Bahnstrecke Diakopto–Kalavryta

Die Bahnstrecke Diakopto–Kalavryta (griechisch Οδοντωτός σιδηρόδρομος Διακοπτού – Καλαβρύτων) ist eine 22 km lange Schmalspurbahnstrecke im Norden der Peloponnes in Griechenland, die die Hafenstadt Diakopto am Golf von Korinth (Κορινθιακός Κόλπος) mit Kalavryta in den dahinter liegenden Bergen verbindet. Sie wird von der Organismos Sidirodromon Ellados (OSE) betrieben.

Diakopto–Kalavryta
Strecke der Bahnstrecke Diakopto–Kalavryta
Schlucht des Vouraikos zwischen Diakopto und Kalavryta
Streckenlänge:22,3 km
Spurweite:750 mm (Schmalspur)
Maximale Neigung: 140 
Zahnstangensystem:Abt
0 Diakopto 10 m
Betriebswerk Diakopto
5,1 Niamata 125 m
9,4 Triklia 518 m
Portes 518 m
12,6 Zachlorou-Mega Spileo 625 m
15,0 (15 km) 658 m
18,2 Kerpini 692 m
22,3 Kalavryta 712 m

Geschichte

Dampflokomotive ΔΚ8001 der Diakopto–Kalavryta Bahn
Ehemaliger Wagen (heute im Eisenbahnmuseum Athen)
Bahnhof Diakopto mit Billard-Triebwagen
Alte (Decauville) und neue (Stadler) Triebwagengarnitur in Diakopto

Die Bahnstrecke wurde in den Jahren 1889 bis 1896 gebaut. Sie erschloss auch das Kloster Megaspiläon, ein bedeutendes griechisches Nationalheiligtum, und die Gegend um Kalavryta. Weiter war vorgesehen, die Strecke quer durch die Peloponnes bis nach Tripolis zu verlängern. Schon dieser erste Abschnitt erforderte aufgrund der sehr anspruchsvollen Topografie eine technisch aufwändige, kostenintensive Lösung, die zudem betrieblich nicht mit der in Meterspur errichteten Bahnstrecke KorinthPatras kompatibel war. Errichtet wurde eine Schmalspurbahn der Spurweite 750 mm mit Zahnradbetrieb nach dem System Abt zwischen dem Fuß des Gebirges und Megaspiläon. Die maximale Steigung beträgt 140 Promille. Auf die Weiterführung der Strecke bis Tripolis wurde deshalb verzichtet.

Die Strecke wurde ursprünglich mit Dampflokomotiven betrieben. Eine davon (Betriebsnummer ΔΚ1 bzw. ΔΚ8001, gebaut bei der französischen Firma Anciens Établissements Cail) wurde aufgearbeitet und kann für Sonderfahrten eingesetzt werden. Eine weitere ist als Technisches Denkmal am Bahnhof Diakopto aufgestellt. 1959 wurden von den Établissements Billard drei elektrische Triebwagen (ΑΔΚ 01 bis 03, jetzt ΑΒδφπτ 3001 bis 3003) und zugehörende Steuerwagen erworben. Da das Geld für die Elektrifizierung aber fehlte, wurden zweiachsige Generatorwagen beschafft, die jeweils zwischen Steuer- und Triebwagen eingestellt wurden und den Strom für den Betrieb liefern. 1967 kamen drei weitere entsprechende Einheiten (ΑΒδφπτ 3004 bis 3006) hinzu, die von Decauville geliefert wurden.

Landschaftlich ist die Strecke beeindruckend. Sie verläuft – abgesehen von dem kurzen Stück, das sie an den Fuß der Berge führt – fast ausschließlich in der Steigung und zum Teil in der Wand der felsigen Schlucht des Vouraïkos. Auf der Trasse der Bahn verläuft dabei auch der europäische Fernwanderweg E4. Immer wieder wurde über die Einstellung diskutiert, da die Bahn heute – außer ihrem touristischen Aspekt – wirtschaftlich kaum noch Bedeutung hat. Allerdings beschaffte die Bahn 2007 vier neue Triebwagen (ΑΒδφπτ 3007 bis 3010) von Stadler Rail, bezeichnet als OSE BDmh 2Z+4A/12, und sanierte die Strecke 2008/2009 von Grund auf. Dabei wurden die Stahlbrücken renoviert und der Oberbau erneuert. Die Instandsetzung kostete etwa 40 Mio. Euro. Am 2. Juli 2009 wurde die Strecke wieder eröffnet.

Literatur

  • Hans-Bernhard Schönborn: Schmalspurbahnen in Griechenland, Edition Ergasias, 1997, ISBN 3-909221-32-7
  • klon/sön: GTW erreicht Kalavrita. In: Eisenbahn-Revue International 7/2009, S. 368.
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