Benin City
Benin City (deutsch auch Benin-Stadt) ist mit knapp 2,6 Millionen Einwohnern (Stand: 2012) die größte Stadt des Bundesstaates Edo und dessen Hauptstadt, sowie die drittgrößte Stadt Nigerias.
Benin City | |||
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Koordinaten | 6° 20′ N, 5° 38′ O | ||
Basisdaten | |||
Staat | Nigeria | ||
Edo | |||
Höhe | 80 m | ||
Einwohner | 2.571.798 (Berechnungen 2012[1]) | ||
Luftbild von Benin City |
Benin City war das Zentrum des Königreichs Benin und Sitz des Oba. Die Stadt entstand aus einer Fusion von verschiedenen Dörfern. Ein urbanes Zentrum wurde ab dem 15. Jahrhundert angelegt. Die Stadt wurde 1897 durch die Briten geplündert und große Teile der Stadt verwüstet. Heute ist die Stadt bekannt für ihre Gummiindustrie.
Geographie
Die Stadt liegt im Süden des Landes am gleichnamigen Fluss. Der Okomu-Nationalpark liegt etwa 60 Kilometer nordwestlich von Benin City entfernt.
Klimadiagramm
Benin City | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Benin City
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Geschichte
Um 1200 oder 1300 wurden die Ebo-Stämme um Benin City vereint. Angeblich wurde der Ife-Häuptling Oranyan ihr erster Herrscher. Zu dieser Zeit, aber auch schon zuvor, wurde mit dem Bau riesiger Erdwerke zur Befestigung, den Mauern von Benin, begonnen, die zu den größten Befestigungsanlagen der Welt zählten. Im 15. Jahrhundert befestigte König Ewuare des damaligen Reiches Benin (nicht zu verwechseln mit dem heutigen Staat Benin) die Stadt. Bereits 1486 betrieben die Portugiesen hier einen Handelsposten. In den beiden folgenden Jahrhunderten wurde Benin City ein Zentrum des portugiesischen, des niederländischen und des beninischen Sklavenhandels, durch den die Region reich wurde.[2]
Schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts begann der Niedergang der Hauptstadt. Aber noch zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde sie Hauptstadt als „mit tiefen Gräben umgeben“ beschrieben. Sie hatte „breite Straßen mit lebhaftem Verkehr“, einen umfangreichen Palast des Herrschers und 15.000 Einwohner. Die Stadt und Befestigungsanlagen wurde 1897 bei einem Eroberungsfeldzug durch die britischen Kolonialtruppen verwüstet. Tausende Kunstgegenstände aus Bronze wurden geraubt; etwa 1000 befinden sich im British Museum, viele wurden auch von deutschen Sammlern ersteigert.[3]
Während des Biafra-Krieges wurde in Benin City 1967 die Republik Benin ausgerufen, bereits am Folgetag wurde das „Staatsgebiet“ jedoch von nigerianischen Truppen besetzt, womit die Republik ihr schnelles Ende fand.
1972 entstand aus einer 1970 gegründeten Technischen Hochschule die University of Benin (Nigeria), eine der größten des Landes.
Religiöse Strömungen
Benin City ist Sitz eines römisch-katholischen Erzbischofs von Benin-City sowie der großen pfingstkirchlichen Church of God Mission. Das (unabhängige) Miracle Center mit seinen 20.000 Sitzplätzen ist eine der größten Kirchen der Welt. Aber auch Voodoo-Kulte sind weit verbreitet.
Sehenswürdigkeiten
In Benin City gibt es ein Nationalmuseum, einen Palast (Oba-Palast) und die zoologische Naturparkanlage Ogba Zoo. Die Stadt hat mehrere Märkte.
Wirtschaft
Die Stadt ist für die Gummiindustrie bekannt. Sie hat einen Hafen. Der Flughafen Benin City liegt von bebautem Gebiet umgeben südwestlich des Stadtzentrums.
Benin City ist ein Zentrum der Zwangsprostitution und der Kinderprostitution. Tausende Kinder werden dort von ihren armen Familien an Zuhälter verkauft und landen später auch an den Straßen und in den Bordellen Großbritanniens, Italiens und Deutschlands.[4]
Persönlichkeiten
- Festus Iyayi (1947–2013), Hochschullehrer für Ökonomie und Schriftsteller
- Nikki Amuka-Bird (* 1976), nigerianisch-britische Schauspielerin
- Frank Egharevba (* 1985), nigerianisch-österreichischer Fußballer
- Festus Ezeli (* 1989), Basketballspieler
- Osayamen Osawe (* 1993), englischer Fußballspieler
- Isaac Success (* 1996), nigerianischer Fußballspieler
- Kelvin Arase (* 1999), österreichischer Fußballer
- Rema (* 2000), nigerianischer Sänger und Rapper
Weblinks
Einzelnachweise
- Bevölkerungsdaten 2012 (Memento des Originals vom 29. Dezember 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- The Benin Empire and Slave Trade, 2009, online
- Johanna Wolz: Die 'Benin-Bronzen' im kolonialen Konkurrenzkampf Europas. In: Isabelle Dolezalek, Bénédicte Savoy, Robert Skwirblies (Hrsg.): Beute. Eine Anthologie zu Kunstraub und Kulturerbe. Matthes & Seitz, Berlin 2021, S. 232–237.
- Spiegel-Artikel „Von Benin City nach Oberhausen“