BBÖ ET 30
Die Reihe BBÖ ET 30 war ein elektrisch angetriebener Gepäcktriebwagen der BBÖ.
BBÖ ET 30 / ÖBB 4060 / MBS ET 10.106 | |
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Nummerierung: | BBÖ: ET 30.001–002 ÖBB: 4060.01–02 MBS ET 10.106 |
Anzahl: | 2 |
Hersteller: | Siemens, Brown Boveri, ELIN/Wien, Floridsdorf/Wien |
Baujahr(e): | 1936 |
Ausmusterung: | 1994 |
Achsformel: | Bo'Bo' |
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
Länge über Puffer: | 15.524 mm |
Drehgestellachsstand: | 3.100 mm |
Gesamtradstand: | 10.800 mm |
Dienstmasse: | 60,0–63,0 t |
Reibungsmasse: | 60,0 t |
Radsatzfahrmasse: | 15,0 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 90 km/h |
Stundenleistung: | 800 kW / 53 km/h |
Dauerleistung: | 660 kW / 59 km/h |
Treibraddurchmesser: | 990 mm |
Motorentyp: | 1~Rs/4 |
Motorbauart: | 4 × achtpolige kompensierte Reihenschlussmotoren |
Nenndrehzahl: | 1920/min |
Stromsystem: | 15 kV / 16 2⁄3 Hz |
Anzahl der Fahrmotoren: | 4 |
Antrieb: | einseitiger Tatzlager-Antrieb |
Bremse: | Druckluftbremse |
Zugbremse: | Ursprüngl. Vakuumbremse |
Steuerung: | Elektropneumatische Gleichstromschützensteuerung |
Kupplungstyp: | Schraubenkupplung |
Bedingt durch die Wirtschaftskrise der 1930er-Jahre ging der Personenverkehr so fühlbar zurück, dass ihn die BBÖ möglichst effizient durchführen wollten. Sie bestellten für diesen Zweck zwei elektrische Gepäcktriebwagen, die einmännige Bedienung gestatten sollten. Durch Verwendung baugleicher elektrischer Komponenten der Reihen 1170 und 1170.2 konnten die Kosten gering gehalten werden. Erwähnenswert ist, dass erstmals Rahmen und Drehgestelle voll geschweißt ausgeführt wurden.
Beide Fahrzeuge wurden 1936 geliefert und in Bludenz stationiert. Sie bewährten sich ohne irgendwelche Probleme von Anfang an. Das Personal schätzte die bequeme Bedienung und die Laufruhe der Triebwagen.
1938 ordnete die Deutsche Reichsbahn sie als ET 94 ein und setzte sie auf der Pressburgerbahn ein. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrten sie als ÖBB 4060 nach Bludenz zurück.
Der 4060.01 wurde 1966 bei einem Unfall so schwer beschädigt, dass er ausgemustert werden musste. Den 4060.02 kaufte 1971 die Montafonerbahn und setzte ihn – in ihrer typischen rot-gelben Lackierung – als ET 10.106 ein. Bis 1971 fuhr der 4060.02 jedoch auch wieder auf der ehemaligen Pressburger Bahn von Wien-Landstraße bis Wolfsthal.
Bei der Montafonerbahn bekam er im Laufe der Zeit auch Vielfachsteuerung, es wurden extra zwei ehemalige Schweizer Dieseltriebwagen angeschafft und diese wurde als ES 10.203 und ES 10.204 bezeichnet. Anfangs diente der Triebwagen primär im Güterverkehr, nach dem Ankauf der ÖBB 1045 übernahmen diese den Güterverkehr. Bis Mai 1990 wurde der Triebwagen planmäßig auf der Montafonerbahn eingesetzt. Von Februar bis Ende März 1991 fuhr er noch am Wochenende den „Vorarlberger Skizug“ von Lochau-Hörbranz bis Schruns. 1994 wurde schließlich der ET 10.106 mit den beiden Steuerwagen, diese wurden bis 2006 verschrottet, an das Eisenbahnmuseum Strasshof verkauft.
Literatur
- Richard Rotter, Helmut Petrovitsch: Triebfahrzeuge österreichischer Eisenbahnen – Elektrische Lokomotiven und Triebwagen, alba Verlag, Düsseldorf 1990, ISBN 3-87094-132-4
- Peter Kuderna: ÖBB-Baureihen 4060/1046/1146. Bahn im Film, Wien 2012, ISBN 978-3-9503096-1-4.