Balto – Ein Hund mit dem Herzen eines Helden
Balto – Ein Hund mit dem Herzen eines Helden (Originaltitel: Balto) ist ein US-amerikanischer Zeichentrickfilm aus dem Jahr 1995, der auf einer wahren Begebenheit basiert. Im Jahr 1925 war der Schlittenhund Balto der Leithund des letzten Gespanns einer Hundeschlittenstaffel quer durch Alaska, die nach Ausbruch einer Diphtherieepidemie in Nome das zur Behandlung der Epidemie dringend benötigte Immunserum in die Stadt brachte.
Film | ||
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Titel | Balto – Ein Hund mit dem Herzen eines Helden | |
Originaltitel | Balto | |
Produktionsland | USA | |
Originalsprache | Englisch | |
Erscheinungsjahr | 1995 | |
Länge | 78 Minuten | |
Altersfreigabe | FSK 6 | |
Stab | ||
Regie | Simon Wells | |
Drehbuch | David Cohen, Elana Lesser, Cliff Ruby, Roger Schulman | |
Produktion | Steve Hickner | |
Musik | James Horner | |
Kamera | Jan Richter-Friis | |
Schnitt | Sim Evan-Jones, Renée Edwards, Nick Fletcher | |
→ Synchronisation | ||
Chronologie | ||
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Handlung
Der Beginn des Films weicht von der eigentlichen Handlung dadurch ab, dass hier echte Szenen gedreht wurden: In der Gegenwart suchen eine Großmutter und ihre Enkelin mit ihrem Husky im New Yorker Central Park die Statue des berühmten Schlittenhundes Balto. Als die Enkelin durch die Äußerungen ihrer Großmutter neugierig wird, erzählt die Großmutter ihr von Balto.
Nome in Alaska, 1925. Der Wolfshund Balto lebt zusammen mit seinem besten Freund und Ziehvater Boris, einer Schneegans, auf dem Wrack eines gestrandeten Boots vor der Stadt am Strand. Sein Wunsch ist es, eines Tages an einem der berühmten Schlittenhunderennen teilzunehmen; doch weil er zur Hälfte ein Wolf ist, wird er in der Stadt von allen verachtet und gemieden. Nur die kleine Rosie und ihre wunderschöne Husky-Dame Jenna, in die Balto verliebt ist, sind ihm zugetan; denn obwohl er anders ist, erkennen sie, dass er nichts Böses will. An diesem Tag werden sowohl die beiden als auch Balto und Boris Zeuge, wie ein Hundegespann, angeführt von Baltos Feind Steele, einem Alaskan Malamute, ein Rennen gewinnt. Dabei kommt Balto in die Verlegenheit, Rosies Musher-Mütze, welche vom Wind in den Weg des Gespanns geweht wurde, zu holen und ihr wiederzubringen. Steele hat ebenfalls ein Auge auf Jenna geworfen, doch sie scheint Balto mehr zu mögen als Steele. Er ist wegen des aufgrund seiner zahlreich gewonnenen Rennen vorhandenen Ruhms ein Hündinnen-Schwarm, ist aber egoistisch, arrogant und selbstverliebt und verachtet Balto, der im Gegensatz zu ihm einen guten Charakter hat. Als Dank für seine Tat will Rosie Balto in ihr persönliches kleines Gespann mit Jenna aufnehmen, doch ihr Vater verbietet es ihr, da er Balto als gefährlich betrachtet, was Balto sehr traurig macht. Auf dem Rückweg zum Boot muss er auch noch den Spott von Steele und drei Hunden aus dessen Team, dem wortgewandten und schnell sprechenden Kaltag, dem beleibten Nikki und dem tollpatschigen Star, über sich ergehen lassen. Auf denn Boot legt sich Balto gekränkt hin. Boris versucht, ihn aufzumuntern, doch erst als ihre beiden Freunde Hak und Mak (im Original Muk und Luk), zwei Eisbären, die anscheinend nicht die hellsten Leuchten sind und eine ähnliche Stellung unter ihresgleichen wie Balto haben, auftauchen, bessert sich seine Laune.
