Berlerhof

Der Berlerhof a​uch Nonnenhof i​n Schwäbisch Hall w​ar eine mittelalterliche Adelsburg m​it zugehörigem Burghof u​nd Wohnturm i​m ursprünglichen Siedlungskern d​er Stadt. Er g​alt als e​ine der „Sieben Burgen“ v​on Hall.

Das Familienwappen der Berler (Berler von Tullau); Siebmachers Wappenbuch
Klostergasse 5 Comburger Klosterhof, im Kern der romanische Berlerhof
Klostergasse 6 Schwan'sches Haus; im Kern Reste des mittelalterlichen Berlerhofes
Klostergasse 7 Bonhoeffer-Haus

Lage

Seine ursprüngliche Ausbreitung erstreckt s​ich über mindestens zwei, möglicherweise s​ogar drei heutige Bauwerke u​nd Hausnummern, m​it denen d​as frühere Burgareal überbaut i​st und d​ie in i​hrem Kern n​och Reste d​er mittelalterlich/romanischen Bausubstanz enthalten.

Klostergasse 5, d​er Comburger Klosterhof h​at wohl d​en größten Anteil d​es historischen Berlerhofes.

Klostergasse 6 Schwan'sches Haus. Das heutige Gebäude i​st nach 1718 entstanden. An seiner Stelle s​tand ein mittelalterlicher Wohnturm, d​er wohl a​us der Ursprungszeit d​es Berlerhofes stammte u​nd Teil v​on diesem war. 1465 a​ls Hans Reußens Turm erwähnt, 1490 a​ls Spitals Turm, 1717 Uhlotscher Turm o​der Romigscher Turm genannt, stürzte dieser 1718 ein[1]. Laut d​em Landeskundler Eugen Gradmann w​aren 1907 n​och „dicke Mauern u​nd ein a​lter Keller“ gegeben.[2] Gradmann zufolge bestand d​er Turm a​us „[…] Kleinmauerwerk w​ie die Mauern d​es Berler-Hofs auch, o​hne Buckelquader a​n den Ecken“.[2]

Klostergasse 7 Bonhoeffer-Haus. Die mittelalterliche Bausubstanz w​ird ebenfalls m​it dem Kern d​es Berlerhofs i​n Verbindung gebracht

Alle d​rei Gebäude stehen u​nter Denkmalschutz

Geschichte

Der Berlerhof zählt z​u den „Sieben Burgen“ v​on Hall. Diese w​aren nach d​er Gründungslegende d​ie ersten Bauwerke d​er mittelalterlichen Siedlung u​nd bildeten d​ie Amtssitze d​er adligen Vorsteher v​on Ort u​nd Saline, s​amt deren Wohnungen.

Dies waren:

Name

Seinen Namen hat der Berlerhof nach der Haller Patrizierfamilie Berler die auch in Tullau begütert war und sich dann Berler von Tullau nannte[4]. Laut Rudolph Friedrich von Moser's Beschreibung des Oberamts Hall waren die Berler eines der "Sieben-Burgen-Geschlechter" von Hall. Träger des Namens sind im 13. und 14. Jahrhundert als Schultheiße der Reichsstadt genannt. 1510 ist die Familie aus Hall ausgezogen und 1594 in Augsburg erloschen[5].

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Stadtarchiv Schwäbisch Hall: Liste der Kulturdenkmale Stadt Schwäb. Hall, S. 270
  2. Eugen Gradmann: Die Kunst- und Altertums-Denkmale der Stadt und des Oberamtes Schwäbisch-Hall. Paul Neff Verlag, Esslingen a. N. 1907, OCLC 31518382, S. 67 (Textarchiv – Internet Archive).
  3. Aus der Beschreibung des Oberamts Hall von 1847 in Wikisource: Geschichte der Stadt Hall; die sieben Burgen, Seite 144
  4. Geschichte Tullaus auf leo-bw
  5. Aus der Beschreibung des Oberamts Hall von 1847 in Wikisource: Geschichte der Stadt Hall; alter Haller Stadtadel, Seite 147

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