Bahnhof Cranzahl
Der Bahnhof Cranzahl ist eine Betriebsstelle der Bahnstrecke Vejprty–Annaberg-Buchholz unt Bf und der hier anschließenden Schmalspurbahn Cranzahl–Kurort Oberwiesenthal auf dem Gebiet des Ortsteiles Cranzahl der Gemeinde Sehmatal in Sachsen.
Cranzahl | |
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Empfangsgebäude, Gleisseite (2010) | |
Daten | |
Betriebsstellenart | Bahnhof |
Lage im Netz | Anschlussbahnhof |
Bahnsteiggleise | 3 |
Abkürzung | DCR |
IBNR | 8010074 |
Preisklasse | 6 |
Eröffnung | 1872 |
Profil auf Bahnhof.de | Cranzahl |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Sehmatal |
Land | Sachsen |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 50° 30′ 40″ N, 12° 59′ 34″ O |
Höhe (SO) | 654 m |
Eisenbahnstrecken | |
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Bahnhöfe und Haltepunkte in Sachsen |
Geschichte
Cranzahl erhielt an der am 3. August 1872 eröffneten Bahnstrecke Weipert–Annaberg einen Bahnanschluss. 1880 wurde der erste Teil des heutigen Empfangsgebäudes errichtet.
Mit dem Bau der Schmalspurbahn wurde auch der Bahnhof erweitert. Das Empfangsgebäude wurde ebenfalls umgebaut und erhielt seine heutige Form. Für die Einbindung der Schmalspurbahn wurden zwei Varianten projektiert. Eine nördlich der vorhandenen Normalspuranlagen und eine südlich davon. Da man bei zweiter im Winter Schneeprobleme befürchtete und erstere auch mit deutlich weniger Bauaufwand herzustellen war, entschied man sich für erstere, allerdings war nun eine Kreuzung zwischen Normal- und Schmalspurgleis an der Bahnhofsausfahrt nötig. An Hochbauten wurde ein einständiges Heizhaus,[1] eine Umladehalle und eine Betriebsmittelüberladerampe neu errichtet.[2]
Bereits bei der Projektierung war eine Rollbockgrube eingeplant, die 1899 gebaut wurde. 1906 wurde diese durch eine Rollwagengrube ersetzt. Durch den unerwartet hohen Wintersportausflugsverkehr stellte der Bahnhof ein Betriebshindernis da. Bereits um 1900 wurde für die Schmalspurbahn ein zweites Bahnsteiggleis gebaut, aber auch dieses konnte das Problem nicht lösen. Ab 1912 wurde daraufhin der Bahnhof grundlegend erweitert.
Es wurde südlich der Normalspuranlagen ein neuer Bahnhofsteil für den Personenverkehr der Schmalspurbahn gebaut. Dazu musste ausreichend Bauplatz in den Berghang gesprengt werden. Seit dem Abschluss der Umbauarbeiten müssen Personenzüge nicht mehr die Normalspurstrecke überqueren, auch sind Schmalspurzugkreuzungen in Cranzahl möglich. Die Güteranlagen verblieben an der bisherigen Stelle. Seitdem haben sich die Anlagen des Bahnhofs kaum verändert. Das hauptsächlich als Werkstatt[1] genutzte Heizhaus erhielt in den 1920er Jahren einen Anbau mit einer richtigen Werkstatt.[3]
Obwohl alle Lokomotiven immer in Oberwiesenthal stationiert sind, werden die Dampflokomotiven in Cranzahl bekohlt. Der dafür vorhandene Kran wurde in den 1980er Jahren durch ein Förderband ersetzt.
Die Weichen und Signale des Bahnhofs Cranzahl werden über ein mechanisches Stellwerk der Bauart Jüdel 11000 gestellt. Die Ausfahrsignale sind als Formsignale, die Einfahrsignale als Lichtsignale nach dem Hl-Signalsystem ausgeführt, die über Hebel gestellt werden.[4]
Weblinks
- Bilder des Bahnhofs auf www.sachsenschiene.net
Fußnoten
- Reiner Scheffler: Schmalspur-Heizhäuser in Sachsen, Verlag Kenning, Nordhorn 1996, ISBN 3-927587-48-6, S. 62
- Andreas W. Petrak: Fichtelbergbahn – Auf schmaler Spur von Cranzahl nach Kurort Oberwiesenthal. Bildverlag Böttger, Witzschdorf 2006, ISBN 3-9808250-0-0, S. 23 ff.
- laut Reiner Scheffler: Schmalspur-Heizhäuser in Sachsen, Verlag Kenning, Nordhorn 1996, ISBN 3-927587-48-6, S. 62 wurde der Werkstattanbau bereits in den 1910er Jahren errichtet
- Holger Kötting: Liste Deutscher Stellwerke auf stellwerke.de, vom 26. Oktober 2015, abgerufen am 22. Juli 2017.