Black Mesa (Computerspiel)
Das Computerspiel Black Mesa (ursprünglich Black Mesa: Source) ist ein Fan-Remake des 1998 veröffentlichten Ego-Shooters Half-Life. Der Titel bezieht sich auf die fiktive, geheime Forschungsstation Black Mesa, die man in Half-Life erkundet.
Black Mesa | |
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Studio | Crowbar Collective |
Erstveröffent- lichung |
5. März 2020 |
Plattform | Windows, Linux |
Spiel-Engine | Source Engine |
Genre | Ego-Shooter |
Spielmodus | Einzelspieler, Mehrspieler |
Steuerung | Maus und Tastatur |
Systemvor- aussetzungen |
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Medium | Download |
Sprache | Englisch mit mehrsprachigen Untertiteln |
Das Spiel wurde anfangs von einer Mod-Gruppe um Carlos „cman2k“ Montero entwickelt und erstmals am 14. September 2012 veröffentlicht.[1][2] Die ursprüngliche Version ist kostenlos erhältlich und setzt kein Hauptspiel voraus, lediglich das (ebenfalls kostenlose) Source SDK 2007 muss installiert sein.[3]
Am 5. Mai 2015 wurde eine weiterentwickelte Version des Spiels als eigenständiger Early-Access-Titel kostenpflichtig auf Steam angeboten, knapp 5 Jahre später erschien Version 1.0 des Spiels, womit die Early-Access-Phase verlassen wurde.
Derzeit ist das Spiel nur in englischer Sprache verfügbar, Untertitel u. a. für deutsch sind jedoch vorhanden.[4][5]
Handlung
Wie in Half-Life spielt man den Physiker Gordon Freeman, der in der unterirdischen Forschungsstation Black Mesa arbeitet und dort ein Experiment mit außerirdischen Kristallen durchführt. Das Experiment geht schief und sorgt dafür, dass Horden fremdartiger Kreaturen in der Forschungsstation erscheinen. Es herrscht Chaos in Black Mesa, sodass Freeman zur Oberfläche geschickt wird, um Hilfe zu holen. Freeman wird hierbei im weiteren Verlauf nicht nur mit aggressiven Aliens konfrontiert, sondern auch mit dem Militär und Einheiten eines Spezialkommandos, die die Alieninvasion eindämmen sollen und den Auftrag haben, alles Lebendige zu töten.
Schließlich trifft Freeman auf Wissenschaftler, die ein Portal zur Herkunftswelt der Aliens öffnen. Freeman erhält den Auftrag, die Alienwelt zu betreten und das dortige Portal zu schließen, um die Invasion zu beenden. Der in Half-Life eher kritisch bewertete Handlungsverlauf in der Alienwelt Xen wurde in Black Mesa komplett neu gestaltet und nach langer Entwicklungszeit schließlich im Dezember 2019 veröffentlicht.[6]
Geschichte
2004 wurde Half-Life von Valve unter dem Titel Half-Life: Source (kurz: HL: Source) auf die für Half-Life 2 entwickelte Source-Engine portiert. Half-Life: Source galt dabei ursprünglich als Machbarkeitsstudie für die Portierung von Half-Life-Mods auf die Source-Engine.[7] Fans kritisierten das Ergebnis als „lieblose Eins-zu-eins-Kopie“ mit nicht mehr zeitgemäßen Texturen.
Daraufhin begannen Fans der Serie unabhängig voneinander, in ihrer Freizeit an einer eigenen Neufassung zu arbeiten. Zwei separate Mod-Projekte schlossen sich zusammen, um gemeinsam an Black Mesa: Source zu arbeiten. Das Spiel orientiert sich inhaltlich an Half-Life, wobei Texturen, Grafikmodelle, Sounds, Animationen und Levels komplett neu erstellt wurden. Die Source-Engine erlaubt im Gegensatz zum Vorgänger bessere Beleuchtung, Reflexion, Postprocessing-Effekte wie Explosionen oder HDR-Rendering und Physik-Simulation. Als neue Funktionen kann man Handgranaten nun wahlweise werfen oder rollen; der Revolver besitzt eine Zielmarkierung und man kann Phosphorfackeln einsetzen.
