Bernd Nielsen-Stokkeby
Bernd Nielsen-Stokkeby (* 17. September 1920 in Tallinn; † 8. August 2008 in Schlangenbad) war ein deutscher Journalist und Buchautor.
Leben
Nielsen-Stokkeby wurde als Sohn des deutschen Apothekers Alexander Nielsen-Stockeby geboren und wuchs im estnischen Põlva auf. In Dorpat machte er 1938 sein Abitur und begann 1939 ein Pharmazie-Studium, kam aber im Zuge der Umsiedlung der Deutschbalten in den "Warthegau". Seit 1941 war er in der deutschen Wehrmacht und geriet 1945 in sowjetische Gefangenschaft und verbrachte ein Jahr in der Butyrka und vier Jahre in Sibirien. Danach studierte er in Hamburg und promovierte 1954 zum Dr. rer. pol. Ab 1957 berichtete er als Korrespondent der Deutschen Presse-Agentur (dpa) aus Moskau. 1963 wechselte er zum ZDF und arbeitete dort zwanzig Jahre lang als Redaktionsleiter und Kommentator für Ostpolitik. Von 1984 an war er als freiberuflicher Journalist und Übersetzer russischer politischer Literatur tätig.
An seinem Wohnort Schlangenbad engagierte er sich innerhalb der FDP in der Kommunalpolitik.
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Bernd Nielsen-Stokkeby (Hrsg.): Der Fall Solschenizyn. Briefe, Dokumente, Protokolle. Frankfurt am Main: Fischer 1982 (ISBN 3436013579)
- Bernd Nielsen-Stokkeby: Baltische Erinnerungen. Estland, Lettland und Litauen zwischen Unterdrückung und Freiheit. Bergisch Gladbach: Lübbe 1990 (ISBN 3785705832)
Auszeichnungen
- November 1995: Marienland-Kreuz II. Klasse (Estland)[1]
Literatur
- Carola L. Gottzmann / Petra Hörner: Lexikon der deutschsprachigen Literatur des Baltikums und St. Petersburgs. 3 Bände; Verlag Walter de Gruyter, Berlin 2007. ISBN 978-3-11019338-1. Band 3, S. 971 f.