Bürgermeisterkette (Wien)
Die Bürgermeisterkette von Wien ist die Amtskette der Wiener Bürgermeister. Sie wurde erstmals 1883 von Eduard Uhl getragen, sozialdemokratische Bürgermeister lehnten die Benützung der Kette jedoch stets ab, weshalb sie seit 1945 nicht mehr getragen wurde.
Kaiser Franz Joseph I. genehmigte am 24. Mai 1883 mit einem Allerhöchsten Entschluss die Anschaffung und Benützung der Amtsketten für den Bürgermeister von Wien und seinen Stellvertreter. Anlass für diese Anschaffung war die im Rahmen der 200-Jahr-Feier der erfolgreichen Abschlagung der Zweiten Türkenbelagerung erfolgte Eröffnung des neuen Wiener Rathauses am 12. September 1883. Die von der Wiener Bürgerschaft dem amtierenden Bürgermeister Eduard Uhl gewidmete Kette wurde an diesem Tag das erste Mal und später auch von seinen Nachfolgern getragen.
Nach dem Ersten Weltkrieg lehnte Jakob Reumann, der erste sozialdemokratische Bürgermeister von Wien, das Tragen dieser Kette genauso ab wie sein ebenfalls sozialdemokratischer Nachfolger Karl Seitz. Während des Ständestaats trug Richard Schmitz diese Bürgermeisterkette wieder und ebenso die Bürgermeister während der Zeit des Nationalsozialismus. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzten die wieder sozialistischen (bzw. sozialdemokratischen) Bürgermeister die Tradition ihrer Vorgänger aus der Zwischenkriegszeit fort und verzichteten auf das Tragen der Bürgermeisterkette.
Literatur
- Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Band 1: A–Da. Kremayr & Scheriau, Wien 1992, ISBN 3-218-00543-4.