Birkenburg (Harz)
Die Birkenburg ist eine abgegangene mittelalterliche Höhenburg der Herren von Wildenstein nördlich der Okertalsperre im Landkreis Goslar in Niedersachsen.
Birkenburg | ||
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Blick auf die Birkenburg von Norden | ||
Alternativname(n) | Wildenstein | |
Staat | Deutschland (DE) | |
Ort | Gemeindefreies Gebiet Harz | |
Entstehungszeit | 12./13. Jahrhundert | |
Burgentyp | Höhenburg | |
Erhaltungszustand | Burgstall | |
Ständische Stellung | Niederadel | |
Geographische Lage | 51° 52′ N, 10° 28′ O | |
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Geschichte
Die Birkenburg war im Besitz der Herren von Wildenstein, die zum Patriziat der Reichsstadt Goslar gehörten und trug auch ursprünglich deren Namen. Ihr Bau erfolgte diente dem Schutz der Wildensteiner Besitztümer im Oker- und Sösetal und zur Sicherung der Erzhandelswege im nördlichen Harzvorland. Der ab 1173 nachgewiesene Name des Geschlechts wird von der Klippe des Wildensteins (heute Rabenstein) nahe der Burg hergeleitet. Es ist wahrscheinlich, dass die Burg schon um diese Zeit existiert hat. Stolberg vermutet aber aufgrund von Siegeldarstellungen Burchards von Wildenstein eine Errichtung erst in der Zeit zwischen 1285 und 1288. Burchard scheint sich mit der Stadt Goslar überworfen zu haben, denn 1288 wird von dieser der Abbruch der Burg verfügt. Da die Burg danach nicht mehr in der historischen Überlieferung erscheint, ist Burchard der Anweisung offenbar nachgekommen. 1320 werden lediglich noch die beiden Teiche unterhalb der Burg bezeugt. Nach 1346 verschwinden auch die Herren von Wildenstein aus den Schriftquellen. Der heutige Name der Burg ist auf den Eintrag „Birkenburg“ auf einer Forstabrisskarte aus dem Jahr 1680 zurückzuführen und nimmt wahrscheinlich Bezug auf das am Burgberg gelegene Birkental.
Beschreibung
Die Birkenburg ist nur noch in geringen Resten vorhanden, was wahrscheinlich ihrer exponierten Lage auf einer ins Okertal vorgeschobenen Kuppe zu verdanken ist. Der Gipfel des Birkenkopfs ist unterhalb seiner Felsspitze nach Südosten zu einer ca. 5 × 6 m großen Plattform eingeebnet. Im Nordwesten ist etwas tiefer eine künstliche Terrasse von 10 × 25 m Größe vorgelagert, die zum Tal hin mit einem sichelförmigen Wall aus aufgeschütteten Steinen befestigt ist. Noch weiter hangabwärts sind die Spuren einer weiteren Terrassierung erkennbar. Am unteren Ende des Hangs liegen auf dem Sattel zum benachbarten Eichenberg zwei versumpfte Teiche mit Staudämmen und Abzugsgräben. Deren Existenz ist bereits für das Jahr 1320 bezeugt, ihr Zweck ist aber unbekannt.
Literatur
- Friedrich Stolberg: Birkenburg und Treppenstein im Okertal. In: Karl Bruchmann/Heinrich Spier (Hrsg.): Frölich-Festschrift. Karl Frölich zur Vollendung des 75. Lebensjahres am 14. April 1952 (= Beiträge zur Geschichte der Stadt Goslar. Band 13). Goslar 1951, S. 39–50
- Otto Hahne: Die mittelalterlichen Burgen und Erdwälle am Okerlauf. Oeding, Braunschweig 1965, S. 76.
- Hermann Kleinau: Geschichtliches Ortsverzeichnis des Landes Braunschweig A–K (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen. Band 30), Laux, Hildesheim 1967, S. 67.
- Friedrich Stolberg; Befestigungsanlagen im und am Harz von der Frühgeschichte bis zur Neuzeit: Ein Handbuch (= Forschungen und Quellen zur Geschichte des Harzgebietes. Band 9). Lax, Hildesheim 1968, S. 45 f.
- Hans-Wilhelm Heine in: Fundchronik Niedersachsen 2003 (= Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte. Beiheft 10). Theiss, Stuttgart 2004, S. 145–147.
Weblinks
- Eintrag von Stefan Eismann zu Birkenburg in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts, abgerufen am 26. Juli 2021.