Birgit Meyer (Intendantin)
Birgit Meyer (* 1960[1] in Köln) ist eine deutsche Dramaturgin und seit Beginn der Spielzeit 2012/2013 am 1. September 2012 Intendantin der Oper Köln in der Nachfolge von Uwe Eric Laufenberg. Meyer ist auch promovierte Medizinerin.[2]
Leben
Meyer verbrachte ihre Schulzeit in Köln-Porz und machte am dortigen Stadtgymnasium 1979 Abitur. Meyer und Laufenberg spielten während ihrer gemeinsamen Schulzeit am Gymnasium in Porz zusammen Theater: er den Professor Higgins, sie die Eliza Doolittle in My Fair Lady. Nach ihrem Abitur studierte Meyer in Regensburg Humanmedizin. Ihr Studium setzte sie nach dem Physikum an der Universität München fort. Bis zu ihrer Promotion arbeitete Meyer unter anderem als Ärztin an der Missionsärztlichen Klinik in Würzburg, bis sie Anfang 1988 eine feste Anstellung am Klinikum rechts der Isar der TU München antrat. Ihre medizinische Tätigkeit beendete Meyer Anfang 1990 mit der Promotion zum Doktor der Medizin (Dr. med). Parallel zu ihrer Promotion begann Meyer nach dem Abschluss ihres Medizinstudiums im Oktober 1986 in München ein Studium der Theaterwissenschaften mit dem Schwerpunkt Musiktheater.
Meyer arbeitete an verschiedenen Theatern in unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern, so u. a. als Regieassistentin am Stadttheater Würzburg, und machte ein Dramaturgiepraktikum an den Münchner Kammerspielen. 1992 wurde Meyer als Dramaturgin ans Tiroler Landestheater Innsbruck engagiert. Dort wirkte sie bis 1999, zuletzt als Leitende Dramaturgin des Musiktheaters.[3]
Ab September 1999 war Meyer Chefdramaturgin und Mitglied der Direktion an der Volksoper Wien (von 1999 bis 2003 unter Direktor Dominique Mentha, von 2003 bis 2007 unter Direktor Rudolf Berger und von 2007 bis 2009 unter Direktor Robert Meyer). Von 1999 bis 2004 konzipierte und leitete Meyer verschiedene produktionsbezogene Ausstellungen und Veranstaltungen im Österreichischen Theatermuseum. Unter der Intendanz von Uwe Eric Laufenberg seit der Spielzeit 2009/2010 bis zu seiner Entlassung am 21. Juni 2012 war Meyer stellvertretende Intendantin und Operndirektorin der Kölner Oper.
Bei den Salzburger Festspielen bearbeitete Meyer die Obertitel in verschiedenen Produktionen. Meyer arbeitete daneben in verschiedenen Kulturinstitutionen, u. a. im RadioKulturhaus Wien, am Italienischen Kulturinstitut und bei der Gesellschaft der Freunde für Musiktheater. Im Oktober 2004 konzipierte und leitete Meyer das internationale Symposium an der Volksoper Wien „Entartete Musik. Wieder entdeckt“.
Seit 2008 arbeitet Meyer an einer Biographie über den deutschen Komponisten, Pianisten und Musikpädagogen Walter Braunfels (1882–1954). Meyer erhielt mehrere Lehraufträge, so erstmals im Sommersemester 2004 an der Bayerischen Theaterakademie München im Studiengang Dramaturgie, und bot über vier Jahre Seminare zu den Themen Spielplangestaltung, Programmheftgestaltung und Werkanalyse Oper an. Meyer arbeitet zusammen mit der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, Abteilung für Musikpädagogik (seit Januar 2006) und dem Institut für Musikwissenschaft der Universität Wien.[4][5]
Nach der Entlassung von Uwe Eric Laufenberg zum 21. Juni 2012 wurde sie auf Vorschlag des Kölner Kulturdezernenten Georg Quander am 6. August 2012 durch den Hauptausschuss der Stadt Köln für drei Interimsspielzeiten bis 2014/2015 zur Opernintendantin bestellt. Daneben übt sie die Funktion einer Betriebsleiterin aus.[1] Im Dezember 2013 wurde mit Zustimmung des Stadtrates am 13. Januar 2014 ihr Vertrag um weitere zwei Jahre bis zum 30. August 2017 verlängert. Im Februar 2016 wurde ihr Vertrag bis zum 31. August 2020 verlängert, gekoppelt an zwei vollen Spielzeiten im sanierten Haus am Offenbachplatz. Sollte dies nicht realisiert werden können, verlängert sich der Vertrag automatisch bis zum 31. August des Jahres, in dem die zweite volle Spielzeit im sanierten Haus realisiert worden ist, längstens jedoch bis zum 31. August 2022.[6] Am 12. April 2021 wurde bekannt, dass Hein Mulders ab der Spielzeit 2022/2023 die Intendanz der Oper Köln in der Nachfolge von Birgit Meyer übernehmen soll.[7][8]
Meyer hat zwei erwachsene Töchter.[9]
Weblinks
- Birgit Meyer auf der Homepage Oper Köln
- Kölnische Rundschau _Kultur & Medien vom 25. Juli 2012: Meyer als Intendantin? Logisch! Abgerufen am 18. Dezember 2015.
- Homepage Kölner Stadt-Anzeiger (KStA) vom 22. Juni 2012 OPERNSTREIT: Laufenberg zieht vor Gericht, abgerufen am 28. Juli 2012
- Kölner Stadt-Anzeiger vom 7. August 2012, Interview Markus Schwering mit Birgit Meyer, Kampf um Niveau und Kosten
- Kölnische Rundschau Kultur Kölns Opernchefin Birgit Meyer: „Wir haben neues Publikum gewonnen“ 5. Februar 2013
Einzelnachweise
- Stefan Palm/ Inge Schürmann: Hauptausschuss trifft wichtige Personalentscheidungen. Vakante Leitungsstellen in städtischen Kultureinrichtungen neu besetzt. Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, 6. August 2012, abgerufen am 7. August 2012.
- Biographie Birgit Meyer auf der Homepage der Oper Köln, abgerufen am 6. Februar 2019
- Kölnische Rundschau vom 25. Juli 2012: KÖLNER OPER: Birgit Meyer mögliche Intendantin. von Axel Hill, abgerufen am 28. Juli 2012
- Biografie auf der Seite der Oper der Stadt Köln (Memento des Originals vom 1. März 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 2. August 2012
- Kölner Stadt-Anzeiger (KStA) vom 27. Juli 2012: Neue Intendantin: Laufenberg irritiert über Berufung. von Markus Schwering, abgerufen am 28. Juli 2012
- Musik heute Nachrichten vom 22. Februar 2016: Oper Köln: Stadt verlängert Vertrag mit Intendantin Meyer, abgerufen am 12. November 2017
- Kölner Stadt-Anzeiger vom 12. April 2021: Nachfolger von Birgit Meyer. Hein Mulders soll neuer Opernintendant in Köln werden, abgerufen am 12. April 2021
- Stadt Köln Pressemitteilung vom 12. April 2021: Findungskommission zur Opernintendanz hat Suche erfolgreich beendet, von Alexander Vogel und Robert Baumanns, abgerufen am 12. April 2021
- Biographie Birgit Meyer auf der Homepage der Oper Köln, abgerufen am 6. Februar 2019