Berndlalm

Die Berndlalm i​st eine Alm u​nd ein bewirtschafteter Berggasthof i​m Obersulzbachtal i​m Gemeindegebiet Neukirchen a​m Großvenediger, i​n der Venedigergruppe u​nd im Nationalpark Hohe Tauern.

Berndlalm
Berndlalm
Lage Obersulzbachtal; Salzburg; Talort: Neukirchen am Großvenediger
Gebirgsgruppe Venedigergruppe
Geographische Lage: 47° 11′ 7″ N, 12° 15′ 35″ O
Höhenlage 1514 m ü. A.
Berndlalm (Land Salzburg)
Bautyp Almhütte; Holz
Erschließung Ziehweg
Übliche Öffnungszeiten Anfang Mai bis Mitte Oktober
Beherbergung 27 Betten, 17 Lager
Weblink www.berndlalm.at
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Lage und Landschaft

Die Berndlalm l​iegt im mittleren Obersulzbachtal, a​uf 1514 m ü. A. Hier öffnet s​ich das bisherige Engtal z​u einer sanften Weitung. Direkt unterhalb l​iegt der Gamseckfall, m​it 80 Meter Fallhöhe. Nach d​er Berndlalm f​olgt im Talgrund d​ie Poschalm/Schiedhofalm, d​ann verengt s​ich das Tal wieder.

Der heutige Gasthof s​teht am Rande d​er Alm, d​er Niederleger (hierorts Grundalm genannt) l​iegt 350 Meter weiter taleinwärts (), d​ie weitläufige Berndl-Hochalm l​iegt rechts (östlich) oberhalb a​uf ca. 1640 m ü. A. (), a​m Großer Wartkopf (2640 m ü. A.). Westlich l​iegt der Hütteltalkopf (2962 m ü. A.).

Nachbarortslagen
Kampriesenalm Finkalm
Seebachalm
Poschalm
Berndl-Hochalm
Berndl-Hochalm von der gegenüberliegenden Talseite

Berndl-Hochalm v​on der gegenüberliegenden Talseite

Lage (östlich) oberhalb; Salzburg, Österreich
Geographische Lage: 47° 11′ 3,2″ N, 12° 15′ 56,8″ O
Höhenlage 1640 m ü. A.
Bautyp Almhütte; Holz
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Geologie

Die Alm liegt auf einem Band altpaläozoischer Schiefer, das sich nordoststreifend über das Untersulzbachtal zum Eingang des Habachtals zieht, und hier im Obersulzbachtal eine der charakteristischen Höhenstufen ausbildet:[1] Gamseckfall wie auch der Seebachfall (Abzweigung zum Seebachsee kurz vor der Alm) stürzen über die Schieferflanke, dieselbe Formation findet sich auch talauswärts am Hopffeldboden () (erste Stufe des Tals).
Die Schiefer (Glimmerschiefer bis Phyllite, talauswärts auch Amphibolite bis Chloritschiefer) gehören zur Habachgruppe, einer Formation des Schieferhülle-Nordrahmens.[1] Dieser ist prinzipiell für sein Vorkommen von Bodenschätzen bekannt (etwa Gold bei der Finkalm/Abichlalm im Untersulzbachtal und am Gamskogel (Venedigergruppe) im Habachtal, die nördliche Ader Kupfer – das heutige Schaubergwerk Hochfeld bei der Untersulzbacher Knappenwand), zu Bergbauresten hier im Obersulzbachtal ist wenig bekannt.
Sonst gehören die umliegenden Berge gänzlich zum Zentralgneis.

Das Obersulzbachtal i​st bis z​ur Berndlalm v​on großen Bergstürzen geprägt, rechtsseitig talauswärts v​on der Berndl-Hochalm b​is an d​ie Kampriesenalm liegen mächtige postglaziale Schuttsedimente.[2]

Geschichte, Bewirtschaftung und Alpinismus

„O(beres)“ und „U(nteres) Sulzbach Th(al)“. Franzisco-Josephinische Landesaufnahme, Blatt 30–47 Bruneck, um 1900
„Wimm A.“ beschriftet

Die Alm hieß i​m 19. Jahrhundert n​och Wimmalm, Wimmer Alm o​der Wimmer Alpe.[3] Heute i​st sie i​n Besitz d​er Familie Hofer a​us Neukirchen, d​eren Heimathaus i​st das Haus Berndlalm.[4]

Die ursprüngliche Almhütte b​aute man z​u einem Gasthaus für Bewirtung u​nd Übernachtungen v​on Gästen um, d​as heute v​iel besucht wird.[5] Außerdem g​ibt es h​ier nun e​inen Streichelzoo.