Unterdessen bricht unter den Kindern in Nome eine gefährliche Diphtherie-Epidemie aus. Als es auch Rosie erwischt, ist Jenna in großer Sorge um ihr Frauchen. Balto will sich mit Jenna verabreden und bekommt es dadurch zufällig mit. Da er Rosie auch ins Herz geschlossen hat, macht auch er sich Sorgen. Er führt Jenna in den Heizungskeller des Krankenhauses und sie bekommen mit, wie der behandelnde Arzt die Diagnose stellt. Die Lage ist prekär, da es immer mehr Fälle gibt und er kein Serum mehr hat. Jenna ist erschüttert. Ausgerechnet in dieser Situation taucht Steele auf und will Jenna verführen, doch Jenna sorgt dafür, dass er sich versehentlich an der Heizung verbrennt und aufjault. Durch diesen Lärm werden Rosies Vater und der örtliche Metzger aufmerksam. Da Steele eine, offenbar von ihm geklaute, Wurstkette bei sich hatte, glauben sie, Balto hätte den Metzger beklaut und sei von Steele ertappt worden. Balto muss fliehen.
Die Gefahr durch die Krankheit wächst so sehr an, dass man die Kinder im Krankenhaus unter Quarantäne stellt und die Stadt Anchorage benachrichtigt, dass Nome dringend mehr Serum benötigt. Man versucht daraufhin, die Medizin per Schiff zu liefern, doch dieser Versuch scheitert wegen des Packeises. Ein Versuch per Flugzeug scheidet aufgrund eines Schneesturms ebenfalls aus. Da erhält man aus dem Büro des Gouverneurs in Juneau die Nachricht, dass das Serum per Eisenbahn verschickt wird. Allerdings endet die Eisenbahnlinie in der Stadt Nenana, weshalb man die schnellsten Hunde auswählen soll, um hunderte Meilen durch den arktischen Sturm zu jagen und die Medizin von dort nach Nome zu holen.
Diese Hunde sollen durch ein Rennen ermittelt werden. Balto will die Kinder und vor allem Rosie retten und nimmt daher gegen Boris’ Widerstand am Rennen teil. Er kann das Rennen tatsächlich für sich entscheiden, doch Steele intrigiert gegen Balto, indem er ihm auf den Fuß tritt, sodass Balto vor Schmerz seine Zähne zeigt und der Musher ihn deshalb nicht ins Gespann aufnimmt. Wütend und traurig läuft Balto davon. Am Abend macht sich Leithund Steele mit seinem Gespann, darunter Nikki, Kaltag und Star, auf nach Nenana. Ein Licht wird angezündet, um damit die Hoffnung für die Kinder zu zeigen. Die Hunde kommen nach langer Reise in Nenana an und holen die Medizin, doch auf dem Rückweg zieht ein schwerer Schneesturm auf und das Gespann verirrt sich. Steele will das nicht wahrhaben und rennt wie ein Irrer los. Dabei schlittern sie einen vereisten Abhang hinunter, wobei der Musher schwer verletzt wird. Nun scheint die Lage aussichtslos.
Als die Nachricht Nome erreicht, rechnen die Hunde in der Stadt schon mit dem Schlimmsten. Balto bekommt es mit. Als er einen Schreiner dabei beobachtet, wie dieser einige Särge anfertigt, wird klar, dass die Krankheit unter den Kindern bereits erste Todesopfer gefordert hat. Daraufhin beschließt er, das Gespann zu suchen und die Medizin selbst zurückzubringen. Boris, Hak und Mak schließen sich ihm an. Jenna folgt ihnen. Auf der Suche in der Wildnis Alaskas verlässt sich Balto auf seine Nase und markiert Bäume mit Kratzspuren, damit sie sich nicht verlaufen. Unterwegs ärgern Hak und Mak Boris aus Spaß ein wenig; doch dann wird aus dem Spaß Ernst, als sie plötzlich von einem riesigen Grizzlybär angegriffen werden. Balto versucht ihnen zu helfen, ist aber gegen das große Tier machtlos. Jenna kommt hinzu und versucht ihrerseits, Balto zu helfen, wird dabei aber verletzt. Der Bär folgt Balto auf einen zugefrorenen See und beide brechen ein. Hak und Mak springen ins Wasser und retten Balto. Jenna, die Balto immer näher kommt, bricht wegen ihrer Verletzung zusammen. Daraufhin beschließt Balto, die Suche allein fortzusetzen und beauftragt Boris, Hak und Mak, Jenna zurück nach Nome zu bringen, da sie nur aufhalten würde, wie sie selbst sagt. Dabei macht Boris ihm gegenüber die Aussage, dass ein Hund diese Tour unmöglich allein schaffen könne, aber vielleicht ein Wolf.
