Bahnstrecke Callao–Lima
Die Bahnstrecke Callao–Lima war die erste Bahnstrecke in Peru. Sie ging 1851 in Betrieb.
Callao–Lima | |
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Rangierlokomotive im Hafen von Callao | |
Streckenlänge: | 13 km |
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
Geschichte
Bereits 1826 stellte ein in Lima ansässiger britischer Unternehmer bei der peruanischen Regierung den Antrag zum Bau einer Eisenbahn zwischen der Hafenstadt Callao am Pazifik und der etwas landeinwärts gelegenen Hauptstadt Lima.[Anm. 1] Das wurde abgelehnt.1845[1] oder 1847[2] unternahmen – wiederum britische – Unternehmer erneut den Versuch, das Projekt anzugehen. Diesmal scheiterte es daran, dass sie die staatlicherseits geforderte Kaution nicht aufbringen konnten. 1848 erhielten dann zwei peruanische Geschäftsleute die erforderliche Konzession und begannen 1849 mit dem Bau. Der Widerstand in der Bevölkerung gegen dieses „Teufelswerk“ war erheblich: Es kam zu Ausschreitungen, bei denen auch das Büro der Eisenbahngesellschaft zerstört wurde, und erst das Einschreiten der Polizei sicherte den Weiterbau. Am 17. Mai 1851 konnte die Strecke eröffnet werden.[3] Es war nicht nur die erste Eisenbahn in Peru, sondern auch die zweite in ganz Süd- und Mittelamerika.[4]
Die Bezeichnungen unter denen die Bahn verkehrte, wechselten mehrmals: English Railway, Ferrocarril de Lima, Callao & Chorillos [sic], Lima Railway Ltd. und Lima & Callao Railway.[3] Spätestens 1865 befand sich die Bahn im Eigentum einer britischen Investorengruppe.[4]
1858 wurde die Strecke in südliche Richtung bis Chorrillos verlängert.[4]
Infrastruktur
Die Strecke wurde in Normalspur errichtet und war 13 km lang.[5] Als erster Bahnhof in Lima diente das ehemalige Kloster San Juan de Dios. Die Strecke wurde 1906 elektrifiziert[4], als sich die Empresas Eléctricas Associados – Lima Light, Power & Tramways Company daran beteiligte, die sie in das ihr gehörende Straßenbahnnetz von Lima eingliederte[3] und die Strecke in der Folgezeit hauptsächlich für den Güterverkehr nutzte. 1934 verkaufte die Gesellschaft die Strecke an die Peruvian Corporation, die Muttergesellschaft der Peruanischen Zentralbahn. Da die Zentralbahn eine eigene Strecke zwischen Lima und Callao betrieb, wurde die Bahnstrecke Callao–Lima stillgelegt, 1938/39 zurückgebaut[4] und die Grundstücke der Trasse verkauft.[3][4]
Fahrzeuge
Die Dampflokomotive, die den Eröffnungszug zog, war die Callao, gebaut von Robert Stephenson. Auch die übrigen Lokomotiven der Bahn kamen in der Regel aus Großbritannien, während die Personenwagen mehrheitlich aus den USA bezogen wurden und den dort üblichen Großraumwagen mit Endplattformen und je zwei zweiachsigen Drehgestellen entsprachen.[4]
Literatur
- Donald Binns: The Central Railway of Peru and the Cerro de Pasco Railway. Skipton: Trackside Publications, 1996. ISBN 1-900095-03-3
- Robert D. Whetham: Railways of Peru. Volume 2: The Central and Southern Lines. Trackside Publications, Bristol 2008. ISBN 978-1-900095-37-2
Anmerkungen
- Der gesamte Bereich, den das Netz dieser Bahn erschloss, befindet sich heute in der Agglomeration Lima.
Einzelnachweise
- So: Wetham, S. 6
- So: Binns, S. 2
- Binns, S. 2
- Whetham, S. 6
- PeruTren. Historia de los Ferrocarriles en el Perú.