Blaise de Vigenère
Blaise de Vigenère (* 15. April 1523 in Saint-Pourçain; † 19. Februar 1596) war ein französischer Diplomat und Kryptograf.
Lebenslauf
Mit 24 Jahren arbeitete er als Sekretär für den Herzog von Nevers. Nachdem dieser starb, wurde Vigenère 1549 von einem Gericht beauftragt, für zwei Jahre nach Rom zu gehen, um dort diplomatische Aufgaben zu erfüllen. Dort kam er erstmals mit Kryptologie in Kontakt. 1570 schied er aus dem diplomatischen Dienst aus und widmete sich nach seiner Heirat mit Marie Varé ausschließlich dem Schreiben und der Kryptologie.
Er verfasste mehr als 20 Bücher, die bekanntesten sind: Traicte de Cometes (1580) und Traicte de Chiffres (1586).[1]
Basierend auf den Ideen des Benediktinermönches Johannes Trithemius (1462–1516) beschrieb er unter anderem die nach ihm benannte Vigenère-Verschlüsselung. Diese galt lange Zeit als unknackbar, und erst um 1850, fast 300 Jahre nach Vigenère, konnte Charles Babbage Vigenère-Chiffrierungen systematisch entziffern. Schließlich veröffentlichte Friedrich Wilhelm Kasiski 1863 ein nach ihm benanntes Verfahren für die Bestimmung der Schlüsselwortlänge und Entzifferung des Algorithmus.
Weniger bekannt ist die Autokey-Vigenère-Verschlüsselung, die im Vergleich zur Vigenère-Chiffrierung deutlich schwieriger zu entziffern ist.
Weblinks
- Literatur von und über Blaise de Vigenère in der bibliografischen Datenbank WorldCat