Bahnstrecke Kumanovo–Gjueschewo
Die Bahnstrecke Kumanovo–Gjueschewo ist eine im Bau befindliche 121 km lange Bahnstrecke in Normalspur zwischen Nordmazedonien und Bulgarien im Zuge des Paneuropäischen Verkehrskorridors VIII.
Kumanovo–Gjueschewo | |
---|---|
Streckenlänge: | 121 km |
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
Geschichte
Der westliche Teil der Strecke, 31 km zwischen Kumanovo an der Hauptstrecke Tabanovci–Gevgelija und Beljakovci, wurde 1956 eröffnet. Der Verkehr dort wurde 1994 eingestellt.[1]
Nach Planungen aus dem Jahr 2012 sollte die Strecke bis 2022 reaktiviert, ausgebaut und nach Gjueschewo in Bulgarien verlängert werden,[2][3] die jedoch nicht realisiert wurden. 2019 wurde zwischen Bulgarien und Nordmazedonien vereinbart, dass die Bahnstrecke Kumanovo–Gjueschewo bis 2025 fertig gestellt werden sollte.[4] Im Oktober 2021 unterzeichneten die Regierung Albaniens, Bulgariens und Nordmazedonien ein Memorandum, dass der komplette Verkehrskorridor VIII bis 2035 fertig gestellt werden soll. Dabei gab die nordmazedonische Regierung bekannt, dass sie 1 Mrd. Euro für die Bahnstrecke Kumanovo–Gjueschewo investieren möchte und bis Ende des Jahres die Vergabe der Genehmigungen für ersten zwei Streckenabschnitte erfolgte seien soll.[5]
Projekt
1. Bauabschnitt
Der erste Bauabschnitt bestand in der Sanierung der stillgelegten Bestandsstrecke zwischen Kumanovo und Beljakovci. Er wurde 2019 fertig gestellt.[6] Gleichwohl ist die Strecke im Bericht über die Infrastruktur der Nordmazedonischen Eisenbahn aus dem Jahr 2020[7] noch nicht aufgeführt.
2. Bauabschnitt
Der zweite Bauabschnitt der Strecke führt über 34 km km von Beljakovci nach Kriva Palanka. Am 20. Dezember 2014 gab der mazedonische Verkehrsminister in einer Pressekonferenz bekannt, dass die Bauarbeiten 2015 beginnen sollten.[8]
3. Bauabschnitt
Der dritte Abschnitt reicht von Kriva Palanka bis zur bulgarischen Grenze bei Deve Bair.[9] In diesem dritten Bauabschnitt müssen 15 Tunnel erstellt werden. Mit den Bauarbeiten soll 2020 begonnen werden.[8] Das nur wenige Kilometer lange Gleis auf bulgarischer Seite bis zum Bahnhof von Gjueschewo an der Bahnstrecke Radomir–Gjueschewo wird von Bulgarien gebaut.
Literatur
- bac: Die Eisenbahnen in der Republik Nordmazedonien. In: Eisenbahn-Revue International 5/2020, S. 244–248.
Einzelnachweise
- bac: Die Eisenbahnen, S. 244f.
- balkaninsight.com: Macedonia to Start Building Rail Link to Bulgaria., 10. Juli 2012
- Officialceremony – reconstruction of the Corridor 8
- Verkehrsminister Rosen Zhelyazkov: Bis 2025 werden wir die Eisenbahnverbindung mit Nordmazedonien abschließen. 7. März 2019, abgerufen am 10. Januar 2022 (bulgarisch): „Die Roadmap zeigt, dass wir bis 2025 die Verbindung hergestellt haben und der Weg von Sofia nach Skopje mit der Kapazität der neuen Infrastruktur nicht länger als 1 Stunde dauern wird", sagte Rosen Zhelyazkov. Er wies darauf hin, dass die Synchronisierung der Projekte äußerst wichtig ist, um den grenzüberschreitenden Tunnel "Deve Bair" zu bauen, der zu gleichen Teilen auf die beiden Länder aufgeteilt wird und durch den der Übergang zwischen den Ländern direkt erfolgt. Nach Angaben des Verkehrsministers werden die spezifischen Zusagen die Umsetzung des lang erwarteten Projekts für den Korridor №8 ermöglichen.“
- MEMORANDUM of Understanding zwischen der Republik Bulgarien, der Republik Albanien und der Republik Nordmazedonien über die Zusammenarbeit beim Bau einer nachhaltigen Infrastruktur entlang des Korridors VIII als Verhandlungsgrundlage. In: Bulgarisches Verkehrsministerium. Abgerufen am 10. Januar 2022 (bulgarisch).
- bac: Die Eisenbahnen, S. 245.
- Објава на мрежа 2020 (PDF). Makedonski Železnici Infrastruktura, Juni 2019; abgerufen am 31. Mai 2020.
- bac: Die Eisenbahnen, S. 247
- Eisenbahnatlas EU. 3. Aufl. Schweers + Wall. Köln 2017. ISBN 978-3-89494-147-5, S. 48.