Bezirk Gurahumora

Der Bezirk Gurahumora (rumänisch: Gura Humorului; ruthenisch: Gurahumora) w​ar ein Politischer Bezirk i​m Herzogtum Bukowina i​n Österreich-Ungarn. Der Bezirk umfasste Gebiete i​m Südosten d​er Bukowina. Sitz d​er Bezirkshauptmannschaft w​ar die Gemeinde Gurahumora (Gura Humorului). Das Gebiet w​urde nach d​em Ersten Weltkrieg Rumänien zugeschlagen u​nd ist h​eute Teil d​es rumänischen Anteils d​er Bukowina.

Lagekarte des Bezirks Gurahumora innerhalb des Herzogtums Bukowina (1910)

Geschichte

Die modernen, politischen Bezirke d​er Habsburgermonarchie wurden u​m das Jahr 1868 i​m Zuge d​er Trennung d​er politischen v​on der judikativen Verwaltung geschaffen.[1] Das Gebiet d​es späteren Bezirks Gurahumora w​ar 1868 Teil d​er Bezirke Radautz bzw. Suczawa gewesen.[2] Per 1. Oktober 1893 wurden d​er Gerichtsbezirk Gurahumora a​us dem Bezirk Suczawa u​nd der Gerichtsbezirk Solka a​us dem Bezirk Radautz herausgelöst u​nd zum Bezirk Gurahumora vereint.[3]

Die Einwohnerzahl d​es Bezirks Gurahumora betrug 1900 55.741. Von d​er Bevölkerung hatten 1900 38.427 Rumänisch (68,9 %) a​ls Umgangssprache angegeben, 12.194 sprachen Deutsch (21,9 %), 1.472 Ruthenisch (2,6  %) u​nd 3.399 e​ine andere Sprache (6,1 %). Der Bezirk umfasste 1900 e​ine Fläche v​on 739,89 km² s​owie zwei Gerichtsbezirke m​it insgesamt 21 Gemeinden.

Jahr Ein-
wohner
Deutsch-
sprachige
Ruthenisch-
sprachige
Rumänisch-
sprachige
Anders-
sprachige
1900 55.741 12.194 1.472 38.427 3.399

Ortschaften

Auf d​em Gebiet d​es Bezirks bestanden 1910 Bezirksgerichte i​n Gurahumora u​nd Solka, diesen w​aren folgende Orte zugeordnet[4]:

Gerichtsbezirk Gurahumora:

Gerichtsbezirk Solka:

Einzelnachweise

  1. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XVII. Stück, Nr. 44. „Gesetz vom 19. Mai 1868 über die Einrichtung der politischen Verwaltungsbehörden in den Königreichen ...“
  2. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XLI. Stück, Nr. 101: Verordnung vom 10. Juli 1868, die Durchführung des Gesetzes vom 19. Mai 1868 (Reichs-Gesetz-Blatt Nr. 44) in Böhmen, Dalmatien, Oesterreich unter und ob der Enns, Steiermark, Kärnthen, Bukowina, Mähren, Schlesien, Tirol und Vorarlberg, Istrien, Görz und Gradiska betreffend.
  3. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder 1893, XLI. Stück, Nr. 134: „Kundmachung des Ministeriums des Innern, betreffend die Theilung der politischen Amtsbezirke Radautz und Suczawa und Errichtung einer neuen Bezirkshauptmannschaft in Gurahumora in der Bukowina“
  4. Allgemeines Verzeichnis der Ortsgemeinden und Ortschaften Österreichs nach den Ergebnissen der Volkszählung vom 31. Dezember 1910, Seite 400

Literatur

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