2005 forderte Valve das Mod-Team auf, das Wort „Source“ aus dem Titel zu nehmen; künftig hieß das Spiel Black Mesa.
Am 26. Januar 2007 wurde das erste Teaser-Video veröffentlicht.[8] Der 1-minütige Teaser zeigt einen Teil der überarbeiten Level. Am 30. November 2008 erschien das zweite Teaser-Video.[9]
Am 11. September 2012 wurde Black Mesa bei Steam Greenlight angenommen. Drei Tage später wurde Black Mesa (noch ohne Xen) als kostenloses Spiel basierend auf dem Source SDK 2007 veröffentlicht.
Am 5. Mai 2015 wurde eine überarbeitete Version inklusive Mehrspielermodus kostenpflichtig über Steam veröffentlicht. Die Verkaufsversion basiert auf einer aktuelleren Version der Source-Engine (aus Team Fortress 2) und bietet durch zusätzliche Anpassungen der Entwickler unter anderem verbesserte Schatteneffekte durch die Verwendung von Cascade Shadow Maps. Seit dem 28. Oktober 2016 wird Linux als Betriebssystem unterstützt.[10]
Der bislang fehlende letzte Spielabschnitt in der Alienwelt Xen sollte für die kostenpflichtige Version durch ein Update im Sommer 2017 nachgereicht werden. Da dieser Termin nicht eingehalten werden konnte, wurde die Veröffentlichung zuerst auf Dezember 2017,[11] später auf unbestimmte Zeit verschoben.[12] Im November 2018 wurde die Veröffentlichung für das zweite Quartal 2019 angekündigt. Die erste Veröffentlichung einer Vorab-Version von Xen fand jedoch erst am 24. Dezember 2019 statt.[13][14]
Das fertiggestellte Spiel erschien schließlich nach insgesamt über 15 Jahren Entwicklung am 5. März 2020 in Version 1.0 auf Steam, womit die Early-Access-Phase verlassen wurde.[15][16][6]
Am 25. November 2020 wurde die Definitive Edition als kostenloses Update der Kaufversion von Black Mesa veröffentlicht, in der Gameplay, Grafiken, Leveldesign weiter überarbeitet wurden und unter anderem die Untertitel verbessert wurden.[17]
Rezeption
Black Mesa wurde nach der ersten Veröffentlichung 2012 überwiegend positiv bewertet, wobei viele Kritiker das Spiel für seine hohe Qualität lobten und diese mit der eines offiziellen Valve-Titels verglichen. Destructoid lobte das Spiel für die Verbesserungen gegenüber Half-Life und schrieb, dass sich Black Mesa „sehr vertraut“ anfühle, aber auch „sehr frisch“.[18]
Die 2020 veröffentlichte Endfassung wurde von den Kritikern ähnlich positiv gelobt. PC Gamer schrieb, dass sich das Projekt im ganzen wie eine professionelle Arbeit anfühle und die Anpassungen der originalen Level auf die Source-Engine „gut gemacht“ seien. Insbesondere die neu gestalteten Abschnitte in der Alienwelt Xen führten dazu, dass das Ende des Spiels mehr wie ein würdiger Abschluss wirken würde, als bei Half-Life.[19]
Eurogamer bezeichnete Black Mesa nicht als einfaches Remake, sondern eher als eine Weiterentwicklung von Half-Life. Die Kürzung von manchen Spielabschnitten, aber auch die neuen Features würden bewirken, dass sich der Titel mehr wie ein Survival-Horror-Spiel anfühle, als ein Ego-Shooter.[20]
Preisverleihung | Kategorie | Resultat | Datum |
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Mod of the Year Awards 2005[21] | Top Unreleased Mod | Gewonnen | 22. Januar 2006 |
Mod of the Year Awards 2006[22] | Top Unreleased Mod | Gewonnen | 13. Januar 2007 |
