Froschlöffelartige
Die Froschlöffelartigen (Alismatales) sind eine Ordnung der monokotyledonen Pflanzen. Wenige Arten sind Heil- oder Nahrungspflanzen. Sorten einer großen Zahl an Arten werden als Zierpflanzen in Räumen, Parks, Gärten und Teichen, Aquarien und als Schnittblumen verwendet.
Froschlöffelartige | ||||||||||||
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Drachenwurz (Calla palustris) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Alismatales | ||||||||||||
Dumort. |
Beschreibung und Standorte
Es sind meist ausdauernde, selten einjährige krautige Pflanzen mit Rhizomen. Die überwiegende Zahl der Arten wächst terrestrisch bis epiphytisch, dies betrifft 90 % der Arten, beispielsweise der Tofieldiaceae und artenreichste Familie der Araceae mit einer großen Bandbreite an Lebensformen. 11 der 13 Familien, aber nur 10 % der Arten, sind Sumpf- bis Wasserpflanzen im Süß-, Brack- bis Salzwasser. Als ursprüngliches Merkmal sind keine Tracheen oder in primitiver Form nur in den Wurzeln vorhanden. Die meist wechselständigen, basal rosettigen, selten quirlig an den Stängeln angeordneten Laubblätter sind gestielt oder ungestielt. Die Blattspreiten sind lanzettlich, oval bis pfeilförmig. Außer bei den Araceae sind in den Blattscheiden kleine Schuppen („Intravaginalschuppen“, „Squamulae“).
Die Blüten stehen einzeln oder in unterschiedlich aufgebauten Blütenständen zusammen. Die zwittrigen oder eingeschlechtigen Blüten sind meist dreizählig und radiärsymmetrisch. Die Blüten weisen viele ursprüngliche Merkmale auf: Staubblätter sind entweder zahlreich (ursprünglich) oder in zwei, selten nur einem Kreis zu je drei (fortschrittlich) vorhanden. Das Gynoeceum ist fast stets noch chorikarp mit schraubig angeordneten meist oberständigen Fruchtblättern. Die Plazentation ist laminal bis submarginal.
Es werden aus je einem Fruchtblatt Balgfrüchte oder Nüsschen gebildet.
Die Pollenkörner sind trinucleat. Die grünen, nährstoffspeichernden Embryonen und die Keimblätter (Kotyledonen) sind groß. Bei den Keimlingen sind das Hypokotyl und die Wurzeln gut ausgebildet. Das Endosperm wird helobial gebildet. Die Staubbeutel besitzen ein Periplasmaltapetum mit einkernigen Tapetumzellen. Die Polyandrie ist schon als sekundär vermutet worden.
Systematik
Die Ordnung der Alismatales wurde 1829 von Barthélemy Charles Joseph Dumortier in Analyse des Familles de Plantes (avec l’indication des principaux genres qui s’y rattachent. Imprimerie de J. Casterman, Tournay) aufgestellt. Bei Hutchinson 1959 enthielt diese Ordnung nur drei Familien. Bei Cronquist 1981 waren es drei Familien mehr.
Die ältesten Fossilien stammen aus der Kreide (110 bis 120 Mio. Jahre alt).
Die Ordnung der Froschlöffelartigen (Alismatales) enthält gemäß APG IV folgende 14 Familien[1]:
- Aronstabgewächse (Araceae)
- Simsenliliengewächse (Tofieldiaceae)
- Froschlöffelgewächse (Alismataceae)
- Schwanenblumengewächse (Butomaceae)
- Froschbissgewächse (Hydrocharitaceae)
- Blumenbinsengewächse (Scheuchzeriaceae)
- Wasserährengewächse (Aponogetonaceae)
- Dreizackgewächse (Juncaginaceae)
- Maundiaceae
- Seegrasgewächse (Zosteraceae)
- Laichkrautgewächse (Potamogetonaceae)
- Neptungrasgewächse (Posidoniaceae)
- Saldengewächse (Ruppiaceae)
- Cymodoceaceae
Die beiden Familien Acoraceae und Tofieldiaceae stehen an der Basis der Alismatales und wurden früher nicht zu dieser Gruppe gestellt. Ihre genaue verwandtschaftliche Stellung ist noch nicht gesichert.[2] Die restliche Gruppe, die „Kern-Alismatiden“, teilen sich in zwei monophyletische Gruppen, die sich durch ihre Blütenstruktur unterscheiden: die „petaloide“ Klade oder Alismatales im Sinne von Les & Tippery 2013, und die „tepaloide“ Klade oder Potamogetonales im Sinne von Les & Tippery 2013.[2]
Das Kladogramm der „Kern-Alismatiden“ sieht nach Les & Tippery 2013 folgendermaßen aus:[2]
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Belege
- Die Ordnung der Alismatales bei der APWebsite. (Abschnitt Beschreibung)
- Andreas Bresinsky, Christian Körner, Joachim W. Kadereit, Gunther Neuhaus, Uwe Sonnewald: Strasburger – Lehrbuch der Botanik, Begründet von Eduard Strasburger, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2008, 36. Aufl. ISBN 978-3-8274-1455-7: Alismatales auf S. 853–855. (Abschnitt Beschreibung)
Einzelnachweise
- The Angiosperm Phylogeny Group: An update of the Angiosperm Phylogeny Group classification for the orders and families of flowering plants: APG IV. Botanical Journal of the Linnean Society, 2016, Band 181, S. 1–20. doi:10.1111/boj.12385
- Donald H. Les, Nicholas P. Tippery: In time and with water... the systematics of alismatid monocotyledons. In: P. Wilkin, S. J. Mayo: Early Events in Monocot Evolution. Cambridge University Press 2013, S. 118–164.
Weblinks
- Die Familien sind online In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 23: Acoraceae through Cyperaceae. Science Press/Missouri Botanical Garden Press, Beijing/St. Louis 2010, ISBN 978-1-930723-99-3 (englisch).
Weiterführende Literatur
- Ling-Yun Chen, Jin-Ming Chen, Robert Wahiti Gituru, Qing-Feng Wang: Eurasian origin of Alismatidae inferred from statistical dispersal-vicariance analysis. In: Molecular Phylogenetics and Evolution. Band 67, Nr. 1, April 2013, ISSN 1055-7903, S. 38–42, doi:10.1016/j.ympev.2013.01.001 (englisch, elsevier.com).