Berchtolds Zwerg-Laichkraut
Berchtolds Zwerg-Laichkraut (Potamogeton berchtoldii) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Laichkräuter (Potamogeton) innerhalb der Familie der Laichkrautgewächse (Potamogetonaceae). Sie ist auf der Nordhalbkugel weitverbreitet. Der Name ehrt den böhmischen Botaniker Friedrich Graf von Berchtold, der zusammen mit Franz Xaver Fieber 1838 ein Werk Die Potamogeta Böhmens veröffentlichte.[1]
Berchtolds Zwerg-Laichkraut | ||||||||||||
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Berchtolds Zwerg-Laichkraut (Potamogeton berchtoldii), Illustration | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Potamogeton berchtoldii | ||||||||||||
Fieber |
Beschreibung
Berchtolds Zwerg-Laichkraut ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 10 bis 100 Zentimetern erreicht. Das Rhizom ist dünn oder fehlt ganz. Die Laubblätter sind dreinervig, bis 2 Millimeter breit, sie haben zumindest an der Basis zwei Drüsenhöcker und ein deutliches Mittelstreifennetz. Die unteren Seitennerven münden fast rechtwinklig 0,5 bis 1 Millimeter unterhalb der Blattspitze in den Mittelnerv. Der Mittelnerv wird im mittleren und unteren Blattbereich von weißen, langgestreckten Zellen begleitet. Die „Nebenblätter“ sind völlig offen.
Die Blütezeit ist von Juni bis September. Die kopfige Ähre ist 2 bis 8 Millimeter lang.
Die Frucht ist olivgrün, 2 bis 2,5 Millimeter lang, mit stumpfem Kiel und der Schnabel ist kurz und hakig.
Die spindelförmigen Turionen stehen am Stängel.
Die Chromosomenzahl der Art ist 2n = 26.[2]
Vorkommen
Berchtolds Zwerg-Laichkraut ist auf der Nordhalbkugel in Nordamerika, Eurasien, auf den Azoren und Madeira und in Nordafrika weitverbreitet. In Europa tritt es nur in den südlichsten Gebieten auf, es ist dort selten oder es fehlt ganz. In den Allgäuer Alpen steigt es im Tiroler Teil in einem Tümpel am Salzbüheljoch bei Lechleiten bis zu 1760 Metern Meereshöhe auf.[3]
Berchtolds Zwerg-Laichkraut wächst in stehenden oder in fließenden, nährstoffarmen bis nährstoffreichen, häufig basenreichen Gewässern. Es kommt in Gesellschaften der Ordnung Potamogetonetalia vor.[2]
Systematik
Zu dieser Art gehören drei Unterarten[4]:
- Potamogeton berchtoldii subsp. berchtoldii: Sie kommt in den gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel vor.[4]
- Potamogeton berchtoldii subsp. clystocarpus (Fernald) Les & Tippery: Sie kommt in Texas vor.[4]
- Potamogeton berchtoldii subsp. gemmiparus (J.W.Robbins) Les & Tippery: Sie kommt vom südöstlichen Kanada bis zu den nordöstlichen USA vor.[4]
Literatur
- Otto Schmeil, Jost Fitschen (Begr.), Siegmund Seybold: Die Flora von Deutschland und der angrenzenden Länder. Ein Buch zum Bestimmen aller wild wachsenden und häufig kultivierten Gefäßpflanzen. 95. vollst. überarb. u. erw. Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01498-2.
- Rothmaler: Exkursionsflora von Deutschland, Gefäßpflanzen: Grundband. 20. Auflage, 2011, Spektrum Verlag Heidelberg, ISBN 978-3-8274-1606-3
- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). 2., korrigierte und erweiterte Auflage. Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Ulmer, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8001-4990-2.
- Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi, Arno Wörz (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band 7: Spezieller Teil (Spermatophyta, Unterklassen Alismatidae, Liliidae Teil 1, Commelinidae Teil 1): Butomaceae bis Poaceae. Eugen Ulmer, Stuttgart 1998, ISBN 3-8001-3316-4.
Einzelnachweise
- Walter Erhardt u. a.: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2, Seite 1883. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2008. ISBN 978-3-8001-5406-7
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Seite 104. Stuttgart, Verlag Eugen Ulmer, 2001. ISBN 3-8001-3131-5
- Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 1, IHW, Eching 2001, ISBN 3-930167-50-6, S. 126.
- Rafaël Govaerts (Hrsg.): Potamogeton berchtoldii. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 15. August 2016.
Weblinks
- Berchtolds Zwerg-Laichkraut. FloraWeb.de
- Berchtolds Zwerg-Laichkraut. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Potamogeton berchtoldii Fieber, Karte zur Verbreitung in der Schweiz In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora.
- Verbreitung in den Niederlanden (niederl.)
- Die Verbreitung auf der Nordhalbkugel nach Eric Hultén
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)
- Datenblatt mit Fotos, abgerufen am 11. September 2014