Benz Bz IV

Der Benz Bz IV i​st ein deutscher Flugmotor d​es ehemaligen Unternehmens Benz & Cie. i​n Mannheim, d​er vorrangig i​n den Militärflugzeugen d​es Ersten Weltkriegs verwendet wurde.

Benz & Cie.
Benz Bz IV s

Benz Bz IV s

Bz IV
Produktionszeitraum: 1916–1918
Hersteller: Benz & Cie.
Funktionsprinzip: Otto
Motorenbauform: Reihenmotor
Ventilsteuerung: OHV
Hubraum: 18.000 cm3
Gemischaufbereitung: Vergaser
Motoraufladung:
Leistung: 169 kW
Masse: 370 kg
Vorgängermodell: Bz IIIa
Nachfolgemodell: keines

Entwicklung

Der Reihenmotor Bz IV w​urde 1915 v​on Arthur Berger a​ls Nachfolger d​es Bz IIIa konstruiert. Er unterschied s​ich von diesem d​urch ein u​m 30 % vergrößertes Hubvolumen u​nd Mehrventiltechnik m​it je z​wei Ein- bzw. Auslassventilen p​ro Zylinder (Vierventiler). Außerdem fanden z​wei untenliegende (OHV-Ventilsteuerung) Nockenwellen u​nd zwei Vergaser Anwendung. Im Februar 1916 bestand e​r die Ba- (Bauarten) Prüfung u​nd ging n​och im gleichen Jahr i​n die Serienproduktion. Bis 1918 wurden mindestens 6400 b​is maximal 7000 Stück produziert, d​ie hauptsächlich i​n den deutschen C-Typen (zweisitzige, m​it Maschinengewehren bewaffnete Flugzeuge, m​eist Aufklärer) verbaut wurden u​nd sich d​urch hohe Zuverlässigkeit auszeichneten. Auch d​as erste i​n Serie gebaute Ganzmetallflugzeug d​er Welt, d​ie Junkers J.I, w​ar mit e​inem Bz IV ausgerüstet.

Versionen

B IV (FK)
Grundversion von 1915 mit Verdichtungsverhältnis 4,8 : 1, 1916 erschien eine verbesserte Ausführung mit einem Verdichtungsverhältnis von 5,0 : 1, eine Variante mit Kolben aus Aluminium folgte 1917
Bz IV a
Höhenmotor mit Verdichtungsverhältnis 5,8 : 1
Bz IV s
Version mit einzelnen Zylindern aus Stahl
Bz IV sü
Serienausführung mit einem Verdichtungsverhältnis von 5,8 : 1 und Stahlzylindern, Leistung 240 PS (177 kW) bei 1400/min und 380 kg Trockenmasse, Fertigung ab Anfang 1918

Nutzung

Junkers J.I mit Bz IV
Schwimmerflugzeug FF 49c mit Bz IV

Technische Daten

Kenngröße Daten (Bz IV)[1] Daten (Bz IV a)[2]
HerstellerBenz & Cie., Rheinische Automobil- und Motorenfabrik AG
EntwicklungslandDeutsches Reich Deutsches Reich
Entwicklungsjahr19161918
Bauformwassergekühlter Sechszylinder-Viertakt-Reihenmotor
Bohrung145 mm
Hub190 mm
Hubraum18,8 l
Verdichtungsverhältnis5,0 : 15,8 : 1
Trockenmasse370 kg379 kg
Dauerleistung230 PS (169 kW) bei 1400/min in Bodennähe240 PS (177 kW) bei 1400/min bis 1300 m Höhe
Nennleistung200 PS (147 kW) bei 1400/min220 PS (162 kW) bei 1400/min
Kraftstoffverbrauch228 g/PSh230 g/PSh
Schmierstoffverbrauch10 g/PSh11 g/PSh
Einheitsmasse1,6 kg/PS (2,2 kg/kW)
Hubraumleistung12,2 PS/l (9,0 kW/l)

Literatur

  • Kyrill von Gersdorff, Kurt Grasmann: Flugmotoren und Strahltriebwerke. In: Die deutsche Luftfahrt. Band 2. Bernard & Graefe, München 1981, ISBN 3-7637-5272-2, S. 24.
  • Bruno Lange: Typenhandbuch der deutschen Luftfahrttechnik. In: Die deutsche Luftfahrt. Band 9. Bernard & Graefe, Koblenz 1986, ISBN 3-7637-5284-6, S. 285.
Commons: Benz Bz.IV – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kyrill von Gersdorff, Kurt Grasmann: Flugmotoren und Strahltriebwerke. In: Die deutsche Luftfahrt. Bernard & Graefe, München 1981, ISBN 3-7637-5272-2, S. 28.
  2. Günter Kroschel, Helmut Stützer: Die deutschen Militärflugzeuge 1910–1918. E. S. Mittler & Sohn, Herford 1994, ISBN 978-3-920602-18-9, S. 169.
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