Bahnstrecke Ängelsberg–Kärrgruvan
Die Bahnstrecke Ängelsberg–Kärrgruvan ist eine eingleisige Eisenbahnstrecke in der historischen schwedischen Provinz Västmanland im heutigen Västmanlands län. Sie führt von Ängelsberg über Norberg nach Kärrgruvan und wurde von der Norbergs järnvägsaktiebolag erbaut und betrieben.
Ängelsberg–Kärrgruvan | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Bahnhof Norberg | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckennummer: | Bandel 226 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 18 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | Kärrgruvan–Trättsbo: 1853–1856: 891 mm (nach anderen Quellen 901 mm[1]), Gesamtstrecke: 1856–1876: 1188 mm, danach 1435 mm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Stromsystem: | Ängelsberg–Snyten seit 5. Dez. 1956: 16 kV 16 1/3 Hz ~ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Maximale Neigung: | 22[1] ‰ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Minimaler Radius: | 600[1] m | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Höchstgeschwindigkeit: | Ängelsberg–Snyten: 40 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Strecke wird in Schweden als Norbergs järnväg (NJ) oder Norbergsbanan bezeichnet.
Geschichte
Norbergs järnvägsaktiebolag
Die Konzession für die Bahnstrecke wurde das erste Mal am 21. Dezember 1850 an die Norbergs järnvägsaktiebolag vergeben.[4] Die Konzession beschrieb eine schmalspurige Bahn für Norbergs Gruvbolag mit einer Spurweite von 891 mm. Mit dem Bau der Bahn wurde Fredrik Sundler beauftragt.[4]
Die vorläufige Betriebsaufnahme erfolgte am 1. Dezember 1853 auf dem Streckenabschnitt zwischen Kärrguvan und Trättsbo. Der Verkehr während der Bauphase wurde mit der ersten in Schweden gebauten Lokomotive, der Förstlingen von Munktells Mekaniska Verkstad in Eskilstuna, durchgeführt.
Norbergs Nya Järnvägsaktiebolag
Nach einem Konkurs, der im Zusammenhang mit dem falsch konstruierten Gleisbau stand, wurde eine neue Gesellschaft, die Norbergs Nya Järnvägsaktiebolag gegründet. Diese übernahm am 19. Juni 1855 die Konzession mit der ungewöhnlichen Spurweite von 1188 mm, die vier svenska fot (deutsch schwedische Fuß) entsprach.
Der Abschnitt Kärrgruvan–Trättsbo wurde umgespurt und die gesamte Strecke nach Ängelsberg für den öffentlichen Verkehr am 27. Juni 1856 eröffnet.[5][6][7][8]
Normalspur
Am 1. Januar 1876 wurde der Bahnbetrieb eingestellt, um die Strecke auf Normalspur mit 1435 mm umzubauen. Dabei wurde ein großer Teil der Strecke zwischen Engelsbergs bruk und Kärrgruvan auf einem neuen, veränderten Planum angelegt.[4] Die Wiedereröffnung erfolgt am 30. August 1876. Im Zusammenhang mit der Verbreiterung der Spur baute die Stockholm–Västerås–Bergslagens Järnvägar (SWB) einem Anschluss nach Ängelsberg. Zuvor wurde das Erz vom Norbergsfältet nach Ängelsberg über den See Åmänningen und weiter mit Pramen über den Strömsholm-Kanal zum Mälaren gebracht.[9]
Die Betriebsführung für die Strecke wurde von 1876 an von Stockholm–Västerås–Bergslagens Järnvägar (SWB) übernommen.[4] Die vom schwedischen Staat errichtete Bahnstrecke Krylbo–Mjölby schloss ab 1900 im Bahnhof Snyten an.
Verkauf an SWB
1922 übernahm SWB die Norbergs Nya Järnvägsaktiebolag.[5] Damit endete die Geschichte der Norbergs Nya Järnvägsaktiebolag als selbstständige Aktiengesellschaft.
Verstaatlichung
SWB wiederum wurde im Rahmen der allgemeinen Eisenbahnverstaatlichung 1944 vom Staat übernommen. Sie blieb noch ein Jahr eine staatliche Gesellschaft mit gleichem Namen und wurde 1945 in Statens Järnvägar (SJ) integriert.[10]
Betriebseinstellung
Der Personenverkehr auf der Strecke endete am 1. November 1962. Flüssiges Eisen wurde noch von 1974 bis 1981 zwischen Spännarhyttan und Surahammars bruk transportiert.[11]
Der Güterverkehr zwischen Snyten und Kärrgruvan wurde am 1. April 1990 eingestellt, da die Grube und die dazugehörige Eisenindustrie stillgelegt wurde.[12]
Betrieb heute
Der Streckenabschnitt Snyten–Ängelsberg wird von Trafikverket für den Umleitungsverkehr zwischen der Godsstråket genom Bergslagen und dem Bergslagspendeln (einer Bahnverbindung zwischen Ludvika und Kolbäck über Smedjebacken und Fagersta) bei Verkehrsstörungen oder Streckenarbeiten verwendet. Der Streckenteil Snyten–Kärrgruvan wurde nicht stillgelegt.
