Binnie Kirshenbaum
Binnie Kirshenbaum (* 1964) ist eine US-amerikanische Autorin. Sie ist seit 2003 Professorin für Kreatives Schreiben an der School of the Arts der Columbia University und lebt in New York City.
Leben und Werk
Kirshenbaum wurde als Tochter jüdischer Einwanderer geboren. Sie studierte am Brooklyn College und an der Columbia University. 1990 veröffentlichte sie ihren ersten Band mit Kurzgeschichten und 1992 ihren ersten Roman (On Mermaid Avenue). Seither hat sie fünf weitere Romane und einen Erzählungsband mit weiblichen – meist jüdischen – Hauptfiguren und oft tragikomischer Handlung veröffentlicht. Ihre Frauengestalten sind sexbesessen, politisch unkorrekt, aber sie leiden an ihren Liebesaffären und an ihrer Einsamkeit. Trauer, Frustration und Komik wechseln oft unvermittelt ab.
Hester Among the Ruins (2002; deutsch: Entscheidungen in einem Fall von Liebe, 2003), eine Liebesgeschichte „zwischen Opfertochter und Tätersohn“ im Schatten des Zweiten Weltkriegs, wurde für den American Jewish Book Award nominiert. Dieses Buch kommentiert Kirshenbaum für den deutschen Leser wie folgt: „Irgendwann bekommt er mit, daß Humor im Spiel ist. Er beginnt zögernd zu lachen [...] Das Falsche [...] an der gebeugten Haltung, das den Holocaust zum nationalen Erbe der Deutschen macht, gehört denunziert. Ich stelle den Leser auf ein Schüttelrost und er wird als ein Anderer heruntersteigen.“[1]
Zweimal erhielt Binnie Kirshenbaum den Book Critics′ Choice Award. Ihre Arbeiten, die in acht Sprachen übersetzt wurden, sind auch in Zeitschriften und Anthologien vertreten.
Werke in deutscher Übersetzung
- Kurzer Abriss meiner Karriere als Ehebrecherin[2]
- Ich, meine Freundin und all diese Männer
- Mermaid Avenue
- Ein fast perfekter Augenblick
- Die Geschichte von Henry und mir
- Entscheidungen in einem Fall von Liebe
- Keinen Penny für nichts (Erzählungen)
- Kleine Philosophie der Passionen: Flohmärkte (illustriert)
(sämtlich bei dtv München bzw. Hoffmann & Campe in Hamburg erschienen)
Weblinks
Einzelnachweise
- Politisch korrekte Demutshaltung. (Memento vom 1. Dezember 2009 im Internet Archive) Gespräch mit der Jüdischen Allgemeinen, undatiert, Abruf 1. Mai 2017.
- Rezension in: Der Spiegel, 17. Juni 1996