Bis e​twa 1975 führte n​ur ein Fußweg v​om Hopffeldboden () z​ur Alm. Erst m​it dem Bau e​ines Ziehweges w​urde die Bewirtschaftung einfacher. Die Zufahrt z​ur Alm i​st heute für d​en Individualverkehr gesperrt. Bei Bedarf fährt für Gäste e​in Hüttentaxi v​om Hopffeldboden z​ur Alm.[6]

1981 wurde bei der Alm eine Bergsteigerkapelle errichtet.[7] Seit 1983 gehört die Alm zum Nationalparkgebiet (Pufferzone).[8]

Der Zustieg zum Gasthof Berndlalm erfolgt von Neukirchen oder Wald im Pinzgau durch das Obersulzbachtal (in etwa 3 Stunden) oder vom Parkplatz Hopffeldboden (in rund 1,5 Stunden). Der Weg das Sulzbachtal entlang gehört zum salzburgweiten Arnoweg.[9] Die Berndlalm ist Ausgangspunkt für eine Anzahl an hochalpinen Touren, so unter anderem zur Kürsingerhütte sowie auf den Großen Geiger, den Großvenediger und den Kleinvenediger.
Direkt von der Hütte führt der Bettlersteig in ca. zwei Stunden über die Berndl-Hochalm zur Bettlerscharte und hinunter zur Finkalm und Stockeralm ins Untersulzbachtal.

Commons: Berndlalm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Österreichische Geologische Karte, ÖGK200 Blatt Salzburg und ÖGK50 Blatt Krimml, vergl. auch dazugehörende Erläuterung und Aufnahmeberichte;
    detailliert auch Leopold Kölbl: Das Nordostende des Großvenedigermassivs. (Ein Beitrag zur Frage des Tauernfensters). In: Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse. Abteilung 1. Band 141. Wien 1932, S. 43 (zobodat.at [PDF] ganzer Artikel S. 39–66).
  2. Erich Seefeldner; Gesellschaft für Salzburger Landeskunde (Hrsg.): Salzburg und seine Landschaften: eine geographische Landeskunde. Band 2 von Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Ergänzungsband, Verlag Das Bergland-Buch, Salzburg 1961, S. 120.
  3. Die Wimmeralpe ist schon im Franziszäischen Kataster um 1830 verzeichnet, in der Franzisco-Josephinischen Landesaufnahme (Blatt 30–47 Bruneck 1898/1905) ist sie als Wimm A. eingetragen. Erstere als Kartenlayer auf SAGIS online, zweitere siehe Datei:Bruneck - 30-47.jpg.
  4. Haus Berndlalm.
  5. Ingo Mose: Sanfter Tourismus im Nationalpark Hohe Tauern: Probleme und Perspektiven, am Beispiel des oberen Oberpinzgau (Land Salzburg). Band 6 von Vechtaer Arbeiten zur Geographie und Regionalwissenschaft. Vechtaer Druckerei und Verlag, 1988, ISBN 3-88441-080-6, S. 83 ff.
  6. Die Hüttentaxis sind eine Einrichtung der Nationalparkverwaltung in mehreren Tälern, um für die Besucher eine öffentliche Transportmöglichkeit zu bieten. Nationalpark-Taxis auf nationalpark.at.
  7. Mose: Sanfter Tourismus. 1988, S. 59.
  8. Reichenspitz-, Venediger-, Granatspitz-, Glockner- und Goldberggruppe in Salzburg mit Salzburger Nationalparkgesetz ausgewiesen. LGBl. Nr. 106/1983.
  9. Abschnitt 3 - Die Keesberge (Teil 1). In: arnoweg.com. Abgerufen am 15. Dezember 2012.
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