Bissagos-Archipel
Der Bissagos-Archipel (auch Bijagós-Archipel oder Bissagosinseln) ist eine aus 88 Inseln bestehende Inselgruppe vor der Küste Guinea-Bissaus im Atlantischen Ozean.
Bissagos-Archipel | ||
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Gewässer | Atlantischer Ozean | |
Geographische Lage | 11° 20′ N, 16° 0′ W | |
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Anzahl der Inseln | 88 | |
Hauptinsel | Bolama | |
Gesamte Landfläche | 2614 km² | |
Einwohner | 28.211 (2007) | |
Geschichte
Zu vorkolonialen Zeiten spielte der Archipel eine zentrale Rolle im westafrikanischen Handel und seine Bewohner, die Bijagos, bauten eine starke Marine auf. Dies ermöglichte es den Bijagos, 1535 die Portugiesen von der Eroberung der Inseln abzuhalten. Erst 1936 wurde der letzte Aufstand der Bijagos auf den Inseln niedergeschlagen. Daraufhin wurden diese endgültig an die Kolonie Portugiesisch-Guinea angegliedert. Der Bissagos-Archipel wurde zusammen mit Portugiesisch-Guinea 1973/74 zum unabhängigen Guinea-Bissau. Die Inseln haben ein beachtliches Maß an Autonomie von Guinea-Bissau.
Heute haben etwa 21 Inseln eine größere Bevölkerung, die anderen Inseln sind nur geringfügig bewohnt. Die Inseln Bubaque, Bolama, Uno, Canhabaque sind die meistbevölkerten mit mehr als 2000 Bewohnern.[1] Ein wenig Tourismus ist auf den Inseln Bubaque, Rubane, Bolama, Orango und João Vieira zu verzeichnen.
Geographie
Die gesamte Inselgruppe wurde 1996 von der UNESCO zum Biosphärenreservat ernannt. Die südlichen Inseln sind heute ein Naturreservat.
Die 21 größten Inseln sind
- im Nordosten (Sektor Bolama):
- im Süden (Sektor Bubaque):
- Bubaque (75 km², 6429 Einwohner)
- Canhabaque / Roxa (111 km², 2478 Einwohner)
- Menegue (122 Einwohner)
- Orangozinho (107,0 km², 706 Einwohner)
- Soga (842 Einwohner)
- Rubane (165 Einwohner)
- João Vieira (6 km²)
- im Nordwesten (Sektor Caravela):
- im Westen (Sektor Uno, 2004 aus Caravela ausgegliedert):
- Uno (104,0 km², 3324 Einwohner, früher im Sektor Caravela)
- Uracane (1181 Einwohner, früher im Sektor Caravela)
- Canogo oder Ganogo (458 Einwohner, früher im Sektor Bubaque)
- Orango Grande (122,7 km², 1250 Einwohner, früher im Sektor Bubaque)
- Eguba (158 Einwohner)
Der im Südosten gelegene, unbewohnte Archipel rund um die Inseln João Vieira, Cavalhos, Ilhéu do Meio und Poilão hat insgesamt rund 10 km² Fläche und gehört administrativ ebenfalls zur Region Bolama, jedoch geographisch nicht zum Bissagos-Archipel, ebenso der vor Bolama gelegene Bereich auf dem Festland mit 2549 Einwohnern.
Demografie
19 Inseln sind dichter bevölkert, viele der übrigen Inseln sind u. a. auch wegen ihrer geringen Fläche unbewohnt. Die Bevölkerung besteht größtenteils aus den etwa 33.000 Angehörigen des Bijagos-Volkes, das die gleichnamige Sprache spricht: die Bijago-Sprache.
Wirtschaft
Die traditionelle Wirtschaft basiert auf der Fischerei, dem Anbau von Reis und der Gewinnung von Palmöl. Der Tourismus spielt bislang nur eine untergeordnete Rolle.
Kultur
Die Frauen spielen eine wichtige Rolle im sozialen Leben. Die Mehrheit des Bissago-Volkes praktiziert traditionelle Religionen und glaubt, dass die so genannten Iran-Figuren im Besitz von Gottheiten sind und viele Eigenschaften haben. So dienen sie als zentrales Objekt von Gottheits-Zeremonien, als Beschützer der Haushalte gegen Flüche und als Heiler. Sie werden an besonderen Stellen im Haus aufgestellt und es werden ihnen Opfer gebracht.
Verwaltung
Verwaltungsmäßig bildet der Archipel die Region Bolama, eine von acht Verwaltungsregionen des Landes.
Weblinks
- Bijagós Archipelago (engl.)
Einzelnachweise
- Einwohner per Region, Sektor und Ortschaft nach Geschlecht, Volkszählung 2009 (S. 63), PDF-Abruf beim Nationalen Statistikamt INE vom 17. Dezember 2017.