Bengt Kiene
Bengt Kiene (* 1955) ist ein Kabarettist,[1] Chansonnier in der Stimmlage Bariton, Theater- und Fernsehschauspieler sowie Regisseur. Er lebt und arbeitet unter anderem in Berlin.[2]
Leben
Nach seinem Schulabschluss durchlief Bengt Kiene in Alfeld (Leine) zunächst eine Lehre als Sparkassenkaufmann, bevor er in Hannover Sozialpädagogik studierte, später auch Psychologie in Braunschweig sowie in Konstanz.[1]
Während er in den Jahren von 1987 bis 1990 privaten Schauspielunterricht bei Willi Schlüter nahm und parallel dazu seine Gesangsausbildung bei Matthias Gerchen durchlief,[2] trat er als Gründungsmitglied bereits in dem hannoverschen Szene-Musikkabarett Hammer & Harfe auf, als er 1989 im Theater der Jugend die Schauspielerin Dagmar Dreke kennenlernte. Die beiden gründeten gemeinsam mit dem Pianisten und Komponisten Holger Kirleis die Künstlerkooperative Hebebühne, zu der bald auch der Lyriker und Rezitator Oskar Ansull und andere hinzustießen.[3]
Nachdem Bengt Kiene bereits zur Weltausstellung Expo 2000 gemeinsam mit Holger Kirleis mit Chansons in der Veranstaltungsreihe Kulturkaleidoskop Hannover aufgetreten war,[4] trat er ab dem Folgejahr 2001 als politischer Musikkabarettist mit eigenen Soloprogrammen auf.[1]
Neben Verpflichtungen beispielsweise im Klecks-Theater unter Harald Schandry[2] und Auftritten beispielsweise im Kulturzentrum Pavillon wirkte Kiene bei und in Produktionen wie „Crunchy Xmas - Weihnachten für Randgruppen“, „Sentimental Journey“ und „Mit dem Rücken an der Wand“ und schuf als politische Musik-Kabaretts beispielsweise die „Deutschland-Trilogie“ mit Titeln wie „Alles bleibt besser! - eine Hartzreise“, „Mittenrein!“ und „Das Krisenfest“.[5]
Im Pressehof fand sich folgendes Urteil über Bengt Kiene:
„Sein Geheimnis ist die gelungene Mischung aus Musik und Text, aus Komik und Melancholie, aus Theater und politischem Kabarett, nie nur gefällig und immer eine emotionale Achterbahnfahrt. Unterstützt wird er dabei musikalisch von Achim Kück, der die Texte von Kiene gekonnt vertont und arrangiert.[5]“
Neben Auftritten auf etablierten Bühnen äußerte sich Kiene auch öffentlich politisch, so beispielsweise während der Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag der Bücherverbrennung in Hannover am 10. Mai 2013.[6]
Auszeichnungen
- 2001 spielte Bengt Kiene unter der Regie von Nils Loof den Schwenk in dem Kurzfilm Wahlverwandtschaften, der 2002 mit dem Deutschen Kurzfilmpreis ausgezeichnet wurde.[2]
Tonträger
- Bengt Kiene (voc.), Achim Kück (Klavier): Nachtschweiss, Compact Disc mit Beiheft, Aufnahme im Jahr 2000 im Auftrag der Hebebühne Hannover, Roxxon Records & Tapes (LC 07970) Hebe 51, Hannover: ABC-Roxxon-Tonstudio, [2001]
- Das 7. Orchester zur See & Bengt Kiene – live in Las Vegas, CD mit Beiheft, Aufnahme von der Bühne Junges Theater „Las Vegas“ am 24. Oktober 2002 im Auftrag der Hebebühne Hannover, Hannover: ABC-Roxxon-Tonstudio, 2005, Roxxon Records & Tapes, Hebe 41
Literatur
- Katharina Rupprich: Auch die Mächtigen müssen mal aufs Klo. Der Musikkabarettist Bengt Kiene steht seit nunmehr zehn Jahren mit wechselnden Soloprogrammen auf der Bühne. In: Saitensprung. Zeitschrift des Studienganges Medien und Musik / Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung. Hrsg. Studiengang Medien und Musik, Hannover: Studiengang Medien und Musik, 2011
Weblinks
- Bengt Kien: bengt-kiene.de, Webseite des Künstlers
- Bengt Kiene bei filmmakers.de
- hebebühne Hannover auf der Seite hannover.de
- Bengt Kiene in Videoclips auf YouTube
Einzelnachweise
- o.V.: Kiene, Bengt (Memento des Originals vom 31. Juli 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek in der Bearbeitung vom 26. September 2013, zuletzt abgerufen am 28. September 2017
- Bengt Kiene. In: filmmakers.de. Abgerufen am 28. September 2017.
- Renate Baumgart, Wolfgang Schatz: Hebebühne, in dies.: Was für ein Theater! Die Freie Theater-Szene in Hannover. Hrsg. vom Freundeskreis Hannover, Hannover: Freundeskreis Hannover [Röselerstraße 2, Rechtsamt], 1994, S. 36–39
- George A. Speckert: KulturKaleidoskop - made in Hannover : Alternativkultur im Rückenwind der EXPO2000, 1. Auflage, Hamburg: tredition, 2017, ISBN 978-3-7439-5486-1 und ISBN 3-7439-5486-9, S. 46
- o. V.: Bengt Kiene / Hebebühne Hannover/Berlin auf der Seite die-hinterbuehne.de [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 28. September 2017
- Vergleiche beispielsweise Clara Wignanek (Red.), Katrin Baldrich, Artur Klippert: Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestages der Bücherverbrennung, Videoclip des Senders h1 - Fernsehen aus Hannover, am 14. Mai 2013 veröffentlicht auf youtube.com