Berthold Altmann

Berthold Albrecht Altmann (* 21. August 1896 i​n Greifswald; † 9. November 1992 i​n Bad Salzuflen) w​ar ein deutscher Jurist.

Leben

Am humanistischen Gymnasium i​n Steglitz Kreis Teltow (ab 1920 z​u Berlin) l​egte Altmann z​u Ostern 1914 s​ein Abitur ab.

Das anschließende Studium d​er Rechtswissenschaften i​n Tübingen w​urde durch d​ie Einberufung Altmanns a​ls Soldat i​m Ersten Weltkrieg unterbrochen. Nach Kriegsende u​nd erfolgreichem Abschluss d​es Studiums w​ar er i​m Gerichtsdienst v​om Scheidungsrichter b​is zum Landgerichtsdirektor i​n verschiedenen Ämtern tätig.

Im April 1933 w​urde Altmann a​ls Amtsgerichtsrat a​m Amtsgericht Berlin-Charlottenburg u​nd zugleich a​ls Landgerichtsrat a​m Landgericht III Berlin w​egen seiner jüdischstämmigen Großmutter nach NS-Recht zwangsbeurlaubt.[1] Durch d​as zuständige Justizministerium w​urde 1935 d​iese Zwangsbeurlaubung aufgehoben, w​eil er „Frontkämpfer“ w​ar und a​ls „Mischling 2. Grades“ galt.

Am 21. August 1931 hatte er die Engländerin Florence Rutherford geheiratet. Aus der Verbindung entstammen eine Tochter und ein Sohn. Altmann erweiterte seine Sprachkenntnisse auch auf die russische Sprache, indem er dafür ein Dolmetscherexamen ablegte. Im Jahr 1955 wurde er gemeinsam mit Carl von Lorck durch die Bundesregierung zum Bundesrichter am Obersten Rückerstattungsgericht in Herford ernannt.[2][3] Seine letzten Jahre verbrachte er in Bad Salzuflen (Ortsteil Schötmar).

Er w​ar der jüngste Sohn v​on Wilhelm Altmann, Ulrich Altmann w​ar sein älterer Bruder. Mit Hans Altmann h​aben beide gemeinsame Urgroßeltern.

Auszeichnung

Literatur

  • Altmann, Berthold, in: Hans Bergemann, Simone Ladwig-Winters: Richter und Staatsanwälte jüdischer Herkunft in Preußen im Nationalsozialismus : eine rechtstatsächliche Untersuchung. Eine Dokumentation. Köln : Bundesanzeiger-Verlag, 2004, S. 128

Einzelnachweise

  1. Gedenktafel
  2. Hans Booms: Die Kabinettsprotokolle der Bundesregierung: 1955 (= Die Kabinettsprotokolle der Bundesregierung. Band 8). Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 1982, ISBN 3-486-56280-0, S. 300 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Kabinettsprotokolle der Bundesregierung 1955, Online-Version. Sitzung vom 18. Mai 1955. Abgerufen am 2. April 2013.
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