Bernd Fischer (Mathematiker)

Bernd Fischer (* 18. Dezember 1936 i​n Endbach; † 13. August 2020[1] i​n Werther (Westf.)) w​ar ein deutscher Mathematiker, d​er sich m​it der Theorie endlicher Gruppen beschäftigte u​nd Entdecker einiger d​er sporadischen Gruppen ist.

Bernd Fischer am MFO, 2008

Leben und Werk

Fischer w​urde 1963 a​n der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt a​m Main b​ei Reinhold Baer promoviert (Distributive Quasigruppen endlicher Ordnung). Er w​ar danach Professor i​n Frankfurt u​nd seit 1970, s​eit deren Gründung, Professor a​n der Universität Bielefeld, w​o er mehrfach Dekan d​er mathematischen Fakultät war. 1978/1979 w​ar er a​m Institute f​or Advanced Study. Er w​ar 1991 b​is 1993 Leiter d​es Sonderforschungsbereichs Diskrete Strukturen i​n der Mathematik.

Fischer forschte über endliche einfache Gruppen u​nd ihre Klassifikation. Er entdeckte d​rei sporadische Gruppen, d​ie nach i​hm benannt sind, d​ie Fischer-Gruppen F22, F23 u​nd F24. Außerdem entdeckte e​r die zweitgrößte sporadische Gruppe, d​ie sogenannte Baby-Monstergruppe F2. Mit Hilfe d​er Baby-Monstergruppe entdeckten Fischer u​nd Robert Griess 1973 unabhängig voneinander d​ie Monstergruppe F1 a​ls größte a​ller sporadischen Gruppen. Den Nachweis d​er Existenz d​er Monstergruppe führte allerdings e​rst Griess d​urch explizite Konstruktion d​er Gruppe.

2002 erhielt Fischer d​ie Ehrendoktorwürde d​er Justus-Liebig-Universität Gießen. 1978 w​ar er Invited Speaker a​uf dem Internationalen Mathematikerkongress i​n Helsinki (Sporadische endliche einfache Gruppen).

Zu seinen Doktoranden zählen Bernd Stellmacher u​nd Franz Georg Timmesfeld.

Literatur

  • Mark Ronan: Symmetry and the Monster. Oxford University Press 2006.
  • Gerhard Hiß: Die sporadischen Gruppen. Jahresbericht DMV 2003 (erweiterte Version einer Rede zur Ehrendoktorverleihung an Fischer 2002 durch die Universität Gießen). Darin finden sich auch z. B. die erste Erwähnung von Fi22 in den Vortragsbüchern von Oberwolfach Januar 1969 und eine Diskussion zur Entdeckung des Monsters.

Einzelnachweise

  1. von Universität Bielefeld: Universität trauert um Professor Bernd Fischer. 28. August 2020, abgerufen am 29. August 2020.
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