Bernhard Stredele
Bernhard Stredele (* 9. August 1911; † 1981[1]) war vom September 1943 bis 1945 Kreisleiter der NSDAP Berchtesgadens.
In die NSDAP trat Stredele 1930 ein. Stredele war verheiratet und hatte drei Kinder.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges war Stredele Angeklagter in einem der Fliegerprozesse, weil er im März 1945 auf einer Versammlung der ihm untergebenen NSDAP-Ortsgruppenleiter aus dem Bereich Berchtesgaden den Befehl gegeben hatte, alle gefangen genommenen alliierten Flieger zu beseitigen, da diese keine Soldaten, sondern Kriminelle seien. Dabei hatte er sich anlässlich seiner Gerichtsverhandlung auf einen Befehls Martin Bormanns berufen.
Des Weiteren wurde er angeklagt, dass er am 16. April 1945 einem seiner Untergebenen, dem Ortsgruppenleiter der NSDAP und Bürgermeister von Freilassing August Kobus, befahl, den amerikanischen Piloten Chester E. Coggeshall, der mit seinem Flugzeug bei Sillersdorf abgeschossen worden war und sich ergeben hatte, hinzurichten. Kobus gab an, dass er diesem Befehl Folge geleistet habe. Den Flieger hatte Kobus mit zwei Kopfschüssen in einem Wald zu Tode gebracht. Stredele wurde am 14. März 1946 zum Tode durch Erschießen verurteilt.
Das Todesurteil wurde nicht vollstreckt, sondern am 15. Juli 1947 in eine lebenslängliche Haftstrafe im Kriegsverbrechergefängnis Landsberg umgewandelt. Er erhielt im Januar 1954 Haftverschonung aus Gesundheitsgründen ("medical parole"), die im März 1956 widerrufen wurde. Im April 1957 wurde er erneut entlassen.[2]
Literatur
- Kobus, Stredele, Boehm u. von Massow, Prozessakten (englisch; PDF; 96,05 MB)
- Stredele, Urteilsüberprüfung und Empfehlung (englisch; PDF-Datei; 1,69 MB)
- Yavnai, Elizabeth, Military Justice: The U.S. Army War Crime Trials in Germany, 1944-1947. PhD Dissertation, London 2007
Einzelnachweise
- Todesdatum lt. Familienstammbaum
- Yavnai, Military Justice, S. 281