Billy Squier
Billy Squier (* 12. Mai 1950 in Wellesley, Massachusetts als William Haislip Squier) ist ein US-amerikanischer Rockmusiker. Drei der von ihm veröffentlichten Alben konnten sich in den 1980er Jahren in den Top 10 der Billboard 200-Albumcharts platzieren, daneben veröffentlichte er mehrere Hitsingles. Musikalisch ist er dem Stadionrock zuzuordnen.
Karriere
Squier begann bereits im Kindesalter, Gitarre und Klavier zu spielen. Unter dem Einfluss der Musik der späten 1960er Jahre, u. a. Eric Clapton, beschloss er, eine Karriere als Musiker zu beginnen. Er spielte zunächst in verschiedenen Bands aus der Gegend um Boston. Sein erstes festes Engagement hatte er bei Magic Terry & the Universe, bei denen zu der Zeit auch Klaus Flouride spielte. Er besuchte das Berklee College of Music und pendelte stetig zwischen Boston und New York. Es folgten weitere kurze Mitgliedschaften in verschiedenen Bands, zuletzt bei den Sidewinders. Mit ihnen nahm Squier einige Alben auf, die von Lenny Kaye produziert wurden. Nach der Trennung der Band gründete er Piper und wurde deren Sänger und Gitarrist. Die Band veröffentlichte 1976 und 1977 jeweils ein Album via A&M Records, löste sich jedoch wegen Erfolglosigkeit in den späten 1970ern auf.
Squier beschloss, eine Solokarriere zu beginnen, und wurde von Capitol Records unter Vertrag genommen. 1980 erschien sein Solodebüt The Tale of the Tape. An den Aufnahmen wirkten bekannte Musiker wie der Gitarrist Bruce Kulick (später Kiss) und der Schlagzeuger Bobby Chouinard (später Gary Moore) mit. Das Album war nur mäßig erfolgreich, enthielt aber mit You Should Be High Love einen Radiohit. Der kommerzielle Durchbruch gelang Squier mit dem 1981er Album Don’t Say No, das von Reinhold Mack produziert wurde und bis auf Platz 6 der Billboard 200 stieg. Die Singleauskopplungen The Stroke und In the Dark konnten sich unter den Top 40 der Billboard Hot 100 platzieren. Das 1982er Album Emotions in Motion platzierte sich wie sein Vorgänger unter den Top 10 der amerikanischen Albumcharts, das Plattencover stammte von Andy Warhol. Stilistisch wandte sich Squier mit dem Album mehr dem R ’n’ B zu. Auch das folgende Album Signs of Life, produziert von Jim Steinman, war kommerziell erfolgreich. Zu dem Lied 1984 steuerte Brian May von Queen ein Gitarrensolo bei.
Das 1986 veröffentlichte Album Enough Is Enough erfüllte in kommerzieller Hinsicht nicht die Erwartungen der Plattenfirma. Ebenso wurde das nächste Album Hear and Now trotz kompositorischer Hilfe durch Desmond Child ein Flop. Nachdem sich mit den nächsten Alben die Erfolge der frühen 1980er Jahre nicht wiederholen ließen, veröffentlichte Capitol Records 1995 ein Best-of-Album unter dem Titel 16 Strokes und verlängerte den Plattenvertrag mit Squier nicht.
Das bislang letzte Studioalbum erschien 1998 unter dem Titel Happy Blue bei dem Independentlabel J-Bird Records. In den 2000er Jahren erschienen mehrere Kompilationen sowie Livealben. Squier war Livemusiker auf den 2005er und 2008er Tourneen von Ringo Starr, 2009 unternahm er eine Solotournee durch die Vereinigten Staaten. In den Jahren 2012 und 2013 bestritt er einige gemeinsame Auftritte mit Joe Montgomery und trat in New Orleans auf der Voodoo Experience auf. Außerdem war er mit Somebody Loves You auf dem 2013 veröffentlichten Benefiz-Sampler Songs After Sandy Vol. II zu Gunsten der Opfer von Hurrikan Sandy vertreten.[4] Im Übrigen hat sich Squier weitestgehend ins Privatleben zurückgezogen.[5]
Diskografie
mit Piper
- Piper (1976, A&M Records)
- Can’t Wait (1977, A&M Records)
Soloalben
- The Tale of the Tape (1980, Capitol Records)
- Don’t Say No (1981, Capitol Records)
- Emotions in Motion (1982, Capitol Records)
- Signs of Life (1984, Capitol Records)
- Enough Is Enough (1986, Capitol Records)
- Hear and Now (1989, Capitol Records)
- Creatures of Habit (1991, Capitol Records)
- Tell the Truth (1993, Capitol Records)
- Happy Blue (1998, J-Bird Records)
- Don’t Say No – 30th Anniversary Edition (2010, Shout Factory)
Kompilationen
- 16 Strokes (Best of, 1995, Capitol Records)
- King Biscuit Flower Hour (1996, King Biscuit)
- Reach for the Sky – The Anthology (1996, Polydor)
- Live (Livealbum, 2000, Capitol Records)
- From the Front Row … Live! (Livealbum, 2003, Silverline)
- Rip This Joint (Livealbum, 2004, Disky)
- The Essential Billy Squier (2011, Capitol Records)
Literatur
- Holger Stratmann (Hrsg.): Rock Hard Enzyklopädie. 700 der interessantesten Rockbands aus den letzten 30 Jahren. Rock Hard, Dortmund 1998, ISBN 978-3-9805171-0-2, S. 390.
Quellen
- Chartquellen: DE AT UK US
- The Billboard Albums von Joel Whitburn, 6th Edition, Record Research 2006, ISBN 0-89820-166-7
- Auszeichnungen für Musikverkäufe: US
- Songs After Sandy. Archiviert vom Original am 9. Januar 2015; abgerufen am 10. Januar 2015 (englisch).
- Emily Hingle: Interview with Billy Squier. In: Where Y'at Magazine. 14. Oktober 2013, abgerufen am 1. August 2014 (englisch).