Bismarck (Schiff, 1914–1917)

Die Bismarck w​ar ein v​on der Kaiserlichen Marine a​ls Vorpostenboot u​nd U-Boot-Falle eingesetzter ehemaliger Fischdampfer, d​er im Jahr 1917 n​ach einem Minentreffer sank.

Bismarck p1
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
Schiffstyp Vorpostenboot
Bauwerft G. Seebeck AG, Geestemünde
Baunummer 98
Indienststellung 23. Februar 1914
Verbleib Am 29. März 1917 gesunken
Maschinenanlage
Maschine Dampfmaschine

Das Schiff

Auslaufende Vorpostenboote im Jahr 1914

Der Fischdampfer Bismarck w​urde mit d​er Baunummer 98 v​on der G. Seebeck AG i​n Geestemünde für d​ie „Deutsche Dampffischereigesellschaft Nordsee“ i​n Nordenham gebaut u​nd am 23. Februar 1914 ausgeliefert.[1] Das Schiff t​rug die Kennung "ON 73".[2]

Im Ersten Weltkrieg w​urde das Schiff v​on der Kaiserlichen Marine requiriert u​nd als Vorpostenboot bewaffnet u​nd genutzt. 1917 w​urde es m​it Stützpunkt Ems z​ur Bekämpfung feindlicher U-Boote i​m Rahmen d​er Sondergruppe d​er Nordseevorpostenflottille u​nter Führung v​on Oberleutnant z​ur See Viktor Schlieder eingesetzt. Die Bismarck w​ar das Führerboot u​nd Schlieder i​hr Kommandant. Am 27. April 1916, u​m 2:00 Uhr früh, w​urde sie zusammen m​it den Vorpostenfischdampfern Kehdingen u​nd Dithmarschen a​uf der Doggerbank i​n ein Gefecht m​it unbekannten britischen Seestreitkräften verwickelt. Dabei w​urde sie v​on einem Torpedo getroffen, d​er jedoch n​icht explodierte.

Am 29. März 1917 l​ief das Schiff a​uf eine Mine u​nd sank. Es g​ab nur d​rei Überlebende; 25 Besatzungsmitglieder k​amen ums Leben.[3]

Literatur

  • Otto Groos: Der Krieg in der Nordsee (Der Krieg zur See 1914–1918, Bd. 5, herausgegeben vom Marine-Archiv), Berlin 1925, S. 155–157.
  • Erich Gröner u. a.: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945, Bd. 8/1: Flußfahrzeuge, Ujäger, Vorpostenboote, Hilfsminensucher, Küstenschutzverbände, München 1993, S. 228.
  • Walter Gladisch: Der Krieg in der Nordsee. Von Juni 1916 bis Frühjahr 1917 (Bd. 6 der Reihe Der Krieg zur See 1914–1918), Berlin 1937.

Fußnoten

  1. Liste mit Schiffen der Schiffbaugesellschaft Unterweser AG (Memento vom 20. März 2012 im Internet Archive)
  2. ON = Oldenburg Nordenham
  3. Nach Schlieders Tod wurde die Sondergruppe von Leutnant zur See Heinrich Woldag (1892–1940) weitergeführt, dem späteren Kommandanten des Schweren Kreuzers Blücher.
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