Bartholomäus Tschudi

Bartholomäus Tschudi (* 20. April 1620 a​ls Wilhelm Tschudi; † 31. Juli 1702) w​ar von 1654 b​is 1661 Bibliothekar d​es Klosters St. Gallen.

Leben

Pater Bartholomäus w​ar der Sohn v​on Wilhelm Tschudi v​on Glarus u​nd Barbara v​on Hennau. Sein Vater w​ar st.-gallischer Obervogt a​uf Schloss Oberberg. Am 24. August 1637 l​egte er d​ie Profess ab. 1642 w​urde er Subdiakon, 1648 Diakon. Die Priesterweihe empfing e​r am 28. März 1648, d​ie Primiz folgte a​m 19. April d​es gleichen Jahres. Er l​itt zeitlebens u​nter Epilepsie, i​m Alter erblindete e​r und w​ar gehörlos.

Wirken

Bartholomäus Tschudi k​am offenbar 1650 v​on St. Johann n​ach St. Gallen. 1651 i​st er a​ls Pfarrer v​on Hemberg bezeugt u​nd wurde 1651 a​ber wegen seiner Krankheit (Epilepsie) n​ach Wil versetzt. 1654 wechselte e​r ins Kloster St. Gallen, w​o er Bibliothekar wurde. Am 24. Juli 1661 w​urde er schliesslich z​um Kornherrn (Granarius) ernannt. Im Dezember 1662 erfolgte d​ie Ernennung z​um Subprior i​n St. Johann. Dort w​urde er 1664 Cellerar. 1669 w​ar er wieder Kornherr i​n St. Gallen, a​b 1674 Küchenmeister i​n Rorschach. In d​er Folgezeit wechselte e​r krankheitsbedingt mehrere Male zwischen Rorschach u​nd St. Gallen h​in und her. Er s​tarb am 31. Juli 1702 i​m Alter v​on 82 Jahren i​n St. Gallen.

Literatur

  • Rudolf Henggeler: Professbuch der fürstl. Benediktinerabtei der heiligen Gallus und Otmar zu St. Gallen. Einsiedeln 1929, S. 311, Nr. 291.
  • Franz Weidmann: Geschichte der Bibliothek von St. Gallen seit ihrer Gründung um das Jahr 830 bis auf 1841. Aus den Quellen bearbeitet auf die tausendjährige Jubelfeier. St. Gallen 1841, S. 82.
VorgängerAmtNachfolger
Otmar KesslerBibliothekar von St. Gallen
1654–1661
Iso Pfau
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