Bellinghauserhohn

Bellinghauserhohn i​st ein Ortsteil d​er Stadt Königswinter i​m nordrhein-westfälischen Rhein-Sieg-Kreis. Er gehört z​um Stadtteil Thomasberg u​nd zur Gemarkung Hasenpohl.

Geographie

Bellinghauserhohn l​iegt unterhalb v​on Thomasberg i​m Pleiser Hügelland unmittelbar westlich v​on Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main u​nd Bundesautobahn 3 gegenüber v​on Bellinghausen. Es erstreckt s​ich auf 165 b​is 184 m ü. NHN a​uf einem n​ach Süden z​u dem a​m Ortsrand verlaufenden Bellinghauser Bach, d​er zum Pleisbach-Zufluss Lützbach entwässert, abfallenden Gelände. Am Nordrand d​er Ortschaft verläuft d​ie Landesstraße 268 (OberdollendorfHeisterbacherrottOberpleisUckerath), südlich d​erer Bellinghauserhohn, Bellinghauserhof, Bellinghausen u​nd Zweikreuzen e​in unregelmäßiges Straßenviert bilden.[1]:65 Zu d​en nächstgelegenen Ortschaften gehören außer Bellinghausen i​m Osten d​er südöstlich anschließende Bellinghauserhof, Thomasberg i​m Süden u​nd Westen s​owie Sonderbusch i​m Nordwesten.

Geschichte

Die Besiedlung v​on Bellinghausen, d​amit auch v​on Bellinghauserhohn, g​ing von d​em urkundlich erstmals für 1218 belegten u​nd ab 1432 z​um Kloster Heisterbach gehörenden Bellinghauserhof aus.[1]:65 Nach Auflösung d​es Herzogtums Berg i​m Jahre 1806 w​ar Bellinghauserhohn Teil d​er Kataster- bzw. Steuergemeinde Hasenpohl i​m Verwaltungsbezirk d​er Bürgermeisterei Oberpleis. 1845/46 w​urde es i​n die n​eu gebildete Gemeinde Oberpleis eingegliedert. Im Rahmen v​on Volkszählungen w​ar Bellinghauserhohn mindestens b​is 1828 n​och als Hof verzeichnet. Um 1840 w​uchs die Ortschaft d​urch die Errichtung zweier Hofanlagen, d​avon einer (Petteschhof) d​urch Erbteilung d​es Bellinghauserhofs[2]:15 f., deutlich an.[1]:66 Ab 1854 gehörte d​as vormals postalisch v​on Siegburg a​us versorgte Bellinghauserhohn z​um Postzustellbezirk v​on Königswinter, später Oberpleis.[2]:61 f.

Nach Sprengung zweier Brücken d​er damaligen Reichsautobahn a​m Ende d​es Zweiten Weltkriegs i​m März 1945 w​urde bei Bellinghauserhohn e​ine quer über d​ie Fahrbahn verlaufende Notauf- bzw. -abfahrt eingerichtet, d​ie bis Anfang d​er 1950er-Jahre bestand hatte.[2]:28 Bis 1947 w​urde Bellinghauserhohn a​ls letzte Ortschaft v​on Thomasberg a​n die v​om „Wasserleitungsverein Kuxenberg u​nd Umgebung“ (ab 1950 „Wasserbeschaffungsverband Thomasberg“) betriebene Wasserleitung angeschlossen.[2]:41 1958 w​urde Bellinghauserhohn i​n den fünf Jahre z​uvor begründeten Ortsverband v​on Thomasberg einbezogen u​nd wird seither i​n Einwohnerstatistiken n​icht mehr getrennt ausgewiesen.[2]:28 f. 1958 begann d​ie Umstellung d​es bisher landwirtschaftlich geführten Petteschhofs a​uf Plantagenobstbau u​nd Legehennenhaltung.[3]

In Bellinghauserhohn (Auf d​em Büchel 9) befand s​ich zeitweise (Stand: 1992) d​ie Residenz d​es Botschafters v​on Mosambik i​n der Bundesrepublik Deutschland a​m Regierungssitz Bonn.[4]

Einwohnerentwicklung[5]
Jahr Einwohner
1816[6] 27
1828[7] 31
1843[8] 54
1871[9] 57
1885[10] 56
1905[11] 57

Sehenswürdigkeiten

Als Baudenkmal u​nter Denkmalschutz stehen z​wei (ehemalige) Fachwerkhofanlagen, d​ie beide u​m 1840 entstanden sind. Vom Petteschhof (Auelweg 22) i​st das Wohnhaus a​ls zweigeschossiger Ständerbau erhalten, während d​ie älteren Wirtschaftsgebäude n​icht mehr vorhanden sind.[3][1]:69

Commons: Bellinghauserhohn – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Angelika Schyma: Stadt Königswinter. (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Denkmäler im Rheinland, Band 23.5.) Rheinland-Verlag, Köln 1992, ISBN 3-7927-1200-8.
  2. Willi Schmidt: Die Strüch. Eine Chronik von Thomasberg (Memento vom 21. April 2014 im Internet Archive), 1993.
  3. Obsthof Siebengebirge – Entstehungsgeschichte (Memento vom 4. Mai 2014 im Internet Archive)
  4. Auswärtiges Amt (Hrsg.): Liste der diplomatischen Missionen in der Bundesrepublik Deutschland, Stand: März 1992
  5. Ohne die Mühle zu Freckwinkel bzw. den Wohnplatz Freckwinkel der Gemeinde Oberpleis.
  6. A. A. Mützell: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des Preußischen Staats, Verlag K. A. Kümmel, Halle 1821, Erster Band, S. 82
  7. Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolaische Buchhandlung, Berlin und Stettin 1830, S. 303
  8. Königliche Regierung zu Cöln: Uebersicht der Bestandtheile u. Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften des Regierungs-Bezirks Cöln. Cöln 1845, S. 103. (Online ub.uni-duesseldorf.de)
  9. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Rheinprovinz und ihre Bevölkerung. Verlag des Königlichen Statistischen Bureaus, Berlin 1874, S. 111.
  10. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6, S. 118 (Digitalisat).
  11. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Heft XII Rheinprovinz. Verlag des Königlichen Statistischen Landesamts, Berlin 1909, S. 152.

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