Mod of the Year Awards 2012[23] | Mod of the Year | Gewonnen | 25. Dezember 2012 |
Indie of the Year Awards 2013[24] | Indie of the Year | Nominiert | 27. Dezember 2013 |
Indie of the Year Awards 2015[25] | Indie of the Year | Nominiert | 29. Dezember 2015 |
Weblinks
- Offizielle Website
- „Black Mesa“ macht vieles besser als das Original, Rezension in Die Zeit vom 18. September 2012
- Black Mesa im Test: Überzeugt das Half-Life-Remake?, Rezension auf der GameStar-Webseite vom 5. März 2020
Einzelnachweise
- Black Mesa: Re-visit the world that started the Half-Life continuum (Memento des Originals vom 19. März 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Black Mesa. (Nicht mehr online verfügbar.) 16. September 2012, archiviert vom Original am 19. März 2015; abgerufen am 27. September 2012. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Black Mesa Download und Installationstipps
- Black Mesa. (Nicht mehr online verfügbar.) 22. September 2012, archiviert vom Original am 17. September 2012; abgerufen am 28. September 2012. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Black Mesa. (Nicht mehr online verfügbar.) 22. September 2012, archiviert vom Original am 20. September 2012; abgerufen am 28. September 2012. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Black Mesa, a Half-Life Fan Fantasy, Finally Comes to Life. Wired, 5. März 2020, abgerufen am 12. März 2020 (englisch).
- Half-Life 2 Interview. (Nicht mehr online verfügbar.) 19. Oktober 2004, archiviert vom Original am 23. Oktober 2004; abgerufen am 31. März 2020.
- Black Mesa. 29. November 2008, abgerufen am 28. September 2012.
- Black Mesa. 30. November 2008, abgerufen am 28. September 2012.
- Halloween Update. 28. Oktober 2016, abgerufen am 17. Februar 2017.
- TextFAMGUY1: Summer Update. In: Black Mesa Community Forums. 20. Juni 2017, abgerufen am 14. März 2019 (englisch).
- Bad News, Good News. In: Black Mesa Community Forums. 26. November 2017, abgerufen am 14. März 2019 (englisch).
- Half-Life is 20! - Xen Trailer! In: Black Mesa Community Forums. 19. November 2018, abgerufen am 11. März 2019 (englisch).
- Xen Released. In: Steam. 24. Dezember 2019, abgerufen am 26. Dezember 2019 (englisch).
- Black Mesa wird ab 05. März bei Steam verfügbar sein. 26. Februar 2020, abgerufen am 27. Februar 2020.
- Sven Bauduin: Half-Life 1: Remake Black Mesa erscheint am 5. März. Abgerufen am 27. Februar 2020.
- Black Mesa: Definitive Edition. 25. November 2020, abgerufen am 20. Februar 2021.
- Joshua Derocher: Review: Black Mesa. Destructoid, 23. September 2012, abgerufen am 22. März 2020 (englisch).
- Andy Kelly: Black Mesa Review. PC Gamer, 5. März 2020, abgerufen am 22. März 2020 (englisch).
- Rick Lane: Black Mesa review - a masterful remake that improves upon a classic. Eurogamer, 5. März 2020, abgerufen am 22. März 2020 (englisch).
- Mods of 2005. In: Mod DB. 22. Januar 2006, abgerufen am 26. März 2018 (englisch).
- Mods of 2006. In: Mod DB. 13. Januar 2007, abgerufen am 26. März 2018 (englisch).
- Mod of the Year 2012. In: Mod DB. 25. Dezember 2012, abgerufen am 26. März 2018 (englisch).
- Indie of The Year 2013. In: Indie DB. 27. Dezember 2013, abgerufen am 26. März 2018 (englisch).
- Indie of the Year 2015. In: Indie DB. 29. Dezember 2015, abgerufen am 26. März 2018 (englisch).