Während Balto, dem Jenna ihr rotes Halstuch gegeben hat, damit er nicht so friert, allein weitersucht, teilt Anchorage Nome mit, dass man wegen schlechten Wetters kein Serum mehr schicken könne und man für die Hunde bete. Balto findet das Team schließlich, erklärt seine Absichten und zeigt, dass er den Weg markiert hat und sie so nach Hause führen kann. Steele ist jedoch sehr dagegen, dass er ihnen hilft. Als Balto wenigstens die Medizin mitnehmen will, droht Steele ihm damit, ihn in Stücke zu reißen, wenn er die Kiste anrührt. Es kommt zu einer gewaltsamen Auseinandersetzung. Zunächst sind Nikki, Kaltag und Star auf Steeles Seite, doch Steele malträtiert Balto so brutal, dass sie schockiert sind und die Seiten wechseln. Schließlich endet die Auseinandersetzung zu Baltos Gunsten, als Steele unachtsam ist und einen Abhang hinunterstürzt. Er überlebt den Sturz unversehrt, muss aber mitansehen, wie Balto, der vom Gespann als neuer Leithund aufgenommen wurde, dieses mitsamt Medizin und dem Musher wegführt. Steele will das nicht akzeptieren. In seiner Boshaftigkeit will er dafür sorgen, dass Balto nicht nach Hause zurückfindet und markiert deshalb auf dieselbe Weise wie Balto zahlreiche Bäume im Wald, was zur Folge hat, dass die Hunde sich wieder verlaufen. Balto weiß, dass Steele dahinter steckt, und rennt vor Verzweiflung so schnell los, dass das Gespann beinahe einen Abgrund hinabstürzt. Als die Kiste mit der Medizin sich löst, kann Balto sie festhalten, stürzt dann aber mitsamt der Kiste hinunter.
Steele erreicht Nome, als es dunkel ist, und erzählt den anderen Hunden, darunter auch Jenna, eine Lüge, die besagt, dass die anderen halbtot seien, er sie sich auf den Rücken geladen und die Medizin geschleppt habe. Dann sei Balto aufgetaucht und habe ihm die Medizin abgenommen, um in Jennas Augen ein Held zu sein, sei aber umgekommen. Er erzählt Jenna, er habe Balto versprechen müssen, sich um sie zu kümmern. Da Balto so etwas nie zu Steele gesagt hätte, erkennt Jenna seine Lüge und glaubt, dass Balto lebt und zurückkommt. Nachdem das Licht, welches die Hoffnung für die Kinder zeigen sollte, ausgemacht wird, verlieren auch Rosies Eltern jede Hoffnung für ihre Tochter und sind traurig. Draußen vor der Stadt erzeugt Jenna mithilfe farbiger Flaschen und einer Lampe das Nordlicht, wie Balto es ihr zuvor einmal gezeigt hatte. Sie tut es, damit er das Licht aus der Ferne sieht und so den Weg zurück findet.
