Beau-Rivage
Das Beau-Rivage (französisch: schönes Ufer) ist ein Luxushotel in Genf. Es liegt am Quai du Mont Blanc, direkt am Ufer des Genfersees. Das Hotel Beau-Rivage gehört zum Hotelverbund The Leading Hotels of the World.
Geschichte
Das Beau-Rivage ist das älteste Hotel in Genf, das sich in privater Hand befindet. Es wurde 1865 von Jean-Jacques Mayer gegründet und wird heute von seinem Urenkel Jacques Mayer geleitet. Das Beau-Rivage hat 72 Gästezimmer und 23 Suiten. Die Küche kann Mahlzeiten für bis zu 1200 Personen bereiten. Im Gourmet-Restaurant "Le Chat-Botté" (französisch: Der gestiefelte Kater) kocht seit 1992 Dominique Gauthier.[1] Im Beau-Rivage waren viele prominente Persönlichkeiten wie der Kaiser von Japan und der Dalai Lama oder Eleanor Roosevelt zu Gast.[2] Sotheby’s veranstaltet hier gelegentlich Auktionen.
Das Hotel Beau-Rivage gehört seit vielen Jahren zum Hotelverbund The Leading Hotels of the World.[3] Zudem ist das Beau-Rivage Mitglied im Hotelverbund Swiss Deluxe Hotels.[4]
Im Dezember 2020 gaben die Eigentümer des Hotels bekannt, alle Anteile des Hotels an die spanische Hotel- und Immobiliengruppe Casacuberta (Barcelona) überschrieben zu haben, die von der Familie Casacuberta betrieben wird.[5][6]
Verstorbene Gäste
1873 verstirbt Karl II. (Braunschweig) im Hotel Beau-Rivage, einem seiner Rückzugsorte im Exil.
Die österreichische Kaiserin Elisabeth (Sisi) verbrachte die letzte Nacht ihres Lebens im Hotel Beau-Rivage (heute Suite 119/120). Sie erreichte Genf am 9. September 1898 und logierte inkognito als Gräfin von Hohenems. Am 10. September 1898 wollte sie nach Caux weiterreisen, wurde aber auf dem Weg vom Hotel zum Schiff vom Anarchisten Luigi Lucheni niedergestochen. Als man auf dem Schiff die Verletzungen bemerkte, brachte man sie ins Hotel zurück, wo sie noch am selben Tag ihren Verletzungen erlag.
Am 11. Oktober 1987 wurde Uwe Barschel, der im Rahmen der Barschel-Affäre neun Tage zuvor als Ministerpräsident von Schleswig-Holstein zurückgetreten war, in Zimmer 317 tot in der Badewanne aufgefunden. Die Zeitschrift Stern veröffentlichte ein Foto der Leiche – in Hemd und Krawatte im Wasser – auf ihrer Titelseite. Die Zimmernummer 317 gibt es heute nicht mehr.
Rezeption in der Belletristik
Die Erzählung in Nora Bossongs Roman Schutzzone (2019) beginnt im Beau-Rivage.[7]
Film
- Hotel-Legenden – Das Beau-Rivage in Genf. ARD Dokumentationsreihe, Sendung vom 24. August 2020, 45 Min.
Einzelnachweise
- Restaurant Le Chat-Botté, abgerufen am 24. August 2020.
- Beau-Rivage, abgerufen am 24. August 2020.
- The Leading Hotels of the World, abgerufen am 24. August 2020.
- Swiss Deluxe Hotels, abgerufen am 24. August 2020.
- Presseinformation des Unternehmens, PDF, abgerufen am 17. September 2021
- Beau Rivage schlägt ein neues Kapitel in seiner Geschicht auf, Meldung in der Hotellerie Gastronomie Zeitung 21. Dezbember 2021
- N. Bossong: Schutzzone. Berlin 2019. S. 7. Der erste Satz lautet: „Das Beau-Rivage hat 94 Zimmer und 15 Suiten.“