nahezu vollständig eingestellt.

Arten

Die Gattung Uroplatus umfasst derzeit 14 Arten:

  • Uroplatus alluaudi Mocquard, 1894
  • Uroplatus ebenaui (Boettger, 1879)
  • Uroplatus fimbriatus (Schneider, 1797)
  • Uroplatus finiavana Ratsoavina, Louis Jr., Crottini, Randrianiaina, Glaw & Vences, 2011
  • Uroplatus giganteus Glaw, Kosuch, Henkel, Sound & Böhme, 2006
  • Uroplatus guentheri Mocquard, 1908
  • Uroplatus henkeli Böhme & Ibisch, 1990
  • Uroplatus lineatus (Duméril & Bibron, 1836)
  • Uroplatus malahelo Nussbaum & Raxworthy, 1994
  • Uroplatus malama Nussbaum & Raxworthy, 1995
  • Uroplatus phantasticus (Boulenger, 1888)
  • Uroplatus pietschmanni Böhle & Schönecker, 2004
  • Uroplatus sameiti Böhme & Ibisch, 1990
  • Uroplatus sikorae Boettger, 1913

Literatur

  • Aaron M. Bauer: Gekkonidae, Geckos. In: Steven M. Goodman, Jonathan P. Benstead, Harald Schütz: The Natural History of Madagascar. University of Chicago Press, Chicago IL u. a. 2003, ISBN 0-226-30307-1.
Commons: Blattschwanzgeckos (Uroplatus) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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