Balto hat den Sturz dank des Schnees unbeschadet überstanden, genau wie die Kiste mit dem Serum. Er hat nun offenbar jeden Mut verloren und trauert bereits um Rosie. Dann jedoch erinnert er sich an Boris’ Aussage, dass kein Hund, aber vielleicht ein Wolf dies schaffen könne. Er begreift, dass es nicht seine Schwäche ist, zur Hälfte ein Wolf zu sein, sondern seine Stärke. Im Schneesturm begegnet er einem weißen Wolf, vermutlich seiner Mutter, und jault gemeinsam mit diesem. Das macht ihm neuen Mut. Die Kiste mit seinem Maul festhaltend, klettert er den Abgrund hinauf, wobei es ihm zugute kommt, dass er die Pfoten eines Wolfs hat. Mit den anderen, die von dieser Leistung sehr beeindruckt sind, setzt er den Rückweg fort. Steele hat nicht bedacht, dass Balto seine Markierungen anhand seines Dufts erkennen kann, was ihm nun gelingt. Doch unterwegs müssen Sie weitere Gefahren meistern. Zuerst gibt eine Art „Eisbrücke“ unter ihrem Gewicht nach, doch mit vereinten Kräften halten sie sich fest und ziehen den Schlitten wieder hoch. Kaum ist dies überwunden, niest Star und der Lärm löst eine Schneelawine aus und die Hunde rennen um ihr Leben. Sie fliehen in eine Höhle, wo sie herabfallenden Eiszapfen ausweichen müssen. Schließlich sieht Balto das von Jenna erzeugte Licht und jault. Ganz Nome hört das und alle laufen auf die Straßen. Balto bringt, zusammen mit dem Team, die Medizin in die Stadt und die Kinder können doch noch gerettet werden. Steele wird als Lügner enttarnt und bleibt allein und entsetzt in einer Scheune zurück. Balto wird als Held gefeiert. Als Rosie aufwacht, umarmt sie Balto und bedankt sich bei ihm für die Rettung. Auch gibt es ein Wiedersehen zwischen Balto und Jenna. Für die beiden scheint es nun eine rosige Zukunft zu geben. Star und Kaltag äußern, man solle Balto ein Denkmal bauen.
Nun sieht man wieder die Großmutter und ihre Enkelin in Live-Action in der Gegenwart. Inzwischen haben sie das Denkmal gefunden und lesen dessen Inschrift. Als die Enkelin geht, bedankt sich die Großmutter nochmal bei Balto. Daraus und daraus, dass ihre Enkelin sie beim Namen ruft, ist ersichtlich, dass sie die erwachsene Rosie ist.
Kritiken
Das Dirk Jasper FilmLexikon nennt Balto einen liebevoll und aufwendig animierten Zeichentrickfilm aus dem Hause Amblin, der die wahre Geschichte eines legendären, in den USA jedem Kind vertrauten Hundes erzählt.
Der film-dienst schreibt in seiner Ausgabe 08/1997: Die einfache Geschichte gerät dank einem besonderen Blick für den Stimmungsgehalt dramatischer Winterlandschaften zu einem unterhaltsamen und kindgerechten Zeichentrickfilm.
Die Woche schreibt über den Film am 25. April 1997: Ganz putziger Zeichentrickfilm um die Freundschaft zwischen einem Hund und einem Gänserich.
Auszeichnungen
Der Film war 1996 für den Young Artist Award als Bester Familienfilm – Komödie oder Musical nominiert.
Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat besonders wertvoll.
Synchronisation
Die Synchronisation des Films wurde nach einem Dialogbuch und unter der Dialogregie von Marianne Groß erstellt.
Rollenname | englischer Synchronsprecher | deutscher Synchronsprecher |
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Balto | Kevin Bacon | Tobias Meister[1] |
Boris | Bob Hoskins | Michael Pan |
Jenna | Bridget Fonda | Irina von Bentheim |
Steele | Jim Cummings | Thomas Fritsch |
Heck & Meck | Phil Collins | Stefan Gossler |
Großmutter Rosy | Miriam Margolyes | Inge Wolffberg |
Nikki | Jack Angel | |
Kaltag | Danny Mann | |
Starr | Robbie Rist | |
junge Rosy | Juliette Brewer | |
Curtis Welch | Donald Sinden | |
Dixie | Sandra Dickinson | Philine Peters-Arnolds |
Fortsetzungen
Dem Film folgten zwei Fortsetzungen, die beide direkt für den Video- bzw. DVD-Markt produziert wurden. Im Jahr 2002 entstand Balto – Auf der Spur der Wölfe, 2004 folgte Balto – Sein größtes Abenteuer.
Weblinks
- Balto – Ein Hund mit dem Herzen eines Helden in der Internet Movie Database (englisch)
- Balto – Ein Hund mit dem Herzen eines Helden in der Online-Filmdatenbank
- Iditarod history from the Iditarod Trail Committee
- Balto in the Encyclopedia of Cleveland History
- Balto at The Cleveland Museum of Natural History
- Balto im Central Park (englisch)
- Wissenschaftliche Besprechung auf KinderundJugendmedien.de
Einzelnachweise
- Balto – Ein Hund mit dem Herzen eines Helden. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 14. Februar 2021.