Nach einer längeren Zeit ohne Betrieb auf der Strecke begann Engelsbergs Norberg Järnvägshistoriska förening (ENJ) im August 2003, die Relation Ängelsberg–Kärrgruvan im Sommer mit Museums-Schienenbussen zu befahren.
Trafikverket sucht dafür einen neuen Eigentümer.[13] Gegen die 2013 beschlossene Einstellung der Unterhaltungsarbeiten hat Länsstyrelsen i Västmanlands län Einspruch eingelegt.[14]
Literatur
- Torsten Olsson, Kjell Aghult, Erik Sundström: Norbergsbanorna: Järnvägar i Norbergs bergslag sedan 1853. Frank Stenvall, Malmö 1995, ISBN 91-7266-134-8 (Libris 7630221).
- Svenska järnvägsklubben (Hrsg.): Järnvägsdata (= Svenska järnvägsklubbens skriftserie, 0346-8658; 68). 3. ergänzte Auflage. Stockholm 1999, ISBN 91-85098-85-X (schwedisch, Libris 7745538).
Weblinks
- Jean-Paul Darphin: En inventering i Västmanlands län 1998...1999. (PDF) Norbergsbanan. Västmanlands läns museum, Länsstyrelsen i Västmanlands län, 3. Januar 2000, S. 22, abgerufen am 5. April 2016 (schwedisch).
- Norbergs järnväg. In: Theodor Westrin (Hrsg.): Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi. 2. Auflage. Band 19: Mykenai–Norrpada. Nordisk familjeboks förlag, Stockholm 1913, Sp. 1159 (schwedisch, runeberg.org).
- Torsten Olsson: Karten und Geschichte der Norbergsbana. Abgerufen am 13. April 2016 (schwedisch).
Einzelnachweise
- Jonas Wikström: Utredning upprustning av Norbergsbanan. (PDF) Utredning Norbergsbannan. enj.se, 8. Juni 2014, abgerufen am 7. April 2016 (schwedisch).
- Ängelsberg–Snyten–Norberg–Kärrgruvan. Bandel 226. banvakt.se, abgerufen am 2. April 2016 (schwedisch).
- Kjell Byström: Driftplatsregister 226 Ängelsberg–Kärrgruvan. In: historiskt.nu. 26. Oktober 2014, abgerufen am 2. April 2016 (schwedisch).
- Svenska Järnvägsföreningen (Hrsg.): Svenska Järnvägsföreningen 1876–1926. 1926.
- Norberg–Kärrgrufvan af Norbergs järnväg. In: Theodor Westrin (Hrsg.): Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi. 2. Auflage. Band 19: Mykenai–Norrpada. Nordisk familjeboks förlag, Stockholm 1913, Sp. 1157 (schwedisch, runeberg.org).
- Första Norbergsbanan.... 6. Oktober 2004, abgerufen am 5. April 2016 (schwedisch).
- Sveriges tåg och järnvägar. Tekniska Museet, abgerufen am 5. April 2016 (schwedisch).
- Sveriges första lokomotiv. In: historiskt.nu. Abgerufen am 5. April 2016 (schwedisch).
- Lars-Olof Karlsson: Järnvägar i historien. Händelser år 1876. In: historiskt.nu. 31. März 1996, abgerufen am 5. April 2016.
- Lars-Olof Karlsson: Järnvägar i historien. Händelser år 1944, Händelser år 1945. In: historiskt.nu. 31. März 1996, abgerufen am 5. April 2016.
- Kjell Aghult: Lite fakta om järntransporter. In: Järnvägshistoriskt Forum. 1. September 2011, abgerufen am 5. April 2016 (schwedisch).
- Lars-Olof Karlsson: Järnvägar i historien. Händelser år 1990. In: historiskt.nu. 31. März 1996, abgerufen am 5. April 2016.
- Översyn av det lågtrafikerade järnvägsnätets framtid. (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) trafikverket.se, 30. Mai 2008, archiviert vom Original am 7. März 2016; abgerufen am 5. April 2016 (schwedisch).
- Upphörande av underhåll på järnvägssträckan Snyten-Kärrgruvan, bandel 334 i Norbergs kommun, Västmanlands län, dnr TRV 2013/66625. (PDF) ww.enj.se, 12. November 2013, abgerufen am 7. April 2016 (